Bundestagswahl

„Sensation“: SSW zieht in den Bundestag ein

„Sensation“: SSW zieht in den Bundestag ein

„Sensation“: SSW zieht in den Bundestag ein

cvt/Ritzau/dpa
Berlin/Flensburg
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SSW-Chef Flemming Meyer und Spitzenkandidat Stefan Seidler am Sonntag im Flensborghus. Foto: Birgitta Von Gyldenfeldt/AP/Ritzau Scanpix

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Die Partei der dänischen und friesischen Minderheiten in Südschleswig hat die 40.000-Stimmen-Marke geknackt.

Stefan Seidler, der Spitzenkandidat des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), hat am Abend im dänischen Fernsehsender „TV2“ mitgeteilt, dass er in den neuen Bundestag einziehen wird. Dies ist ein historisches Ergebnis für die Partei, die seit über 60 Jahren nicht mehr im deutschen Parlament vertreten ist. Seit 1961 hat die Partei nicht mehr an den nationalen Wahlen teilgenommen.

Seidler: Eine „Sensation“

„Wir werden den Sitz im Bundestag bekommen“, sagte Seidler am späten Sonntagabend. „Das ist eine Sensation für unsere Partei“, so der SSW-Spitzenkandidat weiter.

Laut „Flensborg Avis“ hat der SSW die Grenze von 40.000 Zweitstimmen am späten Sonntagabend überschritten. Damit ist ein Bundestagsmandat so gut wie sicher. „Es müsste schon sehr mysteriös zugehen, wenn das nicht reicht“, so Seidler laut „Flensborg Avis“.

Die Partei der dänischen Minderheit und der Friesen muss als Partei einer nationalen Minderheit nur so viele Stimmen gewinnen, dass ihr nach dem Berechnungsverfahren ein Sitz zusteht. Gewählt werden konnte der SSW nur in Schleswig-Holstein.

Erste Rückkehr seit 1949

Für den SSW wäre dies eine Rückkehr nach sehr langer Zeit. 1949 schaffte Hermann Clausen als bislang einziger Abgeordneter für eine Legislaturperiode den Einzug ins nationale Parlament. 1961 beschloss die Partei dann, bis auf Weiteres nicht mehr bei Bundestagswahlen anzutreten.

Seidler: Minderheiten ins Grundgesetz

Seidler sagt am Sonntagabend in Flensburg (Flensborg), dass es nun darauf ankomme, die eigene Politik im Bundestag durchzusetzen. „Wir müssen die unabhängige Stimme Schleswig-Holsteins sein. Wir müssen das Sprachrohr der Dänen, Friesen und der Minderheiten im Allgemeinen sein. Minderheiten müssen im deutschen Grundgesetz verankert werden“, so Seidler.

Stefan Seidler wurde in Flensburg geboren und studierte Politikwissenschaften an der Universität Aarhus.

Anmerkung 1: Der Artikel wurde um 22:50 Uhr grundlegend aktualisiert.
Anmerkung 2: In einer früheren Version wurde Stefan Seidler versehentlich neben Flemming Meyer als SSW-Vorsitzender bezeichnet. Richtig ist natürlich, dass Seidler Spitzenkandidat ist bzw. war und Meyer Vorsitzender.

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