Bauen und Leben in Schleswig
500 neue Wohnungen auf der Freiheit
500 neue Wohnungen auf der Freiheit
500 neue Wohnungen auf der Freiheit
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Der letzte Bebauungsplan für die Freiheit ist fertig. Hier sollen 500 Wohnungen, ein Hotel, ein Minihafen mit Luxushäusern und etwas Platz für Gewerbe entstehen.
Die Stadt hat beschlossen, dass jede zehnte Wohnung mit Geld aus der Wohnraumförderung teilfinanziert werden soll; damit ist die Miete auf Jahrzehnte gedeckelt und man braucht einen Wohnberechtigungsschein, um dort zu wohnen. Die Sozialwohnungen dürfen in einem oder zwei Gebäuden gebündelt werden und müssen nicht auf alle verteilt werden.
Eine Sonderstellung nehmen die so genannten Steghäuser ein, die rechts und links eines kleinen Hafens entstehen soll, der von der Schlei in das Baugebiet hineinragt. Im Bebauungsplan ist vom „hochpreisigen Eigentumswohnungsmarkt“ die Rede, die Häuser dürfen zwei Geschosse mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss erhalten. Die Enden der Häuser sollen quasi freischwebend über den Wasser errichtet werden.
Ein Hotel bis zu fünf Geschossen direkt am Schlei-Ufer
Das bereits vorhandene nierenförmige Binnengewässer in der Mitte des Areals soll erhalten bleiben und wird von einer Grünfläche umgeben sein. Grün- und Freiflächen sollen insgesamt 2,1 Hektar abdecken, das ist knapp ein Fünftel der Gesamtfläche. Für die Südecke direkt am Schleiufer sieht der Plan den Bau eines Hotels mit bis zu fünf Geschossen vor. Ferienwohnungen sollen nur in dem mehrgeschossigen Gebäude ganz im Norden des Gebiets zugelassen werden.
Entlang der Planstraße G1 ganz im Südwesten des Gebiets plant die Stadt Schleswig eine gemischte Nutzung aus allgemeinem und sozialgebundenem Wohnraum, Gewerbe und Dienstleistungen sowie sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen.
Im Bereich der Wohnflächen geht die Stadt an die Obergrenze der vom Gesetzgeber festgelegten Baudichte heran, um auf diese Weise auf der vorhandenen Fläche möglichst viele Wohnungen unterzubringen. Somit soll und wird das Quartier einen „urbanen Charakter“ erhalten.
Dies wird von Seiten der Stadt Schleswig ausdrücklich begrüßt.Begleittext zum B-Plan, gemeint sind die Tiefgaragen
Ohne viel Aufhebens wird mit dem Bebauungsplan nun wohl auch der schwelende Konflikt um die Klostermauer gelöst. Im Dezember hatte die Stadt einen Baustopp verhängt und den sofortigen Rückbau der bis zu 3,30 Meter hauen Mauer verfügt. Kloster-Gründerin Susanne Schöning musste gerichtlich dagegen vorgehen, um diesen Rückbau zu verhindern. Nun steht auf Seite 15 des Textes zum Bebauungsplan, dass „im Bereich des Sondergebietes 'Seminarzentrum' als Einfriedigung zur öffentlichen Verkehrsfläche auch eine Mauer mit einer Höhe von im Mittel 2,50 Meter über der Oberkante der angrenzenden Straßenverkehrsfläche zulässig ist.“ Hiermit soll für das Kloster die Möglichkeit geschaffen werden, „einen ruhigen, ungestörten Innenbereich herzustellen“. Die Höhe sei so gewählt worden, dass die Mauer zum einen nicht überschaubar sei und zum anderen aber auch keine überdimensionierte, erdrückende Wirkung erziele.
Hier die ganze Geschichte: Baustopp in Schleswig: Mauer am „Kloster Freiheit“ zu hoch
Um dem zunehmenden Fahrradverkehr Rechnung zu tragen, wird ein Radweg durch das Grüngebiet von West nach Ost geführt. Von diesem Weg können Radfahrer nach rechts und links zu den Wohnhäusern abbiegen. Zudem gibt es weitere Fuß- und Radwege innerhalb der einzelnen Blöcke. „Damit soll ein möglichst vielfältiges und attraktives Wegenetz für die nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer geschaffen werden“, heißt es im Text. Der ufernahe Wanderweg zweigt jedoch vor den Steghäusern nach innen ab und kann hier nicht mehr direkt am Ufer fortgesetzt werden.
Am Dienstag soll der Bebauungsplan Nr. 105 im Bauausschuss als Satzung beschlossen werden,