Gedenkfeier

Johannes Callsen: „Müssen Erinnerung wachhalten“

Johannes Callsen: „Müssen Erinnerung wachhalten“

Johannes Callsen: „Müssen Erinnerung wachhalten“

Florian Schaaf
Florian Schaaf
Apenrade/Kiel
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Minderheitenbeauftragter Johannes Callsen Foto: Volker Heesch

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Auf der Gedenkfeier zum 82. Jahrestag der Deportation von Sinti und Roma erinnerte Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter der Landesregierung Schleswig-Holstein, an den nationalsozialistischen Völkermord. Das zeige die Stärke demokratischer Gemeinschaften und helfe, Fehler nicht zu wiederholen. Jede(r) könne einen Beitrag leisten.

Hintergründe

Im Frühjahr 1940 begann die systematische Deportation von Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich in das besetzte polnische Generalgouvernement, wo die Verschleppten in Lager, Ghettos oder in Dörfer gebracht und zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden. Ab 1943 wurden über 20.000 Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Quelle: Landesregierung SH

 

„Wir sind es den Opfern des nationalsozialistischen Völkermords schuldig, die Erinnerung an dieses Verbrechen Jahr für Jahr wachzuhalten“, sagte Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, kürzlich im Kieler Hiroshima Park, wie der Pressemitteilung des Regierungssprechers zu entnehmen ist.

Im Rahmen einer Gedenkfeier des Verbandes deutscher Sinti und Roma wurde dort an die Deportation von fast 3.000 deutschen Sinti und Roma aus Schleswig-Holstein und Hamburg am 16. Mai 1940 in die nationalsozialistischen Vernichtungslager in Polen erinnert.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage sei das Gedenken an die vergangenen Verbrechen, aber auch der aktive Einsatz für die Rechte von Minderheiten, für den Zusammenhalt in der Gesellschaft von großer Bedeutung. „Die Stärke demokratischer Gemeinschaften zeigt sich gerade im Umgang mit den Minderheiten, die in ihr leben“, so Callsen.

Deshalb sei es wichtig, begangene Fehler nicht zu wiederholen. „Jeder Einzelne kann im Alltag dafür sorgen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion und unterschiedlicher kultureller Tradition gemeinsam und in Achtung und Respekt voreinander leben können“, betonte der Minderheitenbeauftragte.

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