Verunreinigung

Sanierung des Grundwasserschadens kann beginnen

Sanierung des Grundwasserschadens kann beginnen

Sanierung des Grundwasserschadens kann beginnen

Annika Kühl/shz.de
Westerland auf Sylt
Zuletzt aktualisiert um:
Auf dem Grundstück in der Friesischen Straße 26 wurde einst eine Wäscherei betrieben, aus der Chemikalien ins Grundwasser geflossen sind. Seit Jahren ist der Schaden bekannt, nun könnte die Sanierung schon bald losgehen. Foto: Georg Supanz

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Untere Wasserschutzbehörde und der Eigentümer des Grundstücks haben sich nach Jahren auf eine Sanierungsmethode geeinigt.

Lange Zeit war unklar, wann und wie das verseuchte Grundwasser in einigen Straßenzügen Westerlands saniert werden kann. Nun wurde ein weiterer Schritt gemacht: Die Untere Wasserschutzbehörde und der Eigentümer des Grundstücks in der Friesischen Straße 26, auf dessen Fläche das Grundwasser vor Jahrzehnten verunreinigt wurde, haben sich auf eine Sanierungsmethode geeinigt. Das bestätigte der Kreis Nordfriesland auf Nachfrage. 

 

„Es gab diese Woche einen Abstimmungstermin mit Eigentümer und Gutachter. Wir haben uns auf die anzuwendende Sanierungsmethode weitgehend vorverständigt“, heißt es. Der beauftragte Gutachter werde zunächst die Eckwerte für das Sanierungsziel erarbeiten und mit dem Kreis abstimmen, um nachfolgend dann den Sanierungsplan zu erarbeiten. „Abhängig von der Arbeit des Gutachters könnte dies zum Herbst fertig sein und würde dann von uns behördlich festgestellt“, so der Kreis auf Nachfrage. 

„Vom Grundstückseigentümer favorisiert ist eine Sanierung mit dem Air-Sparging-Verfahren, bei dem die Rückstände der chemischen Reinigung mit Druckluft aus dem Untergrund gelöst werden sollen. Diese werden dann mit der aufsteigenden Luft abgesaugt und in einem Aktivkohlefilter aufgefangen“, erläutert die Behörde. 

 

Vom Grundstückseigentümer favorisiert ist eine Sanierung mit dem Air-Sparging-Verfahren, bei dem die Rückstände der chemischen Reinigung mit Druckluft aus dem Untergrund gelöst werden sollen. Diese werden dann mit der aufsteigenden Luft abgesaugt und in einem Aktivkohlefilter aufgefangen.

Erläuterung zum Sanierungsverfahren

 

„Zusätzlich ist eine Sicherung mit Brunnen vorgesehen, mit der durch die Sanierungsmaßnahme verunreinigtes Grundwasser aufgefangen und gereinigt werden kann.“ Schon seit geraumer Zeit finden immer wieder Probebohrungen und Tests statt. Die bereits laufenden Maßnahmen würden den Schaden bereits reduzieren, hatte der Kreis seinerzeit erklärt. 

Voraussichtlich 150.000 Euro Sanierungskosten 

„Mit Herz, Verstand und finanziellen Mitteln schaffen wir das Problem nun aus der Welt“, äußerte sich der Öger Akgün gegenüber shz.de. 2008 hatte er das Grundstück ersteigert, ohne zu wissen, worauf er sich eingelassen hatte. Weil aus der ehemaligen Wäscherei Chemikalien ins Grundwasser gelangt waren, war die Fläche im Altlasten-Kataster vermerkt. Für die Sanierung muss der neue Eigentümer, Öger Akgün, nun aufkommen, obwohl er den Schaden nicht selbst verursacht hat.

Öger Akgün ist der Eigentümer des Grundstücks in der Friesischen Straße 26. Foto: Annika Kühl

150.000 Euro sind dafür voraussichtlich notwendig. Zusammen mit den bereits in den vergangenen Jahren entstandenen Kosten seien fast eine halbe Million Euro in die ganze Sache geflossen, sagt Akgün. Fast so viel, der Preis für das Grundstück, als er es 2008 zusammen mit Sven Paulsen ersteigerte.

Inzwischen hat sich der Wert des Grundstücks vervielfacht. Für ihn ist die Sanierungssumme damit ein notwendiges, aber noch vertretbares Übel, um aus dem Altlastenkataster herauszukommen, wie er sagt. 

Schaden voraussichtlich in zwei Jahren behoben 

Für ihn zählt nach eigener Aussage nur noch eins: Dass er das Grundstück eines Tages frei von Altlasten an seine Kinder übergeben kann. Laut Akgün könne dies nach Startschuss der Sanierung in etwa anderthalb bis zwei Jahren der Fall sein.

Mehr lesen