Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Montag

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DN
Apenrade/Aabenraa
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Jesper Nielsen übernimmt vorerst für Thomas Borgen Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau-Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten im Überblick.

Primera Air stellt den Betrieb ein – Billund betroffen

Die Fluggesellschaft Primera Air meldet Konkurs an und stellt ab Dienstag seinen Flugbetrieb ein. Das teilte das Unternehmen, das von mehreren dänischen Flughäfen Orte in Spanien, Portugal und Griechenland anfliegt,  am Montagabend auf seiner Internetseite mit.  „Wir bedanken uns im Namen der ganzen Primera-Air-Mannschaft für eure Loyalität“, so die Fluggesellschaft online. Auch Reisen ab Billund sind betroffen, Primera Air flog von dort unter anderem nach Malaga. Die Fluggesellschaft war 14 Jahre lang auf dem Markt und hatte insgesamt 15 Flugzeuge in ihrer Flotte. Die Fluggesellschaften Primera Air Nordic umfasst Primera Air Nordic (Lettland) und Primera Air Scandinavia (Dänemark). Der Flugbetrieb soll am 1. Oktober 2018 noch normal fortgeführt werden und mit Ende des Tages eingestellt werden. Wie Austrianavation.det meldet, erklärte Flugbetriebsdirektor Anders Ludvigsson in seinem internen Anschreiben an das fliegende Personal, dass sich hohe Kosten durch Korrosion an einer Maschine im Vorjahr, Lieferverzögerungen seitens Airbus und damit verbundene Wetleases sowie Verspätungen und Streichungen derartig summiert hätten, dass die beiden Primera Air Fluggesellschaften dies nicht mehr stemmen könnten. Der Manager betont auch, dass er zum Versand dieses Mails überhaupt nicht autorisiert wäre, jedoch dürfte ihm dies angesichts der aktuellen Situation ziemlich egal sein.

Gedenken an die Rettung dänischer Juden

In der Gedenkstätte Mindelunden in Hellerup bei Kopenhagen haben zahlreiche Menschen der Rettung der meisten dänischen Juden vor 75 Jahren vor der drohenden Deportation durch die nationalsozialistische deutsche Besatzungsmacht gedacht. Unter dem Motto Licht in der Dunkelheit wurden Kerzen entzündet. Der deutsche Diplomat Georg-Ferdinand Duckwitz hatte über den sozialdemokratischen dänischen Politiker Hans Hedtoft Informationen über  die bevorstehende Festnahme dänischer Juden in der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober 1943 weitergegeben. 7.000 Juden konnten so dem Völkermord entgehen. 

Revisionsverfahren gegen Pressefotografen beginnt

Seit heute verhandelt das Landesgericht in Viborg, ob der Pressefotograf Martin Lehmann im Jahr 2015 die Flüchtlinge auf der Autobahn ablichten und sich über die Anordnungen der Polizei hinwegsetzen durfte. Es ist ein Revisionsverfahren, im ersten Prozess war der Fotograf im Januar 2018 vom Sonderburger Gericht freigesprochen worden. Die Anklage ging daraufhin in Revision und fordert eine Strafe gegen den Fotografen. Zwei Tage sind für für das Revisionsverfahren abgesetzt.

Gleichstellungsministerin: Gewalt ist mehr als blaue Flecken

Die Regierung will in den kommenden vier Jahren 47 Millionen Kronen für Initiativen zur Gewaltvorbeugung absetzen. Vor allem Gewalttaten die keine blauen Flecken zur Folge haben, werden zu wenig beachtet, meint die Gleichstellungsministerin. „Was physische Gewalt angeht, sind wir sehr aufmerksam, da sie einem leicht ins Auge fallen. Psychische Gewalt ist deutlich schwieriger zu erkennen“, so Kjer Hansen zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Hunde dürfen wieder am Strand herumlaufen

Seit dem 1. Oktober dürfen bis zum März 2019 wieder Hunde frei an den dänischen Stränden herumlaufen. Laut staatlicher Naturbehörde Naturstyrelsen  muss an den Stränden aber zusätzlich ausgeschildert sein, ob die Vierbeiner sich dort austoben dürfen. Andernfalls besteht prinzipiell Anleinpflicht. Das sei nötig, um andere Strandbesucher und Wildtiere nicht zu stressen. Die Naturbehörde weist auch darauf hin, dass es landesweit 200 Hundewälder gibt, in denen die Hundehalter ihre Tiere frei laufen lassen dürfen, ohne Wild zu erschrecken.

Regierung will mehr nicht-westliche Frauen auf den Arbeitsmarkt bringen

Die dänische Regierung will in den kommenden vier Jahren 140 Millionen Kronen bereitstellen, um mehr eingewanderte, ausländische Frauen, in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das berichtet das Integrations- und Ausländerministerium am Montag. Aus der Gruppe der nicht-westlichen Frauen sind in Dänemark 47 Prozent arbeitstätig, bei dänischen Frauen liegt die Quote bei 74 Prozent. 80.000 eingewanderte Frauen sind nach Angaben der Regierung ohne Job. Gemeinsam mit den Kommunen wolle man diesen Helfen, Arbeit zu finden, damit zu dänisch lernen und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können, so Integrationsministerin Inger Støjberg.

Jesper Nielsen übernimmt vorerst für Borgen

Jesper Nielsen übernimmt kommissarisch die Leitung der Danske Bank, bis ein dauerhafter Nachfolger für den zurückgetretenen Thomas Borgen gefunden ist. Das gab die Bank am Montag bekannt. Nielsen ist seit 1996 für das größte dänische Geldinstitut tätig. In den vergangenen zwei Jahren leitete er die Geschäfte für den Bereich Dänemark. Diesen Posten gibt er nun ab. Thomas Borgen hatte im Zuge des Geldwäscheskandals in einer estnischen Abteilung der Bank die Gesamtleitung der Bank abgegeben. Danske Bank unterstreicht in einer Mitteilung allerdings, dass Nielsen keine dauerhafte Lösung ist.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“