Coronavirus

EU hilft überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland

EU hilft überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland

EU hilft überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland

Ritzau/kj
Athen
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Im Moria-Lager in Lesbos sind 20.000 Menschen zusammengepfercht, und jetzt klopft eine weitere Bedrohung an ihre Zelttüren: das Coronavirus. Foto: Jacob Ehrbahn/Ritzau Scanpix

Österreich will Sanitärcontainer in die griechischen Flüchtlingslager schicken, um die Menschen dort vor der Ausbreitung des Coronavirus zu schützen.

Die EU arbeitet unter hohem Druck, um Griechenland dabei zu helfen, eine Coronainfektion in Flüchtlingslagern, einschließlich der Inseln Lesbos, Samos und Chios, zu verhindern.

Österreich hat angeboten, 181 Container mit unter anderem Bade- und Toiletteneinrichtungen in die Lager zu versenden. Die EU wird die Lieferung der Container mitfinanzieren und die weitere Unterstützung der Lager koordinieren, sagte Krisenkommissar Janez Lenarcic. Dies geschieht, nachdem Griechenland den EU-Katastrophenschutzmechanismus aktiviert hat, ein EU-Kooperationssystem für die Katastrophenhilfe.

Zusätzliche Hilfsangebote notwendig

„Die Coronavirus-Pandemie hat ganz Europa betroffen – einschließlich Flüchtlinge und Migranten in Griechenland. Dank des Angebots Österreichs wird Griechenland besser gerüstet sein, um die Ausbreitung des Virus unter schutzbedürftigen Migranten und Flüchtlingen zu verhindern. Die EU sei bereit, zusätzliche Hilfsangebote zu geben“, sagt er.

Notfallplan in Arbeit

Die Europäische Kommission arbeitet eng mit den griechischen Behörden an einem Notfallplan zusammen, um das Risiko eines möglichen Ausbruchs des Coronavirus in den Lagern auf den griechischen Inseln zu bekämpfen. Die griechischen Behörden werden im April 2.380 Flüchtlinge aus überfüllten Lagern auf den Inseln auf das Festland bringen, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern.

Die Behörden werden versuchen, Familien und schutzbedürftige Gruppen – ältere und kranke – in andere Lager zu bringen, aber auch in Hotels und Häuser, die für diesen Zweck vorbereitet wurden.

Das sagte laut AFP der griechische Migrationsminister Notis Mitarakist am Donnerstag. „Wir wollen die Menschen in den Lagern und die Menschen auf den Inseln vor der Pandemie schützen“, heißt es in einer Erklärung des Ministers weiter.

Bisher keine offizielle Infektion auf den Inseln

Nach Angaben der griechischen Behörden wurden in den Lagern auf den Inseln Lesbos, Samos, Chios, Leros und Kos keine mit dem Coronavirus infizierten Personen offiziell registriert. In zwei Lagern auf dem Festland kam es jedoch zu Ausbrüchen.

Besonders die Lager auf den Inseln in der Nähe der Türkei leiden unter der starken Überfüllung. Es befinden sich mehr als 36.000 Menschen an Orten, die für ungefähr 6.000 Menschen gebaut wurden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Februar die Grenzen des Landes für die EU geöffnet hat. Tausende von Flüchtlingen versuchten, über Griechenland in die EU einzureisen. Derzeit sind in Griechenland rund 100.000 Asylbewerber gestrandet.

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