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Schleswig-Holstein und Hamburg lockern Corona-Beschränkungen

Schleswig-Holstein und Hamburg lockern Corona-Beschränkungen

Schleswig-Holstein und Hamburg lockern Corona-Beschränkungen

dpa/lno/hm
Kiel/Hamburg
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Landtag in Corona-Zeiten: Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, steht an dem durch Plexiglasscheiben geschützten Rednerpult im Landtag. Foto: Carsten Rehder/dpa

In der Corona-Krise hat sich Schleswig-Holstein ziemlich abgeschottet. Nun sollen wieder Touristen kommen. Auch Tagesausflügler aus Hamburg und anderen Bundesländern dürfen ab Montag an die Strände - sofern die Landkreise mitspielen.

Nach zwei Monaten radikaler Einschränkung des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Pandemie öffnet sich Schleswig-Holstein behutsam. Die Landesregierung beschloss am Sonnabend den rechtlichen Rahmen für die geplanten Lockerungen. Ab Montag sollen in Schleswig-Holstein neben Tourismus auch Restaurantbesuche und Training im Fitnessstudio wieder möglich sein. In Hamburg dürfen bereits seit Mittwoch Gaststätten öffnen und Hotels touristische Gäste empfangen, allerdings unter strengen Auflagen.

Proteste gegen Beschränkungen im Norden

In Hamburg, Kiel, Lübeck und weiteren Städten im Norden gab es am Samstag Proteste gegen die andauernden Grundrechtseinschränkungen, wie die Polizei berichtete. Auf dem Hamburger Rathausmarkt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen mehreren Hundert linken und rechten Demonstranten, bei denen mindestens ein Mensch verletzt wurde.

Erlaubt statt verboten – mit Auflagen

Die Jamaika-Koalition in Kiel plant einen Paradigmenwechsel. Statt Verboten mit Ausnahmen sollen künftig grundsätzliche Erlaubnisse verbunden mit Auflagen im Vordergrund stehen. Ab Montag fallen unter strikten Vorgaben zahlreiche Öffnungsverbote in Tourismus, bei Dienstleistungen und im Freizeitbereich. Hotels - ohne Wellnessbereiche - und Ferienwohnungen dürfen wieder öffnen. Auch Camping- und Wohnmobilstellplätze können unter strengen Voraussetzungen genutzt werden.

Touristen dürfen kommen, Kreise können begrenzen

Touristen aus anderen Bundesländern dürfen wieder in den Norden kommen. Das Betretungsverbot von Inseln und Halligen entfällt, allerdings würden Inseln wie Sylt, Föhr und Amrum gern zunächst auf Tagesgäste verzichten. Die Kreise können bei Bedarf den Tagestourismus in Orten begrenzen. Die Landesregierung und die Landräte von Ostholstein und Nordfriesland wollen am Montag Genaueres bekannt geben.

Besuch des Fitnessstudios möglich

Diverse Freizeit- und Sportaktivitäten werden von kommender Woche an wieder möglich sein, soweit Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Kinos und Fitnessstudios dürfen öffnen. Auch Fahrschulen, Kosmetik- und Tattoo-Studios sowie Massagepraxen können aufmachen. Verboten bleiben Versammlungen mit mehr als 50 Personen. Tabu sind wie in Hamburg weiterhin Diskotheken, Schwimmbäder, Freizeitparks und Bordelle.

Vorschulkinder und solche mit Förderbedarf dürfen wieder in die Kitas, wo es bisher nur Notbetreuungen gibt. Ab dem 1. Juni sollen alle Jahrgangsstufen zumindest zeitweilig wieder Präsenzunterricht erhalten, wie das Bildungsministerium in Kiel mitteilte. Die Hamburger Kitas gehen am Montag ebenfalls wieder schrittweise in den Regelbetrieb.

Schleswig-Holstein: Knapp 400 Personen noch krank

Die Infektionszahlen sind in beiden Bundesländern weiterhin niedrig. In Hamburg berichtete die Gesundheitsbehörde am Samstag, dass 12 Menschen positiv auf das neue Sars-CoV-2-Virus getestet worden seien. 5.021 Hamburger hätten sich seit Beginn der Krise Ende Februar angesteckt, laut Robert Koch-Institut (RKI) könnten jedoch rund 4500 Infizierte oder 90 Prozent inzwischen als genesen angesehen werden. In Schleswig-Holstein wurden am Samstag 9 neue Fälle gemeldet. Von den 2.997 Infizierten gälten rund 2.600 Menschen inzwischen als genesen, teilte die Landesregierung mit.

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