Corona-Lockerungen

Sobald das Land grünes Licht gibt, wollen Freibäder öffnen

Sobald das Land grünes Licht gibt, wollen Freibäder öffnen

Sobald das Land grünes Licht gibt, wollen Freibäder öffnen

Martin Engelbert/shz.de
Schleswig
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Wie im vergangenen Jahr kann Mittelangelns Bürgermeisterin Britta Lang das Satruper Freibadin dieser Saison wohl auch nur mit Einschränkungen freigeben. Foto: Peter Hamisch

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Die Vorbereitungen laufen, es fehlt nur noch grünes Licht, dann wollen die Freibäder in Schleswig-Flensburg öffnen.

Die Sonne lacht, die Frösche quaken, und die ersten Schwalben wurden gesichtet – mit Macht hält der Frühling Einzug. Manche zieht es nun magisch zur nächsten Eisdiele, andere können es kaum erwarten, dass ihr Freibad wieder öffnet. Doch aus einem Saisonstart zum 1. Mai – wie sonst vielerorts üblich – wird dieses Jahr wohl corona-bedingt abermals nichts. Das Land hat bisher noch kein grünes Licht gegeben – und einen gewissen Vorlauf brauchen die Bäder, um das Wasser aufzufüllen und auf Temperatur zu bringen, bevor sie Gäste empfangen können. Wir haben nachgefragt.

Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass wir zum 1. Mai öffnen können.

Timo Petersen, Technischer Leiter Kropp

In Mittelangeln hat man sich schon auf einen späteren Saisonstart eingestellt. „Ob wir, wie jetzt von uns geplant, zum 1. Juni öffnen, hängt von den Vorgaben des Landes ab“, sagt Bürgermeisterin Britta Lang. „Grundsätzlich sind wir aber gut davor.“ Die Zeit würde die Gemeinde nutzen, um Technik und Becken in Stand zu setzen und zu verschönern.

Sichtschutzwände statt Umkleidekabinen

Lang geht davon aus, dass corona-bedingt die gleichen Einschränkungen wir im vergangenen Jahr – da begann die Saison in Satrup erst Anfang Juli – gelten. Das Satruper Konzept sah vor, dass maximal 100 Gäste zeitgleich im Bad sein dürfen und jeder Gast nur für zwei Stunden. Duschen und Umkleidekabinen waren geschlossen und letztere durch Sichtschutzwände ersetzt worden. „Das wurde sehr gut angenommen und hat sehr gut geklappt“, sagt die Bürgermeisterin.

Lehrbecken dürfen früher öffnen

Erfreulich sei, so Lang weiter, dass sie voraussichtlich schon Mitte Mai ein Lehrschwimmbecken öffnen dürften. Für das Durchführen von Kinder-Schwimmkursen hätten sie eine Ausnahmegenehmigung beantragt und „das Signal erhalten, dass wir sie kriegen“. Ab 17. Mai sollen dann wieder Schwimmkurse für Kinder starten, und auch die Schulen könnten mit Kindern bis 14 Jahre kommen. Aktuelles auf www.amt-mittelangeln.de.

Öffnung in Sieverstedt ist ungewiss

Ob das komplett ehrenamtlich geführte Freizeitbad Sieverstedt in dieser Saison überhaupt öffnen wird, ist noch vollkommen ungewiss. Carsten Steffensen, Vorsitzender des Freundeskreises Freibad Sieverstedt, ist skeptisch. „Es gibt noch nichts von der Politik. Wenn wir dürfen, werden wir öffnen – soweit es uns möglich ist, die Vorgaben umzusetzen.“ Im vergangenen Jahr hatte der Verein auf eine Öffnung verzichtet, „weil die während der Corona-Pandemie zusätzlich zu leistenden Arbeiten unsere Ehrenamtler überfordern“, so Steffensen. „Das einzurichtende Einbahnstraßensystem, die Erfassung und Rückverfolgung der Besucher – das war für uns nicht möglich. Wir hätten soviel Ehrenamt binden müssen, das hätten wir nicht leisten können“, sagt er.

Und auch der wirtschaftliche Aspekt spielt für ihn eine Rolle. In den 15 Jahren, in denen das, laut Steffensen, kleinste und älteste Freibad im Kreis ehrenamtlich geführt und seit zwölf Jahren auch betrieben werde, sei es ihnen gelungen, schwarze Zahlen zu schreiben und Rücklagen zu bilden. Und das soll auch so bleiben. „Ein Bad zu eröffnen, für 15 Euro am Tag, das lohnt sich nicht. Wir machen das Bad auf, wenn wir uns das leisten können.“ Möglicherweise also erst im kommenden Jahr.

Ungeachtet dessen, laufen die Saisonvorbereitungen in Sieverstedt. „Wenn die Politik grünes Licht gibt, werden wir das Becken fluten und chloren. Mitte Mai könnten wir loslegen“, sagt Steffensen. 

Geestlandbad in Kropp ist zum 1. Mai startklar

Im Geestlandbad Kropp indes hat man schon das Wasser gewechselt, alles gereinigt und die Sanitärräume auf Vordermann gebracht, erklärt Timo Petersen, technischer Leiter der Gemeinde Kropp und damit zuständig für das Bad. „Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass wir zum 1. Mai öffnen können. Wir stehen Gewehr bei Fuß, um den politischen Willen umsetzen können.“

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Die Hygienepläne stehen, es ist geklärt, wie die Gäste Kontakt und somit Ansteckungen vermeiden können, die Liegewiese wurde vergrößert, die Becken wurden in Bahnen eingeteilt, begegnungsfreie Verkehrswege eingerichtet und die maximale Besucherzahl wurde reduziert. Die Umkleiden bleiben geschlossen, als Ersatz hat man Bauzäune im Freien aufgestellt.

Das Personal will loslegen

Die Regeln, die schon im vergangenen Jahr galten, seien von allen klaglos angenommen worden, berichtet Petersen. „Das zeigt, wie wichtig den Leuten das Schwimmen ist.“ Dutzende Frühschwimmer kämen morgens zwischen 6 und 9.30 Uhr, um ihre Runden zu schwimmen. „Das ist für die ein Teil ihres Sommerprogramms, ein Teil ihrer Lebensqualität. Wir erhalten täglich Anrufe von Leuten, die wieder schwimmen wollen.“

Laut Petersen liegen die Arbeiten voll im Zeitplan. „Das Personal brennt, die wollen loslegen.“ Jetzt fehlt nur noch das Go der Politik.

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