Corona-Impfungen

Astrazeneca für alle: 1700 Corona-Impfungen ohne Termin

Astrazeneca für alle: 1700 Corona-Impfungen ohne Termin

Astrazeneca für alle: 1700 Corona-Impfungen ohne Termin

Frank Höfer/shz.de
Schacht-Audorf
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Sie organisieren die Impfaktion in Schacht-Audorf: Hausarzt Dr. Andreas Füger und Bürgermeisterin Beate Nielsen (CDU). Der Dorfplatz hinter ihnen steht als Parkraum zur verfügung. Foto: Frank Höfer

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Geimpft wird in der örtlichen Gemeinschaftspraxis. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Fünf Zeitfenster stehen zur Wahl.

Für die Corona-Impfung mit Astrazeneca gilt keine Priorisierung nach Alter, Berufsgruppen oder anderen Kriterien mehr. In der Gemeinde Schacht-Audorf am Nord-Ostsee-Kanal wird diese bundesweite Lockerung für eine in der Region Rendsburg bislang einmalige Impfaktion genutzt. Bis zu 1700 Erwachsene können sich dort ab Mittwoch, 19. Mai, mit Astrazeneca impfen lassen – ohne Terminvergabe und ohne Altersbegrenzung. 

Wer zuerst kommt, wird zuerst geimpft 

Federführend ist die Gemeinschaftspraxis an der Klaus-Groth-Straße. An fünf Tagen stehen jeweils zwischen 200 und 350 Impfdosen zur Verfügung. Verabreicht werden sie am 19., 21., 22., 23. und 24. Mai (genaue Zeiträume: siehe Infokasten) nach dem Windhundprinzip – also ohne Anmeldung und nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Mit längeren Wartezeiten ist zu rechnen.

Auch Menschen aus der Umgebung von Audorf sind zugelassen 

Zugelassen sind Personen ab 18 Jahren ohne akute Erkrankungen und/oder Störungen des Gerinnungssystems. Der Wohnort spielt keine Rolle. Gedacht ist die Aktion zwar vor allem für Schacht-Audorfer, aber auch Menschen aus der Umgebung können sich mit dem Vektor-Impfstoff gegen das Covid-19-Virus impfen lassen. 

Zweite Impfung nach zwölf Wochen 

Einzige Bedingung: Die Zweitimpfung findet nach zwölf Wochen ebenfalls in Audorf statt. „Das ist nicht verhandelbar“, sagt Hausarzt Dr. Andreas Füger, einer der Ärzte der Gemeinschaftspraxis, und begründet dies mit dem höheren Wirkungsgrad als bei einer Zweitimpfung nach wenigen Wochen. „Wir machen den Leuten ein Impfangebot“, betont Füger. „Wenn sie es nutzen wollen, ist es super. Wenn sie es nicht nutzen wollen, müssen sie weiter warten.“ 

 

Die Patienten werden immer fordernder – das ist in absehbarer Zeit mit der bisherigen Impfstrategie nicht mehr leistbar.

Dr. Andreas Füger, Hausarzt in Schacht-Audorf

 

Die bisherige Impfstrategie mit individueller Terminvergabe führe zu einer massiven Belastung der Ärzte und Helferinnen, berichtet der Audorfer Hausarzt. „Die Patienten werden immer fordernder – das ist in absehbarer Zeit mit der bisherigen Impfstrategie nicht mehr leistbar.“ Schon zwei Mitarbeiterinnen hätten wegen Überlastung gekündigt, so Füger. Mit der Massenimpfung wolle man endlich einen großen Schritt vorankommen.

Zur Sache 

In diesen fünf Zeiträumen wird in Schacht-Audorf geimpft

Die Termine der Impfaktion mit „Astrazeneca“: 

Mittwoch, 19. Mai, 15 bis 20 Uhr

Freitag, 21. Mai, 15 bis 20 Uhr

Sonnabend, 22. Mai, 8 bis 15 Uhr

Sonntag, 23. Mai, 8 bis 15 Uhr

Pfingstmontag, 24. Mai, 8 bis 15 Uhr

Zweitimpfung nach zwölf Wochen (nicht verhandelbar), Terminvergabe bei Erstimpfung. 

Folgende Unterlagen sind ausgefüllt und unterschrieben mitzubringen: 

Aufklärungsbogen, Anamnesebogen, Einwilligungsbogen (jeweils für Schutzimpfung gegen Covid-19 mit Vektor-Impfstoff). Weitere Unterlagen: Krankenkassenkarte, Personalausweis, Impfpass 

(alle Angaben ohne Gewähr, Quelle: Gemeinschaftspraxis Schacht-Audorf)

 

Auf die Idee kam er durch einen TV-Bericht über eine ähnliche Massenimpfung an einer Kölner Moschee. „Meine Tochter sagte zu mir: Papa, das könnt ihr doch auch machen.“ Doch 1700 Impfdosen waren nicht einfach zu beschaffen. Vor dem Hintergrund der vergleichsweise niedrigen Inzidenzzahlen im Kreis Rendsburg-Eckernförde wurden den Audorfern vom Land nicht die erbetenen 2000 „Astra“-Einheiten zugewiesen, sondern nur 1100. Weitere 600 Dosen beschaffte der örtliche Apotheker Yannick Detampel, Inhaber der „Holsten Apotheke“ neben der Gemeinschaftspraxis. 

Gemeinschaftsaktion mit vielen Beteiligten 

Als die Menge gesichert war, wurde in Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Beate Nielsen (CDU) eine konzertierte Aktion gestartet. Das Unternehmen „Sani“ stellt kostenlos einen WC-Container zur Verfügung. Die Feuerwehr baut hinter der Praxis ein Zelt auf. In ihm verbringen Impflinge die erste Viertelstunde nach dem Piks zur Beobachtung. 

Wartebereich auf abgesperrter Klaus Groth-Straße 

Vor der Praxis lassen Ordnungsamt und Polizei einen Teil der Klaus Groth-Straße absperren, damit die Wartenden Platz haben, um den geforderten Mindestabstand einzuhalten. Der Dorfplatz nebenan (Navi: Dorfstraße 19, 24790 Schacht-Audorf) steht als Parkplatz zur Verfügung.

Bürgermeisterin hofft auf viele jüngere Impflinge 

Bürgermeisterin Nielsen: „Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot nutzen werden – vor allem die, die bisher nicht die Möglichkeit hatten, weil sie zu keiner der drei Priorisierungsgruppen gehörten.“

 

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