Russische Rakete gegen Boeing

Zehn Jahre Abschuss Flug MH17: Gedenken an 298 Opfer

Zehn Jahre Abschuss Flug MH17: Gedenken an 298 Opfer

Zehn Jahre Abschuss Flug MH17: Gedenken an 298 Opfer

dpa
Amsterdam
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Gebäudes des ukrainischen Außenministeriums (Archivbild) Foto: Friedemann Kohler/dpa

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Prorussische Rebellen schossen ein Passagierflugzeug über der umkämpften Ostukraine ab. 298 Menschen starben. Die Rakete kam aus Russland. Doch Moskau weist weiter jede Verantwortung von sich.

Zehn Jahre nach dem Abschuss des Passagierfluges MH17 über der Ostukraine haben Angehörige und internationale Vertreter in den Niederlanden der 298 Opfer gedacht. Im Beisein von König Willem-Alexander verlasen Angehörige am nationalen Monument beim Amsterdamer Flughafen die Namen aller Opfer. Vertreter der Niederlande und Australiens bekräftigten, dass Russland für den Abschuss der Boeing zur Verantwortung gezogen werden müsse. 

Am 17. Juli 2014 war die Boeing der Malaysia Airline auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über umkämpftem Gebiet in der Ostukraine von prorussischen Rebellen mit einer russischen Luftabwehrrakete abgeschossen worden. Nach den internationalen Ermittlungen war die Rakete vom Typ Buk von einer russischen Militärbasis über die Grenze in die Ostukraine gebracht und nach dem Abschuss zurücktransportiert worden. 

Zwei Russen und ein Ukrainer waren 2022 in Abwesenheit von einem niederländischen Gericht wegen Mordes in 298 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Russland weist jegliche Verantwortung zurück und lehnt auch die Auslieferung der Männer ab. 

Ministerpräsident Dick Schoof versprach, dass der Kampf der betroffenen Länder für Gerechtigkeit unermüdlich fortgesetzt werde. «Wir haben Zeit, Geduld, Durchsetzungskraft.» Auch der Generalstaatsanwalt Australiens, Mark Dreyfus, bekräftigte, dass alles getan werde, um Russland zur Rechenschaft zu ziehen. 196 Opfer kamen aus den Niederlanden, 38 aus Australien. Vier Deutsche waren getötet worden.

«Es waren 298 unschuldige Menschen», sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Hinterbliebenen, Piet Ploeg. «Zehn Jahre lang müssen wir sie vermissen, zehn Jahre ein dauerhafter leerer Platz.» 

Hunderte Menschen nahmen an der Gedenkfeier teil, darunter Angehörige der Opfer und Vertreter der am meisten betroffenen Länder Malaysia, Australien, Großbritannien, Belgien und der Ukraine. Menschen legten Sonnenblumen nieder bei dem von 298 Bäumen umgebenen Monument. Trümmer der Maschine und Reste der Menschen waren damals in Sonnenblumenfelder gefallen. 

 

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