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Fusion-Festival warnt vor Ecstasy-Pille «Blue Punisher»

Fusion-Festival warnt vor Ecstasy-Pille «Blue Punisher»

Fusion-Festival warnt vor Ecstasy-Pille «Blue Punisher»

dpa
Lärz
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Bis zu 70.000 Gäste werden bei der diesjährigen Fusion erwartet (Archivbild). Foto: Christian Charisius/dpa

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Eine 13-Jährige starb nach der Einnahme einer hochdosierten Ecstasy-Pille, nun steigt im selben Landkreis das Techno-Festival Fusion mit bis 70.000 Gästen. Die Veranstalter warnen vor der Partydroge.

Die Veranstalter des Musikfestivals Fusion sensibilisieren ihre Besucher mit Aushängen und Warnfotos vor den Gefahren der Ecstasy-Droge «Blue Punisher». «Wir hoffen außerdem, dass unsere Gäste auch durch die mediale Berichterstattung vor den hochdosierten Pillen gewarnt sind», sagte ein Festivalsprecher.

Das Techno- und Kultur-Festival in Lärz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ist am Mittwoch gestartet, bis Sonntag werden bis zu 70.000 meist jüngere Gäste erwartet. Nach dem Drogentod einer 13-Jährigen aus dem Landkreis am Montag warnen verschiedene Stellen vor dem Konsum der Substanz, die als Partydroge gilt.

Drogenberatung auf Festival

Auf dem Festival stelle die Drogenberatung von eclipse an zentraler Stelle weitere Pillenwarnungen und Analyse-Ergebnisse bereit, sagte der Festivalsprecher zudem. Mit dem Verein für akzeptierende Drogenarbeit und psychedelische Krisenintervention eclipse arbeite Fusion schon seit 20 Jahren zusammen.

Der Sprecher verwies auch darauf, dass es bei dem Festial schon seit langem ein Support-Team gebe. «Unser medizinisches Team umfasst 400 Personen, darunter 60 Ärztinnen und Ärzte, 180 Medizinstudierende, ein etwa 60-köpfiges psychologisches Team sowie Pflegerinnen und Pfleger.»

Aufklärung und Information sei wichtig. Das mache mache man bei Fusion aber nicht erst dieses Jahr. Politisch wichtig sei, dass Drogen legal getestet werden könnten, so wie das in Modellversuchen in Berlin schon geschehe. Solche Tests könnten Leben retten, so der Sprecher.

Fusion-Arzt: Medizinisch sehr gut aufgestellt

Nach Worten des Ärztlichen Leiters des Fusion-Festivals, Gernot Rücker, ist die Veranstaltung medizinisch bestens für die mehrtägige Veranstaltung mit Zehntausenden Besuchern aufgestellt. Es gebe für eventuelle Notfälle auch acht Intensivbeobachtungsplätze und ein großes medizinisches Team mit insgesamt rund 400 Personen, darunter Ärzte, Psychologen, Pfleger und Drogenberater. Der Drogenkonsum sei aber letztlich ein Nebenaspekt.

Mit Blick auf die Ecstasy-Pille «Blue Punisher» sagte Rücker der Deutschen Presse-Agentur, dass vor allem die hohe Dosierung das Problem sei. Eigentlich sei die Droge in der richtigen Dosierung steuerbar. Für das kindliche Gehirn seien aber grundsätzlich Psychomodulatoren wie auch Koffein, Nikotin oder Alkohol immer ungeeignet und immer schädlich. «Das ist Gift fürs Hirn», sagte der Mediziner. Er gab zu bedenken, dass Ecstasy-Pillen täglich millionenfach in Deutschland im Umlauf seien. Das habe nichts mit dem Festival zu tun.

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