Urlaub an der Nordsee

Buchungszahlen für Husumer Bucht sogar höher als 2019

Buchungszahlen für Husumer Bucht sogar höher als 2019

Buchungszahlen für Husumer Bucht sogar höher als 2019

Birger Bahlo/shz.de
Husum
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Husum kann sich auf eine gute Tourismussaison einstellen. Foto: Stefan Petersen

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Zwischenbilanz der Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH: Boom der Buchungen für die Husumer Bucht.

So eine „Sturmflut“ hat die Region Husumer Bucht noch nicht erlebt: Jutta Albert, Husumer Tourismus-Chefin, benutzt diesen Begriff, um die ungewöhnlich hohen Wellen an Beratungen und Buchungen zu beschreiben, die sich über die Mitarbeiter der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH (TSMH) in den vergangenen Tagen und Wochen ergossen haben. Dabei wird das sicher nicht als Naturkatastrophe, sondern als im höchsten Maße glücklicher Umstand für alle Tourismus-Akteure zu verstehen sein.
 
Allein vom 1. bis 13. Mai, also die bisherige Laufzeit des Modellprojekts mit seinen ersten Öffnungsschritten, wurden über die TSMH fast 3000 Übernachtungen gebucht. Im gleichen Zeitraum 2020 waren es 58 Übernachtungen, die an Geschäftsreisende vermittelt wurden, denn damals bestand ein Beherbergungsverbot für Urlaubsgäste. Im normal verlaufenen Jahr 2019 waren es nur 1100 Übernachtungen.
Den Monat Mai werden wir mit einem neuen Rekordergebnis bezüglich der Anzahl der gebuchten Übernachtungen abschließen – ohne das Modellprojekt wäre dies niemals denkbar gewesen.
Jutta Albert, Tourismus-Chefin in Husum

„Den Monat Mai werden wir mit einem neuen Rekordergebnis bezüglich der Anzahl der gebuchten Übernachtungen abschließen – ohne das Modellprojekt wäre dies niemals denkbar gewesen“, so Albert.

Steigerungen von mehr als 280 Prozent

Aktuell würden Buchungen extrem kurzfristig und zu mehr als der Hälfte direkt online im Buchungsportal der TSMH getätigt. Die Anzahl der Buchungen insgesamt habe sich bei der TSMH in 2021 allein für den Monat Mai (Stand: 10. Mai) im Vergleich zu 2020 (in dem es zum gleichen Zeitpunkt noch ein Beherbergungsverbot gab) um mehr als 280 Prozent erhöht, obwohl viele Beherbergungsbetriebe noch gar nicht geöffnet sind. Auch im Vergleich zum corona-freien Jahr 2019 gab es noch einen steilen Anstieg der Buchungen um rund 60 Prozent.

Auch wenn es dem einen oder anderen gerade schon gut gefüllt in Husum vorkommen mag, vor einer Überfüllung braucht im Raum Husum nach meiner aktuellen Einschätzung niemand Sorge haben.
Jutta Albert, Tourismus und Stadtmarketing Husum
Egal, welche Zeiträume betrachtet werden: Insgesamt sei seit dem 16. April sei eine Steigerung der gebuchten Übernachtungen um 130 Prozent im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen. „Auch, wenn es dem einen oder dem anderen gerade schon gut gefüllt in Husum vorkommen mag, weil wir Urlauber vielleicht gar nicht mehr so recht gewöhnt sind, vor einer Überfüllung braucht im Raum Husum nach meiner aktuellen Einschätzung niemand Sorge haben", erklärt Albert weiter. Wenn jetzt ganz Schleswig-Holstein für den Übernachtungstourismus geöffnet werde, verteile sich das Urlaubsgeschehen.
 

Die Husumer Tourismuschefin erläutert weiter: Für die Sommerferien sei die Buchungslage auch schon recht gut, es seien bei der TSMH aber momentan noch viele Unterkünfte in allen Beherbergungsarten buchbar. „Viele interessierte Gäste warten noch ab oder waren bisher irritiert und verunsichert wegen der vielen unterschiedlichen Regelungen."

Landesweit einheitliche Regeln

Für Schleswig-Holstein tritt mit der neuen Landesverordnung, die ab Montag (17.) gültig ist, nunmehr Einheitlichkeit und damit mehr Sicherheit bei der Reise-Entscheidung ein. „Das ist gerade für Husum und das übrige Festland sehr wichtig, weil viele Gäste ja auch Ausflüge unternehmen und sich nachvollziehbarerweise nicht alle 20 km mit neuen Regeln befassen möchten.“

Auffällig war laut Jutta Albert außerdem bei der TSMH, dass die Nachfrage nach Hotelzimmern seit Start des Modellprojekts extrem hoch war. „Bereits im April hatten wir bei der TSMH eine Erhöhung der Anzahl der Buchungen von Hotelzimmern für die Zeit nach dem 1. Mai, die mehr als 10-fach höher lag als 2020 und auch noch deutlich über dem Niveau von 2019." Fast alle Hotels in der Urlaubsregion Husumer Bucht hätten bereits im Rahmen des Modellprojekts geöffnet gehabt.

Hoffen auf weitere Anbieter

„Wir hoffen, dass auch die Betriebe, die bisher noch geschlossen hatten, beispielsweise einige Hotels, die Jugendherberge, einige Camping- und Wohnmobilstellplätze, aber auch Gastgeber von Ferienhäusern und Ferienwohnungen nun – bei leichter zu erfüllenden Vorgaben – ihre Häuser oder Plätze bald öffnen."

Zugleich sei es aber wichtig, sich bewusst zu machen, dass durch das Modellprojekt überhaupt erst ein touristischer Start ermöglicht wurde, der aktuell einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu anderen Regionen darstellt. Nach Monaten der Perspektivlosigkeit seien nun endlich wieder Einnahmen bei der Hotellerie und den Gastgebern von Privatzimmern, Ferienhäusern und -wohnungen, auf Campingplätzen und in der Gastronomie möglich. Auch wenn viele von dem schnellen Modellprojekt-Start und seinen Besonderheiten doch ein wenig „überrollt“ wurden, so gewinnen jetzt trotzdem viele durch das Projekt, so Jutta Albert abschließend.

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