GRILLSAISON

Husums Schlachter schildern Vorlieben der Kunden

Husums Schlachter schildern Vorlieben der Kunden

Husums Schlachter schildern Vorlieben der Kunden

Herbert Müllerchen/shz.de
Husum
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Eine klassische Auswahl von Grillspezialitäten zeigt Bianca Arndt von der gleichnamigen Husumer Fleischerei. Foto: Volkert Bandixen

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Tierwohl ist Thema im Fleischer-Fachgeschäft. Husums Schlachter registrieren vermehrt junge Kunden, die sich für Aufzucht, Haltung und Herkunft interessieren. Kreative Grillspieße lösen sachte tellergroße Steaks ab.

Angesichts des anhaltend schönen Wetters läuft auch in Husum die Grill- und Barbecue-Saison auf Hochtouren. Blicken wir den Schlachtern in der Stadt einfach mal in den Tresen und fragen, was die Kunden denn am liebsten auf den Grill legen. Im Husumer Fleischer-Fachgeschäft Arndt weist Geschäftsinhaber Thorsten Arndt auf die Klassiker hin. Da liegen Nacken- und Hacksteaks sowie Bauchfleisch vom Schwein neben Putenschnitzeln und Grillspießen aller Art. Seine Kunden bauten auf das traditionelle Angebot. Daneben bleibe Platz für alle anderen Fleisch- und Wurstwaren. „Wer grillen möchte, muss halt die Entwicklung des Wetters im Blick haben und sehr spontan reagieren können“, empfiehlt Thorsten Arndt. 

 

Wer grillen möchte, muss die Wetterentwicklung im Blick haben oder sehr spontan reagieren können.

Thorsten Arndt, Schlachter

 

 

 

 

 

 

Mit sommerlichem Optimismus antwortet auch Danny Jeßen, Marktleiter bei Edeka in Dreimühlen. Er sieht die Grillsaison längst in vollem Gange. „Fleisch aller Sorten fürs Grillen wird momentan viel verkauft.“ 

 

Deutliche Veränderungen bemerkt das Team von Stadtschlachter Claußen im Verhalten der Kunden. So fänden immer mehr junge Menschen den Weg ins Fleischer-Fachgeschäft, sagt Chefin Annika Claußen-Eggers. Den gleichen Eindruck bestätigten ihr kürzlich zwei Kollegen beim Erfahrungsaustausch in der Fleischer-Innung Westküste. Sie erklärt es damit, dass Jüngere besonders sensibel auf die Tierwohl-Diskussion reagieren und sich über Aufzucht, Haltung und Herkunft mehr Gedanken machten. 

Dithmarscher Ringelswin in Nordfriesland 

Da könne das Stadtschlachter-Team punkten, denn es vermarktet Schweinefleisch der Dithmarscher Züchtung Ringelswin. Die Tiere wachsen im offenen Strohstall bei gentechnikfreier Fütterung auf – und als sichtbares Zeichen fürs Tierwohl behalten sie auch ihren Ringelschwanz. 

Herkunft und Behandlung des Fleisches spiele für die Kunden auch beim Rindfleisch eine Rolle. Eine regelrechte Renaissance erlebe das Bürgermeisterstück, besonders zartes Muskelfleisch vom Rind. Stark gefragt seien auch Teilstücke, die früher in Gulasch oder Wurst wanderten. 

Vielfalt der Grill-Spieße statt tellergroßer Steaks 

Zum Grillen halte ihr Team eine vielfältige Auswahl Spieße bereit. Die Zeiten, in denen Gastgeber der Grillpartys eher auf die Größe der Steaks oder Schnitzel stolz seien, sei vorbei. Ihre Kunden, so Annika Claußen-Eggers, legten mehr Wert auf eine größere Auswahl kleiner Teile, die nicht schnell satt machten, sondern eher längeren Genuss böten.

Mit Kartoffelsalat und Mayo oder Oliven und Feta 

Als Beilagen zum Grillen empfehlen sich nach wie vor frischen Feldsalat, gemischt mit Cocktailtomaten und Paprikaschnitte bis hin zum Kartoffelsalat. Auch die südeuropäische Variante mit Oliven und Feta hat sich bei Grill-Spezialisten längst durchgesetzt. 

Knoblauch-Baguette und rustikales Ciabatta 

Ganz nach Geschmack lassen sich Soßen wählen – von der Burger- über Remouladensoße bis zum Senf kommt alles auf den Tisch. Wer es besonders scharf haben möchte, darf sich auf Chilischoten und verschiedene exotische Paprika-Sorten freuen. Beim Brot bleibt es bei vielen beim Knoblauch-Baguette, rustikalem Ciabatta oder dem Fladenbrot.

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