Mord

17 Jahre Haft: Neffe von Parkhaus-Millionärin frei

17 Jahre Haft: Neffe von Parkhaus-Millionärin frei

17 Jahre Haft: Neffe von Parkhaus-Millionärin frei

dpa
München
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Der Angeklagte sitzt 2008 im Schwurgericht München - seine Haft hat nun ein Ende. Foto: Tobias Hase/dpa

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Justizopfer oder zu Recht verurteilt? Diese Frage begleitet den Fall der ermordeten Münchner Parkhaus-Millionärin noch immer. Ihr Neffe ist nun jedenfalls frei.

Nach fast 17 Jahren im Gefängnis ist ein wegen Mordes an einer Münchner Parkhaus-Millionärin verurteilter Mann nun wieder in Freiheit. Er sei am Montag entlassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet.

Die schwerreiche Witwe war im Mai 2006 in ihrer Wohnung erschlagen worden. Wenig später wurde ihr Neffe festgenommen und 2008 verurteilt. Der damals 33-Jährige hatte seine Schuld stets bestritten und sich als Justizopfer gesehen. Sein dritter Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens wird derzeit von der Augsburger Staatsanwaltschaft geprüft.

15 Monate hatte der langwierige Indizienprozess damals gedauert. Das Landgericht München I lastete dem früheren Lieblingsneffen der Getöteten Mord aus Habgier und Heimtücke an und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Nach Ansicht des Schwurgerichts hatte er Angst, von seiner Tante enterbt zu werden, da sein Jurastudium gescheitert war.

Der Angeklagte beteuerte immer wieder seine Unschuld und trat sogar in einen Hungerstreik. Der Bundesgerichtshof verwarf seine Revision 2009 als unbegründet.

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