Ostereier-Kunst

Maria Popescu-Thomsen pflegt eine uralte Tradition

Maria Popescu-Thomsen pflegt eine uralte Tradition

Maria Popescu-Thomsen pflegt eine uralte Tradition

Herbert Müllerchen/shz.de
Sollwitt
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Maria Popescu-Thomsen pflegt die künstlerische Ostereier-Tradition ihrer Heimat Rumänien. Foto: Herbert Müllerchen

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Maria Popescu-Thomsen aus Sollwitt liebt das Ostereier bemalen. Ihre Kunst fand großen Anklang auf dem Ostereiermarkt Tönning.

Maria Popescu-Thomsen (52) versteht es, aus großen und kleinen Eiern besondere Kunstwerke zu machen. Die Vorosterzeit war in den vergangenen Jahren immer ein Höhepunkt des Jahres für sie, wenn sie die ovalen Schönheiten auf den Ostereiermärkten in Friedrichstadt und Tönning anbot. Doch wegen Corona musste sie nun schon zum zweiten Mal darauf verzichten.

Wie sind Sie zum Eiermalen gekommen?

Ich bin in Bucovina in Rumänien geboren und aufgewachsen. Dort hat das Bemalen der Eier eine uralte Tradition. Es ist eine sehr arme Gegend. Im Winter, wenn keine Feldarbeit möglich ist, beschäftigen sich die Menschen mit Handarbeit insbesondere mit dem Bemalen der Eier. Meine Mutter hat diese kunstvolle Tradition von ihren Eltern gelernt und auch mir beigebracht. Mit vier Jahren habe ich mit der Malerei begonnen.

Welche Techniken gibt es und wie sind sie vorgegangen?

Beim Bemalen der Eier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Meine Mutter beispielsweise hat die Batikkunst auf Straußeneier angewandt. Ein Kunstwerk habe ich bei mir, es ist unverkäuflich. Diese filigrane Arbeit ist einzigartig. Ich wende die Batik-Wachstechnik an.

Natürlich schaut man bei den Kolleginnen und Kollegen vorbei, um eventuell Ideen zusammeln oder einfach dazu zu lernen. Allerdings entwickelt jeder seine eigene kunsthandwerkliche Technik und dabei sollte jeder auch bleiben. Und da jeder seinen eigenen Stil hat, entsteht keine Konkurrenz.

Wieviel Jahre haben Sie am Ostereiermarkt in Friedrichstadt und Tönning teilgenommen?

Vor gut 14 Jahren bin ich auf den Ostereiermarkt im Großen Garten in Friedrichstadt gestoßen. Seither war ich jedes Jahr und auch nach dem Wechsel ins Packhaus in Tönning dabei. Es war jedes Jahr für mich der absolute Höhepunkt meiner Arbeit. Ich habe mich immer auf die Kolleginnen und Kollegen gefreut und war gespannt auf ihre neuen Ausstellungsstücke.

Mit Corona konnte uns nichts Schlimmeres passieren. Ich befürchte, dass dies der Anfang vom Ende der Ostereierausstellung sein könnte. Außerdem wird der Kreis derer, die diese Kunst beherrschen immer kleiner. Die Ausstellung war gleichzeitig auch immer ein Ansporn, neue Kunstwerke zu schaffen. Sollte im kommenden Jahr wieder der Ostereiermarkt stattfinden, werde ich dabei sein und hierfür neue Kunstwerke kreieren.

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