Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Lars Larsen Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Stresstest, Arbeitslosigkeit und EU-Vorbehalte: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Dänischer Regierungschef wünscht EU-Antwort auf amerikanische Strafzölle

Die EU sollte Lars Løkke Rasmussen (Venstre) zufolge eine Antwort auf Strafzölle der USA finden, die diese auf Aluminium und Stahl aus Europaeinführen wollen. Das Verhalten enttäusche ihn tief und es bekümmere ihn, dass die USA gegen die gemeinsamen Spielregeln verstießen, die man in der Welthandelsorganisation beschlossen habe. Das Brechen der Regeln müsse Konsequenzen haben, forderte er. Die USA haben am Donnerstag angekündigt, die Ausnahmen für die EU auslaufen zu lassen. Nun stehen den heimischen Unternehmen 25 Prozent Zoll für Stahl und 10 Prozent für Aluminium bevor.

Trotz Rede des Regierungschefs – Støjbergs Verschärfungszähler bleibt

Seit Antritt im Jahr 2015 hat die rechtsliberale dänische Regierung 76 Verschärfungen in der Ausländerpolitik durchgeführt. Aufmerksam auf diese Zahl macht ein „Verschärfungszähler" auf der Homepage des Ausländer- und Integrationsministeriums unter Ministerin Inger Støjberg. Daran hat auch die Rede des Regierungschefs Lars Løkke Rasmussen nichts geändert, der in der Abschlussdebatte im dänischen Parlament am Mittwoch sagte, dass für ihn und für die Regierung nicht die Zahl der Verschärfungen ausschlaggebend sei. Støjberg teilte mit, es gebe eine Nachfrage nach einem gesammelten Überblick.

„Sie erzählen mir, dass wir hier unten bleiben und sterben sollten“

Nach einem dänischen Syrienkrieger wird international gefahndet. Doch der Wille, ihn nach Dänemark zurückzubringen ist begrenzt.

EU verlängert dänische Nitrit-Ausnahmeregelung

Die dänischen Behörden dürfen auch weiterhin höhere Anforderungen an den Nitritgehalt in Wurst- und Fleischwaren stellen als ihre Kollegen in den Nachbarländern. Die EU-Kommission hat am Donnerstag die Ausnahmeregelung verlängert, die es Dänemark erlaubt niedrigere Grenzwerte als andere EU-Staaten festzulegen. Dänemark habe bewiesen, dass man Fleisch- und Wurstwaren ohne große Menge Nitrite herstellen könne. Es sei an der Zeit, dass auch der Rest der Eu unseren Fußspuren folge, schreibt das Umwelt- und Lebensmittelministerium in einer Pressemitteilung. Nitrite werden als Konservierungsmittel bei der Fleischverarbeitung benutzt, können sich aber zu Stoffen umwandeln, die krebserregend sind.

Lars Larsen zieht sich aus China zurück

Der dänische Möbelverkäufer Lars Larsen beendet den China-Vorstoß seines Unternehmens Jysk. Seit 2010 versucht Jysk in China Marktanteile zu gewinnen – doch ohne den erwarteten Erfolg. 13 Filialen werden deshalb in China dichtmachen.

„Wir haben vieles in China versucht, ohne das richtige Geschäftsmodell zu finden. Demnach sind wir jetzt dort angekommen, wo wir die Reißleine ziehen müssen”, erklärt Jysk-Nordic Direktor, Jan Bøgh.

Folketing bestätigt Verschleierungsverbot

Das Verschleierungsverbot ist Realität. Bei einer Abstimmung im Parlament erzielte das neue Verbot eine Mehrheit.

Nationalbank warnt: Neue Krise könnte eine Herausforderung werden

Die Nationalbank Dänemarks hat in einem Stresstest die dänischen Banken auf ihre finanzielle Stabilität im Falle einer neuen Finanzkrise überprüft. Während die größeren Banken den Test gut überstanden haben, sieht es bei den kleineren Geldinstituten anders aus, so die Nationalbank.

„Mehrere der kleineren Banken gerieten im Stresstest unter Druck. Einige davon hatten Probleme die Mindestkapitalgrenze einzuhalten, sollte Dänemark von einer neuen Rezession betroffen werden”, heißt es.

Dänemarks Nationalbank in Kopenhagen. Foto: Danmarks Nationalbank

Arbeitslosigkeit im April gefallen

In Dänemark gibt es immer weniger Arbeitslose. Auch im April fiel die Zahl der Bruttoarbeitslosen (Arbeitslose plus Personen in Vorbereitungskursen) um 1.300 Personen. Das zeigen neuen Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik. Demnach sind derzeit 110.300 Personen in Dänemark arbeitslos.

Foto: dpa (Symbolfoto)

Meinungsumfrage: Dänische Bürger für EU-Vorbehalte

Dem dänischen Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) wird es schwerfallen, die dänischen EU-Vorbehalte zu streichen. Obwohl er der Meinung ist, dass ein vollständiger EU-Beitritt Dänemarks besser fürs Land sei, sieht die Bevölkerung dies anders.

Eine Meinungsumfrage des Meinungsforschungsinstitutes Norstat zeigt, dass die dänische Bevölkerung insbesondere bei der Währungsunion nicht die Haltung des Regierungschefs teilt. 60 Prozent stimmten gegen den Euro als Währung in Dänemark. Auch was die militärische Zusammenarbeit der EU angeht, ist man in Dänemark skeptisch. 57 Prozent der Befragten sind gegen eine solche Zusammenarbeit, so die Untersuchung.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“