Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

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Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

DN
Apenrade/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
DR Byen in Kopenhagen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Nach Zusammenbruch eines Schöffens: U-Boot-Fall wird fortgesetzt

Der Berufungsfall um Peter Madsen am Landesgericht geht weiter. Der Schöffe, der am Freitag während der Gerichtsverhandlung auf seinem Stuhl zusammengebrochen war, kann seine Arbeit fortsetzen. Der Prozess wird am 26. September weitergeführt. Das gab das Östliche Landesgericht am Dienstag auf seiner Homepage bekannt. Eigentlich sollte das Urteil bereits am Freitag fallen, doch während der Verlesung der Anklage brach der Schöffe zusammen. Später am Tag berichtete das Gericht, dass der Zustand des Mannes stabil sei. Drei Schöffen nehmen neben an dem Prozess teil. Die Anwesenheit von zweien ist laut Gerichtsverordnung erforderlich. Da bereits zuvor ein Schöffe in dem Prozess ausgefallen war, stand die Fortführung der Verhandlungen zunächst auf der Kippe.

Novo Nordisk entlässt 400 Forscher im In- und Ausland

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk wird rund 400 Angestellte im Bereich Forschung und Entwicklung in Dänemark und China entlassen. Das hat das Unternehmen am Dienstag mitgeteilt. Die Entlassungen sind Teil eines Umstrukturierungsplanes, der laut Forschungs- und Entwicklungschef Mads Kronsgaard Thomsen ein „höheres Innovationsniveau“ sicherstellen soll, wenn der Konzern sich in Bezug auf die Palette der chronischen Erkrankungen breiter aufstellen will. Es sollen, so Thomsen, Ressourcen in priorisierte Bereiche umgelenkt werden.

DR: Bis zu 400 Entlassungen

Dänemarks großer öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radiosender Danmarks Radio baut 375 bis 400 Stellen ab. Das gab der Sender am Dienstag bekannt. Regierung und Dänische Volkspartei hatten sich zuvor darauf geeinigt, dem öffentlich-rechtlichen Sender Danmarks Radio 20 Prozent der Mittel zu kürzen. Jährlich muss Danmarks Radio nach eigenen Angaben 420 Millionen Kronen sparen, wenn die Maßnahmen 2021 voll greifen. DR-Intendantin Maria Rørbye Rønn will unterdessen alles dafür tun, die Zahl der Entlassungen durch freiwilliges Ausscheiden und Versetzungen zu begrenzen.

DR: Nur noch drei TV-Kanäle

Danmarks Radio reduziert die Anzahl der Fernsehsender 2020 von sechs auf vier. DR1, DR2 und DR Ramasjang bleiben übrig. Das geht aus dem Staatsvertrag hervor, den das Kulturministerium am Dienstag vorgelegt hat. Regierung und Dänische Volkspartei hatten sich zuvor darauf geeinigt, dem öffentlich-rechtlichen Sender Danmarks Radio 20 Prozent der Mittel zu kürzen. Im Vertrag heißt es, DR solle sich vor allem auf Inhalte konzentrieren, die nicht von privaten Anbietern gebracht werden.

Jobtelefon: 14 Anrufe in zwei Monaten

Fünf Anrufe im Juli und neun im August. Das ist die Bilanz der Job-Hotline im Beschäftigungsministerium. Sie soll Unternehmen dabei helfen, Arbeitskräfte zu finden. Insgesamt gab es laut Beschäftigungsministerium in ganz 2018 bisher 121 Anrufe, berichtet Avisen.dk. Søren Heisel, Gewerkschaftssekretär bei 3F, nimmt das zum Anlass, die Arbeitgeber für ihre Öffentlichkeitsarbeit zu kritisieren. Es sei kaum glaubwürdig, dass es wirklich einen so großen Mangel an Arbeitskraft gibt, wenn die Unternehmen im Sommer nur 14 mal bei der Job-Hotline anrufen, so Heisel. Beim Arbeitgeberverband Dansk Industri vermutet Bereichsleiter Steen Nielsen, dass die Unternehmen das Angebot einfach nicht kennen – und dass der Kontakt zumeist zum örtlichen Jobcenter bestehe. Sein Verband hatte kürzlich behauptet, dass Dänemarks Unternehmen rund 45.000 Menschen mehr beschäftigen könnten.

Studienjobs führen zu Festanstellung

Studierende, die nebenbei intensiv arbeiten, haben größere Chancen, nach Ausbildungsende in Arbeit zu kommen. Das zeigt eine Untersuchung des Arbeitgeberverbandes Dansk Industri, berichtet Jyllands-Posten. 18.795 Studienabsolventen aus den Jahren 2016 und 2017 wurden dafür untersucht. Ein Ergebnis: 85 Prozent der Absolventen, die mindestens zehn Stunden die Woche in den letzten beiden Studienjahren gearbeitet haben, haben bereits eine Festanstellung. Von denen, die weniger als zehn Stunden die Woche gearbeitet haben, waren es nur 56 Prozent.

Danmarks Radio legt Sparplan vor

Zahlreiche Mitarbeiter von Danmarks Radio versammeln sich am Dienstagvormittag in Kopenhagen, um zu hören, wie der von Regierung und Dänischer Volkspartei auferlegte Sparplan sich im einzelnen auswirkt. Am Nachmittag soll es ein ähnliches Treffen in Aarhus geben. Im Juni war politisch beschlossen worden, dass Danmarks Radio in den Jahren 2019 bis 2023 20 Prozent weniger Mittel bekommen wird. Am Montag waren bereits Entlassungsschreiben an eine bisher unbekannte Anzahl führende Mitarbeiter herausgegangen.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“