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Fall Gabby Petito: Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus

Fall Gabby Petito: Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus

Fall Gabby Petito: Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus

dpa
North Port/Moose/Washington
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Gabrielle «Gabby» Petito spricht mit einem Polizisten, nachdem dieser den Van, in dem sie mit ihrem Freund Brian Laundrie einen emotionalen Streit hatte, anhielt. (Archivbild) Foto: Uncredited/The Moab Police Department/AP/dpa

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Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Gabby Petito ist nicht nur tot - sie wurde wohl auch getötet. Der Fall der 22-Jährigen aus den USA treibt Menschen im ganzen Land um.

Im mysteriösen Fall um Gabby Petito gehen die US-Ermittler nach der gerichtsmedizinischen Untersuchung von einem Tötungsdelikt aus.

Die Todesursache sei aber noch nicht eindeutig geklärt, «da die endgültigen Autopsieergebnisse noch ausstehen», teilte das FBI am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Zweifelsfrei bestätigt sei hingegen, dass es sich bei der am Sonntag im Bundesstaat Wyoming gefundenen Leiche um die 22-jährige Petito handele. Von ihrem 23 Jahren alten Freund fehlte weiter jede Spur.

Fall findet international Beachtung

Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen und findet auch international Beachtung - nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken teilte. Die beiden waren im Sommer zu einem Trip durch die USA aufgebrochen. Am 1. September kam der Freund laut Polizei allein zurück nach Hause nach Florida, zehn Tage später meldeten Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst.

Die Ermittler hatten vermutet, dass Gabby sich zuletzt in der Gegend des Grand-Teton-Nationalparks in Wyoming aufgehalten habe. Dort hatten sie am Wochenende nach ihr gesucht - und schließlich ihre Leiche gefunden. Warum die Reise des Paares, das auf Bildern glücklich wirkte, ein tödliches Ende nahm, ist offen.

Petitos Freund kommunizierte nur über Anwalt

Antworten erhoffen sich die Ermittler von Petitos Freund. Der 23-Jährige war von seinen Eltern am vergangenen Freitag ebenfalls als vermisst gemeldet worden. Er hatte zuvor nicht mit den Ermittlern gesprochen und nur über seinen Anwalt kommuniziert. Dieser hatte für Dienstag eigentlich eine Pressekonferenz angekündigt - diese aber dann wieder abgesagt. Die Fahnder hatten auch das Haus der Eltern des 23-Jährigen durchsucht. Dort haben er und Petito vor ihrer Reise durch die USA gelebt. Auf Bildern war zu sehen, wie Ermittler große Kisten aus dem Haus trugen.

Gabbys Vater, Joe Petito, machte den Eltern des Freundes im US-Fernsehen Vorwürfe. Er fragte, wie es sein könne, dass der 23-Jährige ohne seine Freundin zurückgekehrt sei und die Eltern daraufhin nicht eher gehandelt hätten. Schließlich habe Gabby dort ebenfalls gewohnt. Aus seiner Sicht seien sie aktuell mitschuldig. «So erzieht man kein Kind», sagte er. Er verstehe, dass man seinen Sohn beschützen wolle, aber für ihn seien die Eltern «Feiglinge».

Im Netz versuchen unterdessen zahlreiche Hobby-Detektive den Fall zu lösen. Sie untersuchen Fotos und Videos, die Gabby in sozialen Netzwerken teilte. Viele hegen die Hoffnung, dass diese große Aufmerksamkeit vielleicht helfen könnte, Gabbys Freund aufzuspüren.

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