Südschleswig

Ein Jahr UNESCO-Status für Danewerk wird gefeiert

Ein Jahr UNESCO-Status für Danewerk wird gefeiert

Ein Jahr UNESCO-Status für Danewerk wird gefeiert

Tina Ludwig,shz.de/cvt
Danewerk
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Danewerk
Das Danewerk sollte einst vor feindlichen Übergriffen aus dem Süden schützen. Foto: SSF/Martin Ziemer

Das größte dänische Denkmal liegt in Deutschland: Das Danewerk. Eine neue Informationswand bildet die Geschichte der Befestigung – und die der Wikinger – ab.

Am Sonntag wird gefeiert, denn es ist genau ein Jahr her, dass Haithabu und das Danewerk zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurden.

Und pünktlich zur Welterbefeier ist die erste große Informationswand im Danewerk-Museum fertig, die am Donnerstag eingeweiht wurde.

Seit Februar haben die Verantwortlichen des Archäologischen Landesamts und des Südschleswigschen Vereins (SSF) abends und am Wochenende daran gearbeitet, „richtig ernst wurde es aber erst in den letzten drei Monaten“, erzählt Matthias Maluck vom Archäologischen Landesamt.

Die ständige Ausstellung wird zudem durch neue Erkenntnisse der Archäologen aus ihren aktuellen Ausgrabungen erweitert.

Geschichte des Walls und der Wikinger

Die neue Info-Wand ist der Form des Danewerks nachempfunden und erzählt die Geschichte des Walls und der Wikinger mit kurzen Texten auf Deutsch und Dänisch sowie mit vielen Grafiken.

Sie beginnt mit der Völkerwanderung, erklärt die Entstehung von Haithabu und des Danewerks und informiert über die Bedeutung der Handelswege der Wikinger von der Ostsee über die Schlei bis zur Nordsee.

„Die Texte und Grafiken werden durch Projektionen ergänzt, zum Beispiel über die Geschichte der Grenze“, erklärt Maluck. „Die Gäste bekommen einen guten Einblick in die Geschichte des Danewerks“, fügt Jon Hardon Hansen vom Sydslesvigsk Forening (SSF) hinzu und betont auch die Bedeutung des Danewerks für die deutsch-dänische Grenzregion.

Das Danewerk sei ein Symbol für die Trennung von Deutschland und Dänemark gewesen, heute sei es dagegen ein Wahrzeichen für Verbundenheit. Dass die Dänen den Deutschen das Bauwerk überlassen hatten, sei, so Hansen, sei ein Zeichen des Vertrauens.

Besucheranstieg in den Museen

Maluck ist mit dem Ergebnis der monatelangen Arbeit zufrieden. „Mit der ersten Ausstellung über das Welterbe haben wir eine große Verantwortung übernommen“, erklärt er die Dimension. Das Ziel sei es, den kulturellen Wert von Haithabu und dem Danewerk hervorzuheben.

Die Gäste der Museen in Haithabu und Dannewerk wissen des Welterbe-Status jedenfalls schon jetzt zu schätzen. Sowohl Maluck als auch die Mitarbeiter der Museen verzeichnen einen Besucheranstieg von zirka 20 Prozent. Und es dürften in Zukunft noch mehr werden.

Am Sonntag wird das offizielle UNESCO-Dokument in Haithabu überreicht. Mit dabei: Die parlamentarische Staatssekretärin für internationale Kultur- und Bildungspolitik Michelle Müntefering (SPD), die das Dokument an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) überreicht.

Auch der dänische Botschafter in Deutschland, Friis Arne Petersen, wird eine Rede halten.

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