«Manifest für Frieden»

Tausende bei Demo für Friedensverhandlung mit Russland

Tausende bei Demo für Friedensverhandlung mit Russland

Tausende bei Demo für Friedensverhandlung mit Russland

dpa
Berlin
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Wagenknecht (l) und Schwarzer vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Foto: Christophe Gateau/dpa

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Mit ihrem «Manifest für Frieden» haben Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer für hitzige Diskussionen gesorgt. Kritiker werfen ihnen Naivität vor. Nun bringen sie ihre Forderungen auf die Straße.

Am Brandenburger Tor in Berlin haben sich mehrere Tausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt. Zu der Demonstration hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen.

Die Polizei spricht kurz vor Beginn der Kundgebung zunächst von etwa 5000 Teilnehmern und weiter starkem Zustrom. Vonseiten der Veranstalter hieß es, dass schätzungsweise bereits mindestens 10.000 Menschen vor Ort seien.

Ein dpa-Reporter berichtete von massivem Zustrom und großem Andrang auf beiden Seiten des Brandenburger Tors - trotz Schneeregens und Kälte. Einige Teilnehmer hatten Fahnen mit Friedenstauben bei sich.

Bei der Polizei angemeldet waren ab 14.00 Uhr sind 10.000 Teilnehmer. «Es ist aber nicht auszuschließen, dass es mehr werden», sagte ein Sprecher. Der Zulauf sei wohl auch wetterabhängig. Die Polizei ist angesichts von Versammlungen zum andauernden russischen Angriff auf die Ukraine mit 1400 Kräften im Einsatz, wie sie auf Twitter schreibt. In der Umgebung des Brandenburger Tors sind auch mehrere kleinere Gegendemonstrationen mit meist zweistelligen Teilnehmerzahlen angemeldet.

Was steht im «Manifest für Frieden»?

Auf der Webseite zur Kundgebung «Aufstand für Frieden» wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Verzicht auf Partei- und Nationalfahnen aufgerufen. «Rechtsextreme Flaggen, Embleme und Symbole haben auf unserer Kundgebung keinen Platz», hieß es weiter.

Mit der Kundgebung wollen Wagenknecht und Schwarzer ihre Forderungen zum Umgang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine untermauern. Sie hatten vor zwei Wochen ein «Manifest für Frieden» veröffentlicht, in dem sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auffordern, «die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen». Die Frauenrechtlerin und die Linken-Politikerin rufen darin zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen mit Russland auf. Kritiker hatten Wagenknecht und Schwarzer vorgeworfen, ihr Text sei «naiv».

Auch Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) machten deutlich, dass sie die Überzeugung darin nicht teilten. Man müsse verstehen, «dass der russische Präsident gegenwärtig nur eine Form von Verhandlungen akzeptiert, nämlich dass irgendjemand bedingungslos kapituliert und er alle seine Ziele durchsetzt», sagte Scholz. Im Internet hingegen erklärten bis Samstagmittag mehr als 640.000 Menschen ihre Zustimmung zum «Manifest».

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