Am Deutschen Haus sind Helfer an diesem Donnerstag damit beschäftigt, die Holzhackschnitzel vom Boden zu entfernen. Wirklich beansprucht wurden sie im zurückliegenden Winter nicht. Aufgrund der Corona-Pandemie durfte der Punschwald lediglich an einem Tag öffnen.

Betreiber Peter Thomsen und sein Marketingchef Fereydun Bille-Sommer (Fördeshow-Concept) blicken inzwischen wieder nach vorne. Der Punschwald ist Geschichte, der Central Park an gleicher Stelle ist die Zukunft. Am Freitag um 17.17 Uhr soll der beliebte Biergarten erstmals in diesem Jahr seine Türen öffnen.

Seit Montag ist in Flensburg Außengastronomie wieder möglich. „Wir hoffen, dass es eine Weile länger so bleibt“, sagt Bille-Sommer.

Live-Musik von den Andersons

Am ersten Wochenende ist der Central Park bereits komplett ausgebucht. Freitag und Samstag sind alle 28 Krippen reserviert. Die Flensburger scheinen nach monatelangem Lockdown wieder Lust auf Bier, Wein, Cocktails und Snacks zu haben. Unter anderem La Flute, Antipasti, Backfisch und Knoblauchbaguette stehen auf der Speisekarte. Live-Musik hören die Besucher von der regional bekannten Band „Die Andersons“. Alkohol darf aufgrund der derzeitigen Corona-Bestimmungen jedoch nur bis 21 Uhr ausgeschenkt werden, eine Stunde später schließt der Central Park.

„Wir sind ein Betrieb, der von Kunst und Kultur lebt. Wir müssen gucken, dass wir wieder Geld verdienen, haben die Pandemie jedoch nicht ausgeblendet“, erklärt Bille-Sommer.

Der Central Park wurde deshalb bewusst luftig angelegt. In den beheizten Krippen dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sitzen. Um Bewegungen in dem Park möglichst zu vermeiden, steht in jeder Krippe ein Retro-Wahlscheibentelefon, über das Bestellungen an den Tresen gerichtet werden können.

Direkt im Deutschen Haus hat vor wenigen Tagen eine kostenlose Corona-Schnellteststation geöffnet. Besucher des Central Parks können sich hier testen lassen, um bei ihrem Besuch ein besseres Gefühl zu haben. Dies ist jedoch freiwillig, gleiches gilt für die Nutzung der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung. Wer Bedenken beim Datenschutz hat, kann Namen und Anschrift auch handschriftlich hinterlassen. „Unser Personal wird regelmäßig getestet“, versichert Bille-Sommer.

„Wir sind guter Dinge, dass die Leute Lust haben auf Live-Musik. Wir arbeiten mit vielen lokalen Künstlern zusammen, die sich freuen, dass sie wieder auftreten dürfen“, erklärt er. Mehr als 30 Künstler traten letztes Jahr auf der Bühne vor dem Londoner Doppeldecker auf, der auch in diesem Jahr wieder an seinem Platz steht.

Neben dem Doppeldecker sind auch einige Tannenbäume aus dem Punschwald geblieben. „Den Vorteil, den wir haben, ist die windgeschützte Lage“, so Bille-Sommer. Die Holzhackschnitzel werden gegen weiße Kieselsteine ausgetauscht, ein kleiner Teich wurde bereits mit Wasser gefüllt. Olivenbäume sorgen für mediterranes Flair. 

Der Central Park soll vorrangig von Donnerstag bis Samstag öffnen. In der kommenden Woche sind Auftritte von Daniel Hoppenstedt (22. April) und dem SIM Special Duo (23.+24. April) geplant. „Die Künstler sind sehr dankbar. Ich glaube nicht, dass wir ein Problem haben werden, die Bühne zu füllen“, sagt Bille-Sommer. Der Central Park ist bis September geplant. Anschließend beginnen die Aufarbeiten für den Punschwald – sofern Corona es möglich macht.