Angst nach Jahrhundertflut

Neue Unwetter in Spanien: Málaga teils unter Wasser

Neue Unwetter in Spanien: Málaga teils unter Wasser

Neue Unwetter in Spanien: Málaga teils unter Wasser

dpa
Madrid
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Vielerorts sind die Spuren der Verwüstung noch zu sehen. Foto: Alberto Saiz/AP/dpa

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Wieder halten Unwetter Spanien in Atem. Zwei Wochen nach den verheerenden Fluten mit mehr als 220 Toten macht jeder Tropfen Angst. Auf Mallorca scheint aber nach starkem Regen wieder die Sonne.

Nur zwei Wochen nach der sogenannten Jahrhundert-Flut in Spanien mit mehr als 220 Toten wird das Land von neuen heftigen Unwettern heimgesucht. Am schlimmsten betroffen war diesmal die andalusische Provinz Málaga. Die starken Niederschläge setzen dort zahlreiche Straßen unter anderem auch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt unter Wasser. Der Bahn-, Auto- und Busverkehr wurden nachmittags erheblich beeinträchtigt, wie der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete.

Die höchste Warnstufe Rot gilt noch bis Mittwochabend für Teile von Andalusien im Süden sowie auch für einige Gebiete der Region Katalonien im Nordosten des Landes. Außerdem gab der nationale Wetterdienst Aemet unter anderem für Teile der Region Valencia die zweit- und dritthöchste Unwetterwarnung aus. Das verheerende Unwetter vom 29. Oktober hatte vor allem diese Region im Osten Spaniens in Mitleidenschaft gezogen.

In Valencia wurden fast 80 Gemeinden schwer zerstört und mindestens 215 Todesopfer registriert. 17 Menschen gelten dort noch als vermisst. Insgesamt forderte die Tragödie nach der vorläufigen amtlichen Bilanz 223 Menschenleben.

Bahn- und Busverkehr beeinträchtigt

In Málaga wurden vorerst am Mittwoch keine Todesopfer oder Verletzte gemeldet. Die Stürme verursachten aber in dieser und auch in der benachbarten Provinz Granada nach Medienberichten große Probleme. Einige Bus- und U-Bahnlinien wurden unterbrochen. Teile des Bahnverkehrs wurden vorläufig eingestellt, darunter die für Spanien wichtige Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Málaga und der Hauptstadt Madrid.

Der Regen und die starken Winde brachten auch das Programm der Weltspitze im Frauentennis durcheinander: Um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, verschoben die Organisatoren des Billie Jean King Cups die Auftaktpartie zwischen Gastgeber Spanien und Polen auf Freitag. Auch Deutschland ist dort mit von der Partie. In Málaga waren bereits vor dem Unwetter rund 3.000 Menschen in einem von Überschwemmungen bedrohten Flussgebiet vorsorglich evakuiert worden. An Dutzenden von Schulen fiel der Unterricht aus, auch einige Gerichte und Ämter blieben geschlossen.

Mallorca nicht mehr in Gefahr 

In Valencia gehen die Bergungs- und Aufräumarbeiten derweil unter Hochdruck weiter. In einigen Gemeinden bemühten sich Einsatzkräfte vor den erwarteten Regenfällen, vor allem die zum Teil noch von Schlamm verstopfte Kanalisation freizubekommen, damit das Regenwasser ungehindert abfließen kann. Viele Straßen sind weiterhin von ineinandergeschobenen Autos und Hausrat blockiert. 

Über der Ferieninsel Mallorca waren bereits Dienstagnachmittag und in der Nacht starke Regenfälle niedergegangen, es gab örtlich einige kleine Erdrutsche sowie umgestürzte Bäume, wie der Notdienst der Balearen auf X mitteilte. Am Mittwoch schien aber schon wieder größtenteils die Sonne, die Unwetter zogen gen Westen in Richtung spanisches Festland. Alle Unwetterwarnungen für Mallorca und auch für die restlichen Balearen-Inseln wurden inzwischen aufgehoben.

Anwohnerin: «Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst»

Das Tiefdruckgebiet basiert auf demselben und für den Mittelmeerraum typischen Phänomen «Kalter Tropfen» wie jenes vom 29. Oktober. Vor gut zwei Wochen fiel stellenweise binnen acht Stunden so viel Wasser wie sonst in einem ganzen Jahr - örtlich bis zu 490 Liter pro Quadratmeter, wie Aemet mitteilte. 

Dieses Mal erwarten Meteorologen aber keine so großen Regenmengen. Dennoch sind viele Menschen nach dem sogenannten Jahrhundertwetter vor zwei Wochen in großer Sorge. «Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst», sagte eine Frau dem staatlichen Sender RTVE.

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