Corona-Maßnahmen

Harrislee: Mehr Kontrollen an dänischer Grenze gefordert

Harrislee: Mehr Kontrollen an dänischer Grenze gefordert

Harrislee: Mehr Kontrollen an dänischer Grenze gefordert

Ove Jensen/shz.de
Harrislee
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Martin Ellermann - 24.04.2018 - Foto Marcus Dewanger Foto: Marcus Dewanger

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Bisher überprüft die Bundespolizei nur in Stichproben, ob Einreisende die Corona-Regeln einhalten.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen würde“, sagt Martin Ellermann, der Bürgermeister von Harrislee. Doch die Corona-Pandemie macht aus dem Mann, dessen Gemeinde vom Grenzhandel normalerweise gut lebt, eine Befürworter strengerer Polizeikontrollen an der deutsch-dänischen Grenze.

„Ich würde mir wünschen, dass die Einreise aus Dänemark engmaschiger kontrolliert wird“, sagte er am Donnerstag zu shz.de. Der parteilose Verwaltungschef registriert, dass viele seiner Bürger mit einer gewissen Fassungslosigkeit beobachten, dass dänische Beamte ständig am Grenzübergang nach Pattburg stehen, während die deutsche Bundespolizei nur zu sporadischen Stichproben anrückt.

Hanspeter Schwarz, der Sprecher der Bundespolizei in Flensburg, bestätigt die derzeitige Praxis. Am Donnerstag standen die Polizisten stundenweise in Harrislee und Kupfermühle. Am Freitag kann es schon wieder ganz anders sein.

„Verstärkte Binnenlandfahndung“

Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um Grenzkontrollen, wie Bundesinnenminister Horst Seehofer sie jetzt an den Grenzen zu Tschechien und Tirol veranlasst hat. Vielmehr spricht die Bundespolizei von einer „verstärkten Binnenlandfahndung“, die auch schon mal in Sichtweite der Grenzübergänge stattfinden kann. Dabei sind die Möglichkeiten der Beamten beschränkt. Hat ein Pendler keinen negativen Coronatest dabei, kann er trotzdem weiterfahren. Es wird lediglich das Gesundheitsamt informiert.

Hotspot Kolding

Der Corona-Inzidenzwert liegt nördlich der Grenze derzeit niedriger als in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg, ist aber in den vergangenen Tagen wieder spürbar angestiegen. In der Grenzkommune Apenrade lag er am Donnerstag bei 73,3. Zu einem Hotspot mit einer Inzidenz von mehr als 200 hat sich die Stadt Kolding 90 Kilometer nördlich von Flensburg entwickelt.

Daten für Harrislee unter Verschluss

Wie hoch der Inzidenzwert für Harrislee ist, weiß Ellermann, ist aber vom Schleswiger Gesundheitsamt zum Schweigen verdonnert worden.

Ist die Lage hier ähnlich dramatisch wie in Flensburg? Ellermann sagt nur, dass die Entwicklung in Flensburg ihm Sorgen bereite und dass Harrislee mit der großen Nachbarstadt natürlich eng verflochten sei. Aus anderen Umlandgemeinden ist derweil zu hören, dass die Lage dort bislang nicht so dramatisch wie in Flensburg sei.

Was die Verschärfung der Corona-Maßnahmen betrifft, gilt für Harrislee das, was auch für den übrigen Kreis Schleswig-Flensburg gilt: Schule und Kita bleiben geschlossen. Eingekauft werden darf nur noch allein. Eine Ausgangssperre wie in Flensburg wird aber nicht in Kraft treten.

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