Lufthansa-Tochter

Streik führt zu einzelnen Flugausfällen bei Discover

Streik führt zu einzelnen Flugausfällen bei Discover

Streik führt zu einzelnen Flugausfällen bei Discover

dpa
Frankfurt/Main
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Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo rechnet damit, dass Lufthansa mit der Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften die Auswirkungen des Streiks abmildern wird. Foto: Andreas Arnold/dpa

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Im Lufthansa-Konzern wird erneut gestreikt. Bei der jungen Gesellschaft Discover rangeln drei Gewerkschaften um Einfluss, vereinzelt fallen Flüge aus. Passagiere müssen noch durchhalten.

Am ersten Streiktag von Piloten und Kabinenpersonal bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines kommt es zu vereinzelten Flugausfällen. Der Großteil der am Dienstag geplanten rund 55 Flüge könne aber durchgeführt werden, erklärte das Unternehmen. Nur «vereinzelt» habe man Flüge streichen müssen, sagte eine Sprecherin.

Auf der Webpräsenz des Flughafenbetreibers Fraport waren am Dienstag sieben annullierte Flüge aufgeführt, darunter Verbindungen nach Palma de Mallorca, Ibiza und Mykonos. 

Discover Airlines will Streikfolgen begrenzen

Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo hatten Piloten und Kabinenpersonal zu einem viertägigen Streik aufgerufen, der bis einschließlich Freitag dauern soll. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland. Im gesamten Streikzeitraum waren nach Angaben von Discover rund 270 Flüge ab Frankfurt und München geplant. 

Man tue alles, um die Folgen des Streiks zu begrenzen, erklärte Discover Airlines. Einzelne Kurzstrecken würden am Dienstag von Partner-Airlines übernommen, dadurch ergäben sich für Fluggäste keine veränderten Reisepläne. «Auch für die nächsten Tage bleibt es unsere Priorität, so viele Flüge wie möglich für unsere Passagiere durchzuführen.» Kunden sollten regelmäßig ihren Flugstatus prüfen und Kontaktdaten in ihrer Buchung hinterlegen.

Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines hat 27 Maschinen, mit denen er Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.

Keine Annäherung zwischen Gewerkschaften und Unternehmen

Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo rechnet damit, dass Lufthansa mit der Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften die Auswirkungen des Streiks abmildern wird. Die Gewerkschaft hält es aber für denkbar, dass die Folgen des Streiks in den kommenden Tagen wachsen. Zu einer Kundgebung am Flughafen Frankfurt kamen nach Ufo-Angaben rund 100 Menschen. Neue Bewegung im Tarifstreit seitens der Airline habe es bisher nicht gegeben, sagte Harry Jäger, Leiter Tarifpolitik bei Ufo.

Hintergrund des Arbeitskampfes ist ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Neben regelmäßigen Lohnsteigerungen für beide Berufsgruppen bis Ende 2027 zwischen 16 und 38 Prozent enthält der Verdi-Vertrag Regelungen von Zulagen und Arbeitszeit, betrieblicher Altersvorsorge oder Hilfen beim Verlust der Fluglizenz.

Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum vom Abschluss mit Verdi ab. Die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Verdi habe im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder, meinen sie. Für die Gewerkschaften VC und Ufo geht es auch um den Einfluss im Lufthansa-Stammkonzern, in dem sie tariflich fest verwurzelt sind. Bereits im Winter war es zu einer Streikwelle bei Discover gekommen.

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