Corona-Bekämpfung

Angela Merkel lobt Flensburg und Daniel Günther

Angela Merkel lobt Flensburg und Daniel Günther

Angela Merkel lobt Flensburg und Daniel Günther

Henning Baethge/shz.de
Berlin/Flensburg
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Lob für Flensburg: Kanzlerin Angela Merkel am Donnerstag bei ihrer Regierungserklärung im Bundetag. Foto: imago-images.de

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Die Kanzlerin lobt die im Februar verhängten Kontaktverbote als ein Erfolgsbeispiel zum Senken hoher Fallzahlen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Stadt Flensburg und Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther für die erfolgreiche Bekämpfung des starken Anstiegs der Corona-Fallzahlen in der Fördestadt gelobt.

„Wenn man einmal im ganz steilen exponentiellen Anstieg ist, dann müssen beschränkende Regeln eingeführt werden“, sagte Merkel am Donnerstag im Bundestag in einer Regierungserklärung zu ihrer Corona-Politik – und nannte als Beispiel für solche Regeln die in Flensburg im Februar beschlossenen Maßnahmen. „Ich kann weitere Kontaktbeschränkungen machen, wie Daniel Günther das in Flensburg gemacht hat. Ich kann Ausgangsbeschränkungen machen, wie Bayern und Baden-Württemberg das in bestimmten Regionen gemacht haben – aber in bestimmten Situationen kann ich nicht nichts tun“, mahnte CDU-Politikerin Merkel.

Landesregierung stärkte Flensburger Kurs

Günther hatte am 17. Februar die Flensburger SPD-Oberbürgermeisterin Simone Lange darin bestärkt, ein Verbot für private Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts zu verhängen sowie eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Grund für Langes Vorstoß war die damals hohe Zahl der Neuinfektionen in Flensburg von 185 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.

Zudem war auch der Anteil des gefährlicheren, mutierten britischen Virus' mit einem Drittel bereits sehr hoch. „Mit der stetig hohen Inzidenzzahl und einem Anteil von Mutationen bei den Infektionen von deutlich über 33 Prozent ist beherztes Handeln gefordert“, hatte Simone Lange erklärt. „Deshalb habe ich mich heute an die Landesregierung gewandt, um zusätzliche Maßnahmen zu verabreden, damit wir gemeinsam der Entwicklung Einhalt gebieten können.“ Günther mahnte damals: „Es kommt darauf an, dass jede einzelne Person die nicht notwendigen Kontakte vermeidet.“

Flensburg konnte Entwicklung umkehren

Die nächtliche Ausgangssperre in Flensburg galt nur eine Woche, das Kontaktverbot zwei – und die Wirkung der Maßnahmen zeigte sich rasch: Bereits zwei Wochen nach Inkrafttreten der Beschränkungen war die Inzidenzzahl der Neuinfektionen in der Fördestadt auf 100 gesunken, dreieinhalb Wochen später sogar auf 64. Zwar ist die Zahl inzwischen wieder auf 101 gestiegen – doch weit entfernt von der bisher höchsten Zahl von 194.

Auch Günther hat daher am Dienstag nochmals auf den Erfolg in Flensburg hingewiesen: Die Reaktion auf die hohen Inzidenzzahlen vor einigen Wochen hätten dort gezeigt, „dass ein ausuferndes Infektionsgeschehen effektiv durch weitere Kontaktbeschränkungen in den Griff zu bekommen“ sei, sagte der CDU-Politiker.

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