Schleswig-Holstein

Restaurants und Einzelhandel schließen ab Mittwoch – Reisen nach SH untersagt

Restaurants und Einzelhandel schließen ab Mittwoch

Restaurants und Einzelhandel schließen ab Mittwoch

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Kiel/Berlin
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Aufgrund der Corona-Krise müssen zahlreiche Geschäfte in Deutschland schließen. Foto: DPA/Hendrik Schmidt

Restaurants müssen schließen und touristischer Verkehr nach Schleswig-Holstein ist ab Mittwoch verboten.

Schleswig-Holstein verschärft im Kampf gegen Corona seine Maßnahmen: Reisen nach Schleswig-Holstein aus touristischem Anlass sind ab Mittwoch untersagt. Am späten Nachmittag verkündete Ministerpräsident Daniel Günther dies in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, Finanzministerin Monika Heinold und dem Oppositionsführer Ralf Stegner.
 
„Ich hoffe, ich bin der letzte Tourismusminister, der den Tourismus im Land auf Null bringen muss“, sagte Buchholz. Bis zum 19. März müssen alle Touristen das Land verlassen. Dies werde ordnungsrechtlich kontrolliert.

Auch alle Beherbergungsbetriebe für ausschließlich touristische Zwecke müssen schließen. Dazu zählen auch Campingplätze und Jachthäfen.

Reisen aus beruflichen Gründen sind weiterhin erlaubt.

Restaurants und Einzelhandel müssen schließen

Zudem verschärft das Land die Regelungen des Bundes: Das Kabinett hat beschlossen, alle Restaurants gänzlich zu schließen. Dies sei notwendig, um enge Begegnungen zwischen Menschen weiter zu reduzieren und auch den Tagestourismus zu stoppen, so Daniel Günther. Entsprechende Regelungen werden laut Buchholz zudem gemeinsam mit Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg gebracht.  „Das heißt, dass sich Hamburgerinnen und Hamburger bitte nicht auf den Weg an die Nordsee, Ostsee und auch nicht an die Binnenseen machen“, sagte Buchholz.

Auch der Einzelhandel muss ab Mittwoch dicht machen.

„Außerhausverkauf und Lieferservice sind von den Vorgaben nicht betroffen. Unser primäres Ziel ist es, die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten“, betonte der Ministerpräsident.

Unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Ärzte und Handwerksbetriebe sind deshalb ausdrücklich ausgenommen. Die Bäderverordnung wird außer Kraft gesetzt. Für diese Läden bestehe daher die Möglichkeit, auch sonntags zu öffnen.

Die Regelungen gelten vorerst bis zum 19. April.

500 Millionen Euro

Die Landesregierung kündigt darüber hinaus ein Nothilfeprogramm über 500 Millionen Euro an, für Menschen, die jetzt in existenzielle Probleme geraten. Am Mittwoch sollen ein entsprechender Nachtragshaushalt im Parlament verabschiedet werden. „Es ist eine außergewöhnliche Notsituation“, so Heinold. Die Kredite, die das Land für das Hilfspaket aufnehmen muss, sollen innerhalb von zehn Jahren zurückgezahlt werden. „Das steht aber heute nicht im Vordergrund.“

„Alles, was getan wird, dient vorrangig dem Schutz der Bevölkerung“, betonte Oppositionsführer Ralf Stegner. Er lobte die gute Zusammenarbeit. „Solche Belastungen kann man nur vertreten, wenn sie gut begründet sind und wenn Politik sich einig ist.“

Daniel Günther glaubt, dass die meisten Menschen Verständnis für die Einschränkungen haben und betonte noch einmal: „Jeder darf weiterhin an die frische Luft gehen. Aber möglichst allein, oder in kleinen Gruppen und vielleicht nicht unbedingt auf den gewohnten Wegen, wo viele Menschen sind.“

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