Corona-Pandemie

Nach Tod von Ärztin: Österreich will Hass im Netz bekämpfen

Nach Tod von Ärztin: Österreich will Hass im Netz bekämpfen

Nach Tod von Ärztin: Österreich will Hass im Netz bekämpfen

dpa
Wien
Zuletzt aktualisiert um:
Eine große Menschenmenge versammelt sich zu der Gedenkveranstaltung der Initiative #YesWeCare im Andenken an die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr am Stephansplatz in Wien. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Nach dem Tod einer gegen die Corona-Pandemie engagierten Ärztin in Österreich will das Land stärker gegen Hass im Netz vorgehen. Die Verstorbene war monatelang Morddrohungen aus der Szene der Maßnahmengegner ausgesetzt.

Österreichs Justiz und Sicherheitsbehörden sollen als Reaktion auf den Tod einer bedrohten Ärztin stärker für den Kampf gegen Hass im Netz gerüstet werden. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) kündigte am Samstag an, dass sie gemeinsam mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) daran arbeiten werde, jeder Polizeidienstelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. «Diese Ausforschung dauert oft zu lange, was für Betroffene natürlich extrem belastend ist», sagte sie.

Die im Kampf gegen die Corona-Pandemie engagierte Ärztin Lisa-Maria Kellermayr war monatelang massiven Morddrohungen aus der Szene der Maßnahmengegner ausgesetzt und hatte sich deshalb an die Polizei gewandt. Seit dem Suizid der 36-jährigen Medizinerin vor rund einer Woche sind Österreichs Behörden mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu wenig um den Fall gekümmert zu haben.

Ermittlungen laufen inzwischen auch in Deutschland. Am Freitag wurde in Oberbayern die Wohnung eines 59-jährigen Mannes durchsucht, dem die Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs vorgeworfen wird.

Mehr lesen

Europawahl 2024

Apenrade und der Kreml: Die deutsche Minderheit und die Kommunisten

Kopenhagen Der Kalte Krieg warf dunkle Schatten auf das Leben im Grenzland. Die Hoffnungen, die mit dem „kleinen Frieden“ durch die Bonn-Kopenhagener Minderheitenerklärungen 1955 verbunden waren, konnten die Sehnsucht nach dem großen Frieden nicht ersetzen. Die alarmierende Lage wurde beim Deutschen Tag und der Schuleinweihung in Hoyer deutlich. Dieser Artikel stammt aus einer Archiv-Serie von Siegfried Matlok über das 50-jährige Bestehen der EU.