Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: René Strandbygaard/DSB

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

 

Börsenbericht am Donnerstag

Die Börse schließt am Donnerstag mit einem C25-Index von 1.246,12. Das ist ein Plus von  0,6 Prozent. Gewinner des Tages war Jyske Bank, die den ganzen Handelstag über an der Spitze des Aktienmarktes lag. Die Bankaktie verzeichnete durch eine Steigung von 4,3 Prozent  einen Wert von 255,20 Kronen.   Verlierer des Tages war das Unternehmen Novozymes. Es fiel um 2 Prozent auf 316,20 Kronen.

 

Film über Besatzungszeit kommt in die Kinos

Am Donnerstag kommt der dänische Film „De forbandede år“ in die Kinos. Der Streifen von Anders Refn, in dem die Jahre der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg thematisiert werden, erhält überwiegend gute Kritiken, doch wird bemängelt, dass der Film zu viel wolle. Refn zeigt in seinem Werk eine wohlhabende Unternehmerfamilie, deren Leben sich durch den Einmarsch deutscher Truppen im Jahr 1940 radikal ändert. Unter anderem thematisiert der Film die Zusammenarbeit von Dänen mit den Besatzern. Während die Zeitung „Kristeligt Dagblad“ sich von „De forbandede år“ begeistert zeigt, moniert „Berlingske“ eine traditionelle Machart. Die Zeitung „Information“ kommt gar zu dem Schluss, der Stoff sei zu groß geraten für den Film. Der Tag der Befreiung am 5. Mai 1945 jährt sich in diesem Jahr zum 75. Mal.

 

2020 Rente mit 66 Jahren

Das Gewerkschaftsblatt 3F weist darauf hin, dass das Renteneintrittsalter mit Beginn dieses Jahres nun bei 66 Jahren liegt. Damit ist der Anstieg des Rentenalters noch nicht vorbei, jüngere Arbeitnehmer werden 2030 noch bis zu einem Alter von 68 Jahren arbeiten müssen, bis sie ihren Ruhestand genießen können. Der Eintritt in den Vorruhestand wird im Laufe des Zeitraums von jetzt 63 auf 65 Jahre erhöht. Die gute wirtschaftliche Lage wirke sich für ältere Arbeitnehmer positiv aus, doch müsse auch klar sein, dass nicht alle immer mehr Arbeitsjahre aushielten, so Frederik I. Petersen von der Gewerkschaft 3F. Im Laufe des Jahres werden Politiker diskutieren, ob das Rentenalter über 68 Jahre hinaus steigen soll.

 

Sparmaßnahmen: DSB entlässt 25 Mitarbeiter

Die dänische Bahngesellschaft DSB hat am Donnerstag angekündigt, dass aufgrund von Sparmaßnahmen rund 25 Mitarbeiter entlassen werden. Gleichzeitig wird eine Reihe von vakanten Stellen nicht neu besetzt. Das schreibt DSB in einer Pressemitteilung. Insgesamt werden so rund 40 Stellen wegfallen. DSB-Chef Fleming Jensen wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Auf dem Markt herrscht große Konkurrenz für DSB. Daher ist es notwendig, das Unternehmen an die Herausforderungen anzupassen.“ Der geplante Mitarbeiterabbau betrifft Angestellte in der Verwaltung und in der Führungsetage.

 

Großteil der dänischen Soldaten hat den Irak verlassen

100 dänische Soldaten, die im Irak stationiert waren, haben am Donnerstag das Land verlassen und sind in Kuwait angekommen. Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Truppen nach der Zuspitzung der Lage im Mittleren Osten von der Militärbasis Al-Asad in der Nähe von Bagdad abgezogen werden. Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokraten) schrieb auf Twitter: „Unsere Soldaten sind in Kuwait gelandet. Ihre Sicherheit hat Priorität. Ich hoffe, sie können bald den Kampf gegen den Islamischen Staat fortsetzen.“ Insgesamt sind 133 dänische Soldaten im Irak stationiert. Hinzu kommen acht Soldaten, die als Stabsoffiziere an einer Nato-Mission teilnehmen. „Ich bin glücklich, dass der Abzug schnell geklappt hat – und ich habe großen Respekt vor den Soldaten, die in der Basis geblieben sind, wo sie weiter wichtige Aufgaben erfüllen“, so Bramsen auf der Website des Verteidigungsministeriums.

 

Dänische Unternehmen halten sich beim Maschinenimport zurück

Dänische Industrieunternehmen sind derzeit nicht gewillt, viel Geld in neue Maschinen zu investieren. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik, wonach der Import im November um 1,2 Prozent gefallen ist. Insgesamt fiel der Import damit seit Juli um 3,8 Prozent. Vor allem die Warengruppe der Maschinen hat in den vergangenen Monaten zu diesem Absturz maßgeblich beigetragen. Ökonom Bo Sandberg von der Branchenorganisation Dansk Byggeri hält die Entwicklung für ein schlechtes Zeichen. „Wir sind besorgt darüber, dass der Import sich nun seit fünf Monaten in Folge abwärts bewegt. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass sich die dänische Wirtschaft auf einem absteigenden Ast befindet“, so Sandberg zur Nachrichtenagentur Ritzau.

 

Kommunen bekommen so viele Benachrichtigungen über Kinder und Jugendliche wie noch nie

Die Kommunen in Dänemark mussten noch niemals so vielen Benachrichtigungen über Kinder und Jugendlichen nachgehen wie derzeit. Die Zahl der gemeldeten Kinder, bei denen Probleme in der Entwicklung oder beim Wohlergehen von Fachpersonal festgestellt wurden, ist in den vergangenen vier Jahren um 21 Prozent gestiegen. Das zeigt ein neuer Bericht des Sozial- und Innenministeriums, der der Zeitung „Kristeligt Dagbladet“ vorliegt. 2018 erhielten die Kommunen insgesamt 125.000 Meldungen über 75.000 Kinder und Jugendliche. Das entspricht rund 348 Benachrichtigungen pro Tag. So viele wie noch nie. 2015 waren es noch 97.000 Meldungen über 59.000 Kinder und Jugendliche.

Frank Ebsen, Dozent am Institut für soziale Arbeit an der Kopenhagener Professionshøjskole, sieht den Anstieg als Folge der Kinderreform von 2011 und dem sogenannten Übergriffspaket von 2013. Beide Maßnahmen kamen, nachdem eine Reihe von Fällen mit Gewalt und sexuellem Missbrauch gegen Kinder unter anderem in Tondern und Brønderslev bekannt wurde. „Es ist natürlich etwas Positives, wenn die Zahl der Meldungen steigt, bei denen Kinder Hilfe benötigen. Andererseits kann man auch befürchten, dass wir Benachrichtigungen über Kinder haben, die eigentlich nicht im System sein sollten“, so Ebsen zum „Kristeligt Dagbladet“.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“