Reiselust

Monika und Horst Küppers reisten in Corona-Zeiten

Monika und Horst Küppers reisten in Corona-Zeiten

Monika und Horst Küppers reisten in Corona-Zeiten

Gunda Meyer/shz.de
Neumünster
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Horst und Monika Küppers haben sich in Corona-Zeiten auf Weltreise gewagt. Die Postkarten haben sie sich zum Teil selbst als Andenken nach Hause geschickt. Foto: Gunda Meyer

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Acht Monate war das Tungendorfer Ehepaar auf verschiedenen Kontinenten unterwegs. Die Pandemie hatte erheblichen Einfluss auf die Reise.

„Das war die beste Entscheidung, loszufahren“, sind sich Horst (69) und Monika Küppers (64) einig. Das Ehepaar sitzt braungebrannt auf seiner Couch in Tungendorf und fremdelt mit der Thuja-Hecke im eigenen Garten. Acht Monate lang haben die beiden Ruheständler auf Palmen, Sandstrand und azurblaues Wasser geblickt, wenn sie morgens aufwachten. Trotz der Corona-Pandemie haben sich die beiden nicht von einer langen Reise über Zypern, Dubai und die Seychellen auf diverse Inseln in Französisch-Polynesien abhalten lassen.

150 Länder haben sie schon gesehen

Die Küppers sind echte Weltenbummler. Vor 20 Jahren zog es sie auf ihre erste Weltreise, 150 Länder haben sie schon gesehen. „Normalerweise legen wir immer 15 bis 20 Stopps ein, diesmal waren es nur vier. Das war für unsere Verhältnisse gar keine richtige Weltreise“, sagt Monika Küppers und lacht. Die Reise jetzt – mittlerweile ihre sechste Weltreise – war dennoch eine besondere. Genaue Planung und Information vor Ort über Bestimmungen waren noch wichtiger als sonst.

 

 

Eigentlich sollte es die erste Weltreise mit Freunden werden. „Wir wollten zu siebt fahren, aber nach und nach sprangen alle ab“, so Horst Küppers. Den ehemaligen Lehrer der Elly-Heuss-Knapp-Schule halte es aber gar nicht lange auf dem Sofa zu Hause, „ich muss raus, ich bin ein Reisefreak“, sagt er. In Corona-Zeiten in den Flieger zu steigen und durch die Welt zu jetten, löste bei Familie und Freunden unterschiedliche Reaktionen aus: „Das ging von ,seid ihr verrückt' bis ,macht das bloß'“, erinnert sich Monika Küppers. Von unterwegs gab es dann oft die Meldung von den Lieben in der Heimat: „Kommt bloß nicht so schnell wieder, ihr macht das genau richtig.“

Reisebüro aus Hamburg unterstützte

Die beiden sind immer als Rucksacktouristen unterwegs, gemanagt werden sie von einem Freund, der in Hamburg ein Reisebüro betreibt. „Auf ihn können wir uns komplett verlassen. Das ist für uns Gold wert“, so Monika Küppers. Angst, dass sie wegen gestrichener Flüge oder eingestelltem Fährverkehr nicht mehr von einer Insel wegkommen, hatten sie daher auch nicht. „Erstmal los, mal gucken, wie weit wir kommen“, lautete ihre Devise.

 

Mit der Aranui 5 war das Paar 13 Tage lang zwischen den Inseln Französisch-Polynesiens unterwegs. Foto: Monika Küppers

Im Januar ging es aufs Schiff

Am 26. September 2020 ging es los, zunächst zwei Wochen nach Zypern. „Sicher war, dass wir im Januar auf Tahiti sein mussten, weil wir dann zwei Wochen auf die Aranui 5 wollten. Die Route bis dahin war flexibel, also sind wir über Dubai auf die Seychellen, dort sind wir dann drei Monate geblieben, weil die anderen Länder coronabedingt keine Einreisen mehr erlaubten“, sagt Horst Küppers. Die Aranui ist ein Frachtschiff, das bis zu 270 Touristen mitnehmen kann. „Das Schiff war von den wegen Corona abgesagten Reisen nicht betroffen, weil damit alle wichtigen Güter zu den Bewohnern der Inseln und Atolle gebracht werden“, so Monika Küppers.

Das Schiff sei normalerweise völlig überrannt von Touristen und relativ teuer. „Wir hatten einen Platz im Schlafsaal gebucht. Da aber nur 35 Personen überhaupt aufs Schiff gingen, haben wir ein Upgrade bekommen und hatten plötzlich eine Außenkabine mit eigenem Balkon“, schwärmt Monika Küppers. Um auf das Schiff zu kommen, mussten die beiden einen PCR-Test vorweisen – der zweite nach dem Flug auf die Seychellen.

Monika Küppers und ihr Mann haben sich auf Raiatea mit Biontech impfen lassen. Foto: Horst Küppers

Impfung auf Raiatea

Beim Landgang mussten keine Tests gemacht werden und die Menschen liefen alle ohne Maske. Doch Corona rückte auch dort näher. „Wir hatten uns nach dem Schiffsaufenthalt einen Inselpass bei der Fluggesellschaft Air Tahiti gebucht, sodass wir verschiedene Inseln ansteuern konnten, darunter Moorea. Aber auf Bora Bora waren einige Corona-Fälle, sodass wir zum Schluss vier Wochen auf Raiatea geblieben sind. Dort konnten wir uns auch impfen lassen, weil wir bis dahin gute Kontakte zu den Einheimischen hatten“, so Monika Küppers.

Stachelrochen und Haie konnten die Küppers auf Moorea beobachten. Foto: Monika Küppers

Gewinner der Pandemie: Unterkunft sehr günstig

Ein bisschen seien sie Gewinner der Pandemie: Die Gäste blieben aus und somit handelten die Zwei bei den Unterkünften günstige Preise aus, sodass sie sich das dort leisten konnten. Sie haben sich auch selbst bekocht. „Der Nachteil ist natürlich, dass man nicht so frei reisen kann“, so Horst Küppers. Zu Hause angekommen, mussten sie auch nicht in Quarantäne.

Und wann geht es wieder los? „Auf jeden Fall im Januar. Wir sind schon wieder am Planen“, sagt Monika Küppers und strahlt.

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