Homeschooling

Lornsenschüler organisieren Nachhilfe-Börse

Lornsenschüler organisieren Nachhilfe-Börse

Lornsenschüler organisieren Nachhilfe-Börse

Marle Liebelt/shz.de
Schleswig
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Sarah (o. li.), Marie (o. r.), Svea (u. li.), Lea (u. Mi.) und Anastasia (u.r.) im Gespräch mit SN-Redaktionsmitglied Marle Liebelt. Foto: Screenshot: Marle Liebelt

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Schülervertretung hat ein digitales Angebot zur Unterstützung beim Homeschooling ins Leben gerufen.

Das Lernen unter Corona-Bedingungen hat nicht nur den Schulalltag nach Hause verlagert, auch die Nachhilfe ist von den Kontaktbeschränkungen betroffen. Deshalb hat die Schülervertretung (SV) der Lornsenschule eine Online-Nachhilfe-Börse auf die Beine gestellt. Per Mail können sich an Nachhilfe interessierte Schüler oder Eltern melden und angeben, für welches Fach sie Unterstützung suchen. Die SV vermittelt dann an einen geeigneten Schüler oder eine Schülerin aus ihrem Pool der Nachhilfe-Angebote. 

Schüchterne Schüler trauen sich oft nicht, die Initiative zu ergreifen und nachzufragen.

Anastasia, 18

„Gerade beim Homeschooling bleiben viele Fragen ungeklärt“, erzählt Sarah, die sich in der SV engagiert. „Man tut einfach weniger“, sagt die 17-Jährige. Außerdem sei das sehr typ-abhängig, sagt Anastasia (18): „Schüchterne Schüler trauen sich oft nicht, die Initiative zu ergreifen und nachzufragen.“ Im Klassenraum würden Fragezeichen in den Gesichtern der Schüler einfach mehr auffallen als beim digitalen Lernen. „Wir nehmen den Eltern damit viel Arbeit ab“, ergänzt Lea, die selbst Nachhilfe in Englisch gibt. Sie bietet ihren Nachhilfeschülern auch an, gemeinsam das Material fürs Homeschooling durchzugehen. „Das bleibt momentan ja oft an den Eltern hängen. Die können dann mal Pause machen.“

Lea sieht in der digitalen Nachhilfe auch Vorteile. „Ich habe das Gefühl, die Schüler sind mehr dabei“, sagt die 18-Jährige. Sie hat auch vor Corona schon Nachhilfe gegeben und will es auch nach Corona tun. Dann will sie die digitale Nachhilfe auch weiterhin einsetzen, wenn es passt.

Viele wissen nicht, ob sie gerne studieren möchten oder vielleicht eine Lehre machen wollen.

Svea, 17

Svea berichtet, dass gerade die Homeschooling-Situation gezeigt habe, wer Schwierigkeiten hat, diszipliniert und selbstorganisiert zu lernen. „Die hängen dann im Homeschooling etwas hinterher“, hat die 17-Jährige festgestellt. Gleichzeitig sieht sie es aber auch als Chance: „Viele wissen nicht, ob sie gerne studieren möchten oder vielleicht eine Lehre machen wollen.“ Die Zeit im Homeschooling habe vielen dabei geholfen, herauszufinden, ob das selbstorganisierte Lernen wie im Studium ihr Ding sei oder eben nicht.

Die SV hat in diesem Jahr einen virtuellen Rundgang durch die Schule organisiert.

Die Nachhilfe will ein zusätzliches Angebot sein, das gerade die, denen es schwerfällt, sich selbst zum Lernen zu motivieren, auffangen und unterstützen soll. Für die SV sei die neue Nachhilfe-Börse außerdem eine schöne Gelegenheit, auch im Lockdown für die Schüler der Lornsenschule da zu sein, berichtet Marie (18). „In diesem Jahr ist ja vieles anders.“ Normalerweise organisiert die SV auch Rundgänge für die Viertklässler, wenn sie zum ersten Mal in die Schule kommen, um sich das Gebäude anzuschauen. Das habe man in diesem Jahr mit einem virtuellen Rundgang gemacht. Das Interesse daran sei so groß gewesen, dass alle Zoom-Plätze belegt gewesen seien.

Mit ihrer Nachhilfe-Börse erhofft sich die SV einen ähnlichen Effekt. Gerade jetzt könne Nachhilfe für viel Entlastung zu Hause sorgen und diejenigen abholen, die im Homeschooling nicht so gut mitgekommen seien. Nachhilfe-Anfragen und -Angebote werden über die Mail-Adresse nachhilfe.lornsen@gmail.com vermittelt.

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