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30 Jahre Wacken Open Air – und kein Ende in Sicht

30 Jahre Wacken Open Air – und kein Ende in Sicht

30 Jahre Wacken Open Air – und kein Ende in Sicht

Henning Kracht
Wacken
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Das 30. und laut Veranstalter bisher größte Wacken Open Air ist mit viel Beteiligung aus Dänemark zuende gegangen. Foto: Axel Heimken/dpa

Das Wacken-Festival 2019 war ein Jubiläumsfest. Für den Nordschleswiger war Henning Kracht mit dabei.

„Jetzt machen wir weiter bis in die Ewigkeit“! Als der Festival-Mitbegründer Thomas Jensen diese Worte auf der Abschlusspressekonferenz sagte, war auch dem letzten Anwesenden im Pressezelt klar, dass die Erfolgsstory des Wacken Open-Air-Festivals (WOA) auch nach dreißig Jahren weitergehen würde.

Und wie es sich für ein Jubiläum gehörte, spielten auch alle (fast alle) Teilbereiche mit: Wetter, Sicherheit, Bands und natürlich das gemeinsame friedvolle Feiern der Fans aus der gesamten Welt. Und noch ein Jubiläum konnte gefeiert werden: „Der Nordschleswiger“ berichtet seit genau zehn Jahren vom „Holy Ground“.

Die Reise geht also weiter. Das Jubiläumswacken war noch nicht richtig beendet, da meldeten die Veranstalter für 2020: Sold out! Und auch schon die ersten Bands wurden angekündigt: So werden die britischen Schwergewichte von Judas Priest ihr 50-jähriges Bandjubiläum begehen können.

Wetter, Musik und dänische Veteranen

Bei der diesjährigen Ausgabe schauten alle gebannt zum Himmel, denn die Vorhersagen ließen nichts Gutes erahnen. Doch es kam anders. Bis auf wenige Gewitter und eine darauffolgende Evakuierung des Geländes spielte das Wetter mit und einer riesigen Sause stand nichts im Wege.

Und auch die Auftritte der Bands auf den riesigen Bühnen mit richtig gutem Sound taten ihr Übriges. Neben alten Haudegen und Partybands wie Ufo oder den nimmer müden Sweet traten auch die Größen des Genres auf, wie z. B. die Trasher Slayer, die ihr letztes Konzert spielten, oder die Schweden Sabaton, die auf zwei Bühnen gleichzeitig eine martialische Show mit Panzern und Pyros ablieferten.

Besonders gespannt waren die Fans auch auf Body Count feat. Ice-T. Der eigentlich im Rap beheimatete US-Sänger zeigte aber eindrucksvoll, dass sich Rap und Metal nicht ausschließen.

Das absolute Highlight war der Auftritt der dänischen Band D-A-D. Die Mannen um Sänger und Gitarrist Jesper Binzer spielten nicht zum ersten Mal in Wacken und sind auch in Deutschland bekannt wie ein bunter Hund. Und bunt wurde es.

Neben blauen Anzügen und einem auf einem Sofa platzierten Schlagzeug stach neben der „Guten Laune Musik“ auch der neue „iPhone-Bass“ hervor, auf dem in Echtzeit ein Video aus dem Publikum abgespielt wurde.

Besonders charmant war, dass der Leadsänger seine Ansagen auf Deutsch mit dem unverwechselbaren dänischen Akzent machte, was zu großem Applaus und anerkennenden Lachern führte. Es war schön zu sehen, dass die Band nach über 30 Jahren immer noch viel Spaß und Freude versprüht.

Dänischer Metal-Nachwuchs und Fridays for Future

Wie in den vergangenen Jahren fand auch dieses Mal der Nachwuchswettbewerb Metal Battle mit Teilnehmern aus 40 Nationen statt. Dänemark wurde durch die Doommetalband Katla, einem Trio aus Aarhus und Kopenhagen, vertreten.

Doch im Gegensatz zum letzten Jahr, wo der dänische Vertreter einen sensationellen vierten Platz erreichte, reichte es nicht zu einer vorderen Platzierung. „Die Konkurrenz war extrem hart. Wir hatten aber sehr viel Spaß und nehmen aus dieser Veranstaltung viel mit für unseren weiteren Werdegang“, so die Bandmitglieder zum „Nordschleswiger“.

Sieger wurde übrigens zum ersten Mal eine Band aus Lettland.

Neben den normalen Seiten eines Festivals zeigte sich auch, dass viele Fans den Gedanken der Fridays for Future-Bewegung verinnerlicht hatten. Die Campgrounds wurden oftmals viel sauberer hinterlassen und der Müll bei den Sammelstellen abgegeben.

Man darf gespannt sein, in welche grüne Richtung sich das Festival bewegen wird.

Das nächste WOA findet vom 30. Juli bis 01. August 2020 statt und hat den Schwerpunkt Südamerika.

 

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