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Ab Donnerstag: E-Scooter-Verleih startet in Flensburg

Ab Donnerstag: E-Scooter-Verleih startet in Flensburg

Ab Donnerstag: E-Scooter-Verleih startet in Flensburg

Lisa Bohlander/shz.de
Flensburg
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Die Stadtverkehrsplaner Johanna Carstensen und Aaron Radloff testen gemeinsam mit Norbert Krause von der Firma Bird und Oberbürgermeisterin Simone Lange (v.l.) die E-Scooter. Foto: Lisa Bohlander

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Mit dem ausgeliehenen Elektro-Scooter cool durch die Stadt cruisen – ab dieser Woche ist das auch in Flensburg möglich.

Man kennt sie mittlerweile nicht nur aus Metropolen wie Hamburg oder Berlin, auch in kleineren Städten stehen E-Scooter, zu deutsch Elektro-Roller, an vielen Ecken. Ab Donnerstag gibt es erstmals in Flensburg mit dem Anbieter „Tier“ einen E-Roller-Verleih in der Stadt, Ende März ergänzt das Unternehmen „Bird“ das Angebot. Beide Anbieter sind in zahlreichen anderen deutschen Städten und international zu finden.

Das Smartphone bringt die Sache ins Rollen

Die Roller können über eine App mit dem Smartphone ausgeliehen werden. Nach der Anmeldung geht es los: Den türkisen Scooter wie einen Motorroller vom integrierten Ständer heben, einen Fuß auf die Fläche stellen und mit dem anderen Schwung holen. Nach dieser „Starthilfe“ den Gashebel am Lenker mit dem Daumen runterdrücken und ab geht die Post. 20 Stundenkilometer schaffen die Roller, die nur von einer Person alleine benutzt werden dürfen. Sie haben eine Reichweite von 30 Kilometern pro Akkuladung.

Foto: Lisa Bohlander

Ebenfalls am Lenker sind Bremshebel wie an einem Fahrrad, Knöpfe für die Blinker und eine Klingel – alle Scooter sind mit Vorder- und Rücklicht ausgestattet. An dem Modell von Tier hängt das Smartphone in einer Handyhalterung, die das Smartphone während der Fahrt kontaktlos aufladen kann. Zudem verfügen über die Hälfte der Roller in Flensburg über einen Fahrradhelm, der in einem schwarzen Kasten unter dem Lenkrad verstaut ist. Beim E-Scooter-Fahren besteht keine Helmpflicht, das Tragen eines Helms wird jedoch empfohlen.

Wir setzen auf die Rücksicht und den Respekt aller Menschen, die Roller verantwortlich zu benutzen und zu hinterlassen.

Simone Lange, Oberbürgermeisterin Stadt Flensburg

Ausleihe und Rückgabe funktionieren nach dem „Free-Floating“-System: Die Roller stehen an beliebigen Orten in der Stadt und können ebenfalls an beliebigen Stellen in der Stadt wieder ordentlich geparkt werden. „Es gibt auch Bereiche, in denen die Roller nicht abgestellt werden dürfen“, berichtet Johanna Carstensen von der Verkehrsplanung der Stadt Flensburg.

In einigen Zonen: Parken verboten!

Diese sogenannten „Non-Parking-Areas“ gelten zum Beispiel in der Fußgängerzone, direkt am Hafen und in den Parks und sind in den jeweiligen Karten der Apps markiert. „Wir setzen auf die Rücksicht und den Respekt aller Menschen, die Roller verantwortlich zu benutzen und zu hinterlassen“, betont Oberbürgermeisterin Simone Lange bei der Vorstellung der Roller. Vergisst man, sich abzumelden, macht dies die App nach einer gewissen Zeit von alleine.

250 Scooter stellt Tier ab Donnerstag um 0 Uhr zur Verfügung, Bird wird voraussichtlich in der letzten Märzwoche 200 Roller aufstellen. Sie verteilen sich über das ganze Stadtgebiet: Am Museumshafen, Nordertor und Südermarkt, an den Verkehrsknotenpunkten wie dem Bahnhof und dem ZOB, bis zum Ostseebad, Hafermarkt, am Fördepark und auf der Exe stehen zu Beginn Scooter.

Fahrspaß für 19 Cent pro Minute

Der Start der Fahrt kostet 99 Cent, zusätzlich fallen für jede Minute Fahrspaß 19 Cent an. Bezahlt wird per Kreditkarte oder Paypal, dessen Zahlungsinformationen in der App „TIER e-scooter sharing & more“ und „Bird – Genieße die Fahrt.“ hinterlegt werden. Mit dem Code „hejflensburg“ startet Tier eine Rabattaktion, zudem soll es Wochen- und Monatstarife geben.

Ein Team vor Ort achtet darauf, dass alle Roller funktionieren und tauscht regelmäßig die Akkus aus. Sie arbeiten von einer Werkstatt aus, in der die robusten und regenfesten Roller instandgehalten und sämtliche Teile ausgetauscht werden können.

Auch am Boden liegende Roller lassen sich lokalisieren: „Wir können elektronisch erkennen, wenn ein Scooter eine gewisse Neigung erreicht hat“, erklärt Markus Fries von der Firma Tier. Das Team kann sich gegebenenfalls darum kümmern – mit einer Reaktionszeit von einer Stunde, sagt Fries. „Die Roller werden immer mal wieder falsch geparkt, das passiert.“

Bedenken, dass die Scooter im Hafenbecken landen, haben die Anbieter kaum. „In Kiel haben zwei oder drei Roller Schwimmversuche gemacht“ – sie wurden allesamt geborgen. „Da setzen wir zur Not auch Taucher ein“, sagt Fries. Sollte es dennoch zum Problem werden, könnten etwa die Parkverbotszonen ausgeweitet werden.

Simone Lange sieht die Scooter als „Ergänzung des Mobilitätsangebots in der Stadt“ zusätzlich zu Autos, Fahrrädern und dem öffentlichen Nahverkehr. „Wir freuen uns, so in das Frühjahr zu starten.“

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