Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Radio24syv sendet nur noch bis Oktober Foto: Bax Lindhardt / Ritzau Scanpix

Wissen was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Werkzeug Bürgervorschlag soll bleiben

Auch wenn noch kein Bürgervorschlag verabschiedet worden ist, bezeichnet die Parlamentsvorsitzende Pia Kjærsgaard (Dänische Volkspartei) das Werkzeug als Erfolg. Das Folketing will die Möglichkeit des Bürgervorschlags auch in Zukunft nutzen. Das geht aus der Internetseite des Folketings hervor. Bislang wäre der Bürgervorschlag als Mittel im Januar 2020 ausgelaufen. „Es gab ein sehr großes Interesse an dem Bürgervorschlag. Im Folketing bekommen wir Diskussionen über Sachverhalte und dazu auch mediale Aufmerksamkeit für die Themen“, so Kjærsgaard. Es gibt mehr Bürgermitbestimmung, wenn wir den Bürgern zuhören“, so die Parlamentsvorsitzende. Bislang hat das Folketing drei Bürgervorschläge behandelt, alle wurden bei der zweiten Behandlung verworfen; ein weiterer Bürgervorschlag liegt derzeit zur Behandlung vor. Damit ein Bürgervorschlag vom Folketing behandelt wird, muss er 50.000 stimmberechtigte Unterstützer hinter sich vereinen.

Frequenz: Radio24syv gibt Sendeverlängerung auf

Der Radiosender Radio24syv wird nicht weiter versuchen, eine Verlängerung der Sendezulassung zu erwirken. Der Grund: 70 Prozent der Redaktion müssten mindestens 110 Kilometer von Kopenhagen entfernt liegen. Das teilt das Medienunternehmen PeopleGroup mit, das den Radiosender zusammen mit Berlingske Media besitzt. Der Radiosender sieht keinen Sinn darin, weiterzumachen, wenn die Redaktion umziehen muss. Die Qualität sei abhängig von den jetzigen Moderatoren und von der Möglichkeit, leicht Gäste ins Studio zu holen. Beides könne so weit weg von Kopenhagen nicht garantiert werden. Radio24syv hat aktuell 1,1 Millionen Hörer pro Woche. Die jetzige Sendeerlaubnis läuft im Oktober aus. Ein Konsortium von sieben Medienhäusern hat sich zusammengetan, um einen neuen Radiosender zu gründen, der auf der jetzigen Frequenz von Radio 24syv senden soll. Jysk Fynske Medier sind darunter, zudem will „Der Nordschleswiger“ das Projekt publizistisch unterstützen.

 

Dänischer Tourismus auf dem Vormarsch

Der Tourismus in Dänemark setzt seine Bergfahrt der vergangenen Jahre fort. Wo 2014 der Umsatz noch bei 100 Milliarden Kronen lag, hat sich dieser 2017 auf 128 Milliarden Kronen erhöht. Das zeigen neue Zahlen des dänischen Tourismusverbandes Visitdenmark, berichtet das Gewerbeministerium in einer Pressemitteilung.

Geschlechterrollen: Jungen im Handwerk – Mädchen in der Pflege

Viele Jugendliche halten sich an Traditionen, wenn sie ihre kommende Bildungslaufbahn wählen. Das ist unter anderem ein Problem für die Baubranche, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Dort wird es in Zukunft an Arbeitskräften fehlen, heißt es vonseiten der Interessenorganisation Dansk Byggeri.

Nord Stream-Platzierung: Dänemark schlägt dritte Möglichkeit vor

Im Fall der umstrittenen Gasleitung Nord Stream 2, die durch die Ostsee führen und Gas von Russland nach Deutschland leiten soll, hat Dänemark nun eine dritte mögliche Platzierung vorgeschlagen. Das berichtet das Unternehmen, das mit dem Bau beauftragt wurde. Laut der Tageszeitung „Politiken" würde die vorgeschlagene Linie, die in weiter Entfernung um die Insel Bornholm führen soll, das Projekt um ein weiteres Jahr verzögern. Russland und Deutschland bemühen sich zugleich um eine schnelle Inbetriebnahme der Gasleitung.

Kinder wenig aufmerksam auf Fake-Profile

Weniger als die Hälfte der Kinder (45 Prozent) im Alter von 9 bis 12 Jahren machen sich Gedanken darüber, ob die Person, mit der sie in den sozialen Netzwerken schreiben, auch wirklich die Person ist, für die sie sich ausgibt. Das zeigt eine neue Umfrage des Analyseinstitutes Epinion. Bei der Hilfsorganisation für Kinder, Red Barnet, wird deutlich, dass dies eher die Regel als die Ausnahme ist. Red Barnet hat mit mehreren Kindern gesprochen, die an Fake-Profile Nachrichten verschickt haben. „Wenn ich in den Volksschulen darüber berichte, dann hat mindestens ein Drittel der Schüler dies schon mal erlebt“, erklärt Jon Kristian Lange, Ratgeber bei Red Barnet, gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

Schweinepreis 2018 um 18 Prozent gefallen

Neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik (DS) zeigen, dass das Jahr 2018 ein herausforderndes für die dänischen Landwirte gewesen ist. Insbesondere die Schweineproduzenten mussten einstecken. Denn der Schweinepreis fiel zwischen 2017 und 2018 um 18 Prozent, so die Behörde. „Die Schweineproduktion dominiert die Landwirtschaft in Dänemark. Demnach beeinflusst diese auch die Gesamtwirtschaft des Gewerbes“, erklärt DS-Chefberater Henrik Bolding Pedersen gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

Absprache: Einfacher, Staatsbürgerschaft zu entziehen

Die Regierung und die Dänische Volkspartei (DF) wollen Syrienkriegern schneller und ohne richterlichen Beschluss die dänische Staatsbürgerschaft entziehen. Zudem soll deren Kindern die dänische Staatbürgerschaft verweigert werden. Das haben die beiden Verhandlungspartner laut dem dänischen Ausländer- und Integrationsministerium vereinbart. „Ich bin zufrieden, dass die Regierung und DF vereinbart haben, dass man Syrienkriegern die doppelte Staatsbürgerschaft aberkennen kann“, so die Ausländer- und Integrationsministerin, Inger Støjberg (Venstre), zu Ritzau.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“