Dieter Bohlen hin, Thomas Gottschalk her - am Osterwochenende greift ein Nordfriese nach einer Krone im Show- und Musikbusiness: Jan-Marten Block hat am Sonnabend eine realistische Chance, den Titel bei Deutschlands bekanntester Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (kurz DSDS) zu holen.

Der Süderlügumer und seine drei verbliebenen Mitbewerber Kevin Jenewein, Starian McCoy und Karl Jeroboan stehen am Sonnabend im DSDS-Finale, das RTL ab 20.15 Uhr live aus Duisburg sendet. Zuschauer vor Ort sind wegen der Corona-Pandemie nicht zugelassen.

Von 100 auf vier

Die 18. Staffel der Talente-Show läuft schon seit Anfang des Jahres. Ursprünglich traten 100 Kandidaten an, Sendung für Sendung dezimierte sich das Feld.

Jan-Marten Block war erstmals Anfang Februar zu sehen, nahm jede Hürde spielend, überzeugte die Jury mit Pop-Produzent Dieter Bohlen, Schlagersängerin Maite Kelly und Nachwuchsstar Mike Singer stets mit seiner tiefen Stimme. Bei der Aufzeichnung der ersten Folgen im vergangenen Herbst gehörte auch noch Sänger Michael Wendler zu den Entscheidern; er verließ die Sendung jedoch nach umstrittenen Corona-Äußerungen.

TV-Publikum entscheidet

Bis dato entschied die Jury über den Verbleib von Möchtegern-Talenten und echten Sängerinnen und Sängern im Wettbewerb.

Beim Halbfinale am vergangenen Sonnabend, bei dem noch neun Kandidaten antraten und das ebenfalls live stattfand, übernahm das TV-Publikum diese Aufgabe. Gut 3,2 Millionen Zuschauer sahen nach RTL-Angaben zu.

Wie viele davon am Voting teilnahmen, verrät der Sender aber nicht. Und wie die Stimmenverteilung in Prozent war, will RTL erst nach dem Finale bekanntgeben. Jedenfalls hat es für Jan-Marten Block gereicht.

Casting-Show-Erfahrung

Vor zweieinhalb Jahren hatte es Sänger und Gitarrist, der auf Sylt schon als Musiklehrer gearbeitet hat, in das Finale bei „X Factor“, dem DSDS-Pendant bei Sky 1, geschafft, dort aber nicht gewinnen können. Die Show bei dem Bezahlsender hatten auch nicht allzu viele TV-Zuschauer gesehen.

Jetzt folgt der nächste Auftritt, der das Leben des 25-Jährigen, der in seinem Heimatort eine Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce macht, entscheidend verändern könnte.

Der Süderlügumer ist als Musiker bereits so routiniert, dass er nach eigenen Angaben kein Lampenfieber spürt. „Eher so ein positives Bauchkribbeln.“ Er wolle jetzt auf die Bühne, „ich will den Leuten zeigen, was ich kann“, sagte er shz.de unter der Woche am Telefon, während er sich in einem Hotel vor Ort auf den Show-Höhepunkt vorbereitete.

Was Jan-Marten singen wird

„Bruises” von Lewis Capaldi ist einer der Songs, die er als Solist vortragen wird, „Human” von Rag’N’Bone Man ein anderer. „Die Titel habe ich in meinem Repertoire“, gibt sich Jan-Marten Block selbstbewusst.

Bis zuletzt ist Üben angesagt, am Sonnabend gibt es dann noch eine Generalprobe im Landschaftspark Duisburg, dem Schauplatz des Finales.

Der Umstand, dass Dieter Bohlen, der den Superstar-Anwärter aus Südtondern stets lobte und der ihm während des sogenannten Auslands-Recalls auf der griechischen Insel Mykonos ein Styling verordnete, DSDS inzwischen verlassen hat und durch TV-Moderator Thomas Gottschalk ersetzt wurde, habe sich auf die Kandidaten nicht ausgewirkt.

„Wir müssen jetzt die Zuschauer berühren“, weiß der Süderlügumer. Er sagt bewusst „wir“, denn die Stimmung unter den Finalisten sei sehr gut. Es gebe keinen, der mit Ellenbogen arbeite. „Jeder gönnt dem anderen den Sieg“, sagt Jan-Marten Block.