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Wie funktioniert eigentlich die Online-Bibliothek, Silke Amthor?

Wie funktioniert eigentlich die Online-Bibliothek, Silke Amthor?

Wie funktioniert denn die Online-Bibliothek, Silke Amthor?

Alena Rosenberg
Apenrade/Aabenraa
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Silke Amthor arbeitet in der Deutschen Bücherei in Apenrade und kennt sich mit den Angeboten bestens aus. Foto: Alena Rosenberg

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Im Haus Nordschleswig befindet sich auch die Deutsche Zentralbücherei Apenrade. Von Magazinen bis hin zu Geräten können sich Mitglieder vieles ausleihen. Doch wie funktioniert die Registrierung? Und was bietet die Bibliothek alles an? Wir haben mit Bibliotheksmitarbeiterin Silke Amthor über den Service gesprochen.

Viele Angebote der Bücherei sind mittlerweile digital, doch ohne eine Anmeldung können diese nicht genutzt werden. Auf der Homepage der Zentralbücherei Apenrade gibt es einen Überblick über die verschiedenen Online-Funktionen der Bücherei.

„Wir haben unterschiedliche Online-Angebote, also digitale Medien können bei uns ausgeliehen werden, zum Beispiel über die Onleihe", beschreibt Silke Amthor.

Die Startseite der Onleihe sieht so aus. Der Begriff Onleihe ist eine Mischung aus Online und Ausleihe. Foto: Screenshot Deutsche Bücherei

„Wenn man registrierter Leser des Büchereiverbandes ist, kann man dieses Angebot kostenlos nutzen“, erklärt Silke Amthor. In der Onleihe würden E-Books, Hörbücher, E-Learning Kurse, sowie E-Paper und E-Magazines angeboten. „Das Praktische ist, man kann sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang die Onleihe nutzen. Es können sieben Medien gleichzeitig ausgeliehen und fünf Medien vorgemerkt werden.“

Neben der Onleihe gibt es auch die Munzinger Datenbank für die Fachtext-Recherche

Zum Onlineangebot gehört auch die Munzinger Datenbank, wie Silke Amthor erklärt: „Man meldet sich dort auch an, immer über den Verband Deutscher Büchereien, beziehungsweise über Apenrade in dänischer Schreibweise. Dann benötigt man die Kontonummer und ein Passwort, die einem zugesendet werden.“

Wer nach Quellen für eine Facharbeit sucht, ist hier richtig. Die Munzinger Datenbank wird nur von den dänischen Bibliotheken angeboten, verrät Silke Amthor. Foto: Screenshot Deutsche Bücherei

Sollte ein Werk nicht verfügbar sein, dann ist möglicherweise die Lizenz abgelaufen. Damit die Werke verfügbar sind, kauft die Bibliothek Lizenzen ein. Die laufen aber nach bestimmten Kriterien ab, zum Beispiel nach 56 Ausleihen. Diese Lizenzen seien teurer als physische Medien, erklärt die Mitarbeiterin. In diesem Fall kann das Werk nicht mehr ausgeliehen werden.

Die Onleihe ist auch als App erhältlich.

Für Hörbücher gibt es Overdrive

Unter der Funktion „Overdrive“ gibt es ausschließlich Hörbücher. „Diese Plattform bieten wir im Verbund mit der Büchereizentrale Schleswig-Holstein an, genauso wie die Onleihe“, so Silke Amthor.

Die Ergänzung zum Overdrive ist die App „Libby“, die ebenfalls kostenlos genutzt werden kann. Die Anmeldung erfolgt wieder über die Bibliotheksdaten.

Da die App noch im Aufbau ist, gibt es dort aktuell weniger Hörbücher als in der Onleihe. Beides ist noch recht neu und erst seit einem Jahr im Sortiment. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, und unser eAudio Angebot wächst stetig.“ 

Die Startseite von Overdrive. Bereits unten wird das Upgrade auf Libby empfohlen. Foto: Screenshot Deutsche Bücherei

In der App können Interessierte bis zu sieben Hörbücher gleichzeitig ausleihen. Außerdem gibt es die Möglichkeit individuelle Merklisten zu erstellen.

Wichtig ist zu beachten, dass die neuesten Hörbuch-Erscheinungen nicht mehr aus den aktuellen Bestseller-Werken entstanden sind. Wie die Mitarbeiterin Silke Amthor erklärt, werden die Hörbücher meistens erst ein halbes Jahr später freigegeben. Das Neueste ist hier also nicht mehr das Allerneueste.

Der Online-Katalog

„Im Katalog hat der Leser die Möglichkeit, aus dem vielfältigen Bestandsangebot unserer Bibliothek Medien vorzumerken und zu recherchieren“, so Amthor. Auch hier gibt es verschiedene Kategorien, über Kinder- und Erwachsenenliteratur, bis zu Klassensätzen, die für Lehrkräfte verfügbar sind. Auch hier sind die Anmeldedaten der Bibliothek nötig. 

Kunst online bewundern und Popcorn machen 

Die Bibliothek verfügt auch über eine Arthothek. „Wir haben über 700 Originale mit unterschiedlichen Maltechniken, Grafiken, Aquarellen, Ölmalereien, die man bei uns ausleihen kann. Das ist ein physisches Angebot, also man kommt, leiht die Bilder aus, hängt sie sich zuhause an die Wand und erfreut sich daran“, sagt die Mitarbeiterin schmunzelnd. Die Ausleihe gilt für drei Monate, kann aber verlängert werden. 

Die Bibliothek der Dinge entstand durch Inspiration von deutschen Bibliotheken. „Man leiht einfach Dinge des täglichen Gebrauchs aus, wie eine Bohrmaschine, eine Zuckerwattenmaschine und mehr. Das kann man dann nutzen und wieder abgeben, kann eventuell testen, ist das was für mich? Lohnt es sich, dass ich mir das kaufe?“ Die Geräte wurden vom Kollegium und Leserinnen und Lesern gespendet. „Wir nehmen gerne spenden entgegen, wichtig ist dann nur, dass die Geräte funktionieren und in einem einigermaßen akzeptablen Zustand sind“, betont Silke Amthor.

Die Bibliothek der Dinge bietet verschiedene Geräte an. Foto: Screenshot Deutsche Bücherei

Wie funktioniert die Anmeldung?

Wer sich registrieren will, kann das online selber machen oder sich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort helfen lassen. „Wenn man unsere Homepage besucht, gibt es einen Punkt, der heißt Selbstanmeldung. Da kann ich dann meine persönlichen Daten eingeben. Die Anmeldung wird von uns freigeschaltet, das erfolgt nicht automatisch. Dann, wenn man die Daten bekommen hat, kann man zumindest unser digitales Angebot sofort nutzen“, sagt Silke Amthor.

 

Ganz rechts auf der Startseite gibt es die Option „Selbstanmeldung“. Dort müssen bloß die Pflichtfelder ausgefüllt werden. Foto: Screenshot Deutsche Bücherei

Nach dem Ausfüllen gibt es einen Benutzernamen und ein Kennwort. Das sind die Anmeldedaten, die in jeder App und bei jedem Online-Service der Bücherei genutzt werden können. Nun stehen den neuen Leserinnen und Lesern alle Türen offen. 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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