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Start-up Carbon Mobile plant Smartphone-Produktion in Flensburg

Start-up Carbon Mobile plant Smartphone-Produktion in Flensburg

Start-up plant Smartphone-Produktion in Flensburg

shz.de
Flensburg
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Das Smartphone des Start-ups gilt wegen seiner Karbonhülle als besonders leicht und dünn. Foto: Carbon Mobile/shz.de

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Das Start-up kündigt an, die Produktion aus Asien in das ehemalige Motorola-Werk an der Förde zu verlegen.

Das Berliner Start-up Carbon Mobile gibt die Verlagerung seiner Produktion nach Deutschland bekannt. In Partnerschaft mit dem Flensburger Unternehmen Ingram Micro werden zukünftig Geräte in der ehemaligen Motorola-Fabrik in Flensburg produziert, heißt es in einer Mitteilung. „Der Standort trägt der Vision Rechnung, hochwertige Qualität und Nachhaltigkeit in der Smartphone-Produktion zu steigern und Schleswig-Holstein wieder zu einem einflussreichen Technologiestandort zu machen.“

Die erste Testcharge über 150 Geräte sei bereits erfolgreich vom Band gelaufen. Wie ein Sprecher erklärt, sei man von der Flensburger Qualität überzeugt. Die Produktion der neuen Charge soll nun komplett in Norddeutschland erfolgen. Die einzelnen Komponenten werden weiterhin aus Asien geliefert und dann in Flensburg zusammengesetzt. Dadurch werden voraussichtlich auch neue Arbeitsplätze entstehen, so ein Sprecher des Unternehmens. Dabei sollen auch Arbeitskräfte von Motorola reaktiviert werden. Um wie viele Jobs es sich handelt, konnte das Unternehmen allerdings noch nicht abschätzen.

Smartphone aus Karbon-Verbundstoffen

„Ingram Micro betreibt bereits heute die Werkstätten für die Reparatur unserer Smartphones und kann somit umfassendes Wissen über unsere Technologie in die Produktion einbringen“, erklärt Firas Khalifeh, Gründer und Geschäftsführer von Carbon Mobile. „Für uns sind es die besten Voraussetzungen, um gemeinsam in den ehemaligen Motorola-Werken die Stadt Flensburg als Produktionsstandort für Smartphones wiederzubeleben.“

Das Berliner Start-up hatte im vergangenen Jahr ein Smartphone mit einer Schale aus Karbon-Verbundstoffen vorgestellt. Das Material ist langlebig und kann relativ gut wiederverwertet werden. Mit dem neuen Standort in Deutschland soll die Abgasemission für die Produktion und den Transport reduziert werden. Eine Partnerschaft mit Cleanhub ermöglicht, dass für jedes verkaufte Gerät 500 Gramm Plastikmüll aus dem Ozean gesammelt werden. Nach Eigenangaben ist das Gerät damit das erste plastik-neutrale Smartphone weltweit.

„Wir sind stolz, einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeits- und Qualitätsstrategie von Carbon Mobile zu leisten“, sagt Eric Rositzki, General Manager bei Ingram Micro Services.

Künftige Smartphone-Generationen von Carbon Mobile sollen nach Angaben des Start-ups biobasierte Kohlenstofffasern aufweisen und noch besser reparierbar sein, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern. Als einziger Hersteller von Elektronikgeräten setzt Carbon Mobile auf ein Hybridmaterial mit allen Vorteilen von leichtem Karbon und gleichzeitiger „Funkfähigkeit“.

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