Föhrer Sternerestaurant

Das Alt Wyk verteidigt seinen Guide-Michelin-Stern

Das Alt Wyk verteidigt seinen Guide-Michelin-Stern

Das Alt Wyk verteidigt seinen Guide-Michelin-Stern

Anna Goldbach/shz.de
Wyk auf Föhr
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René Dittrich überzeugt die Restauranttester immer wieder mit seiner Kochkunst. Foto: Petra Kölschbach

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Das Alt Wyk bekommt zum neunten Mal einen Stern, obwohl der Betrieb coronabedingt seit November geschlossen haben muss.

„Oft kommen die Inspektoren, essen und gehen dann, ohne sich zu erkennen zu geben“, erzählt Daniela Dittrich. Zusammen mit Ehemann René betreibt sie das Restaurant Alt Wyk in der Großen Straße. Irgendwann im Sommer, als das Restaurant unter Einhaltung der damals geltenden Coronabedingungen geöffnet hatte, müssen die Inspektoren von Guide Michelin zu Gast gewesen sein. Die Speisen scheinen gemundet zu haben, denn das Alt Wyk, das seinen Stern zum ersten Mal für das Jahr 2013 erhielt, konnte diesen erneut verteidigen.

Überrascht sei sie nicht gewesen, so Dittrich. „Wir wissen ja, dass wir auf der Liste stehen und worauf Wert gelegt wird.“ Dennoch ein Grund zur Freude – denn auch hinter dem Team des Alt Wyk liegt ein anstrengendes Jahr.

Wir haben Postkarten und Anrufe erhalten, die Leute wollen wissen, wie es uns geht – ich bin glücklich, dass wir so tolle Stammgäste haben.

Daniela Dittrich, Alt Wyk

Kaum war die „Saure-Gurken-Zeit“, also die Wintersaison in der auf Föhr erfahrungsgemäß weniger los ist, vorbei, kam Corona. Und damit der Lockdown. Restaurants mussten schließen. Einnahmen, auf die man zum Saisonstart gehofft hatte, blieben aus. „Da mussten wir erstmal überlegen, wie es weitergehen soll“, erinnert sich die Gastronomin. Die fehlenden Einnahmen habe man nicht wieder reinholen können und das, obwohl die Sommersaison auf der Insel gut lief.

„Wir durften ja maximal 70 bis 80 Prozent unserer Plätze besetzen.“ So ist es wenig überraschend, dass auch für den Wyker Gastronomiebetrieb Hilfen beantragt werden mussten – „diese sind auch gut angekommen.“ Ihre Mitarbeiter befinden sich aktuell in Kurzarbeit, berichtet Dittrich.

Seit 2011 betreibt das Paar das Alt Wyk. In diesem Jahr soll eigentlich das zehnjährige Bestehen des Restaurants zelebriert werden. Wie und ob ist aufgrund der Pandemie jedoch unklar. „Wir haben ein paar Ideen, aber nichts davon ist spruchreif“, so Daniela Dittrich.

Über Ostern bietet das Alt-Wyk einen Außer-Haus-Verkauf an. Ein Ostermenü, das, wie Dittrich berichtet, auch gut angenommen wird.

„Wir hoffen jetzt einfach, dass sich der Lockdown nicht ewig hinzieht, auch wenn wir Verständnis für die Situation haben.“ Das ständige Hin und Her sei ermüdend. Rückhalt bieten in dieser Situation vor allem die Gäste, so Dittrich weiter. „Wir haben Postkarten und Anrufe erhalten, die Leute wollen wissen, wie es uns geht – ich bin glücklich, dass wir so tolle Stammgäste haben.“

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