Leserbrief

„Für den Akzept des Unterschieds“

„Für den Akzept des Unterschieds“

„Für den Akzept des Unterschieds“

Ute Eigenmann
Behrendorf/Bjerndrup
Zuletzt aktualisiert um:

Ute Eigenmann zum Thema Gleichstellung von Frauen in der deutschen Minderheit.

Mir tun inzwischen die Männer leid. Wie schlecht müssen sie doch sein. Wir Frauen bekommen einfach keinen Platz in den einzelnen Gremien.

Eine meiner Arbeitsaufgaben seit einigen Jahren ist es, einmal im Jahr die geschlechtliche Zusammensetzung des Schulvorstandes für die Statistik des Ministeriums anzugeben. Und noch kein einziges Mal waren mehr Männer als Frauen im Vorstand.

Auch habe ich es in meiner Laufbahn erst einmal geschafft, Teil eines Lehrerkollegiums zu sein, in dem mehr Männer als Frauen waren/sind. Wagen wir den Blick in die Kindergärten?

Ich bin für Gleichberechtigung, auf jeden Fall – im Sinne von gleichen Bedingungen, gleicher Respekt und gleicher Dank für gleiche Leistung. Und da gibt es ganz offensichtlich noch einiges anzugleichen. Aber auch in der Anerkennung geschlechtlicherspezifischer Aufgaben. Es ist nun mal nur die Mutter, die das Kind austragen kann, und es ist auch die Mutter, die das Kind in der ersten Zeit am allermeisten braucht. In dieser Zeit sollte der Vater sich gerne um all das kümmern können, was die Mutter nicht schafft. Und das muss anerkannt werden. Wie es mit der Betreuung der Kinder später gehandhabt wird, sollte doch jeder Familie überlassen werden – jeder so, wie es ihm am besten liegt.

Und genau darum, finde ich, sollte es bei der Gleichberechtigung gehen – jeder soll die Möglichkeit haben, die Aufgaben zu übernehmen, die ihm am besten liegen. Dabei sollte das Augenmerk viel mehr darauf liegen, dass Aufgaben überhaupt übernommen werden, und nicht darauf, ob die Geschlechter gleich vertreten sind.

Auch fühle ich mich fast angegriffen, wenn uns Frauen nicht zugetraut wird, dass wir uns schon melden werden, wenn wir etwas möchten. Und ich erlebe eine Mehrheit, die das Engagement von Frauen auch ohne Probleme akzeptiert.

Es gibt ganz bestimmt noch viele Dinge, die in Bezug auf Gleichberechtigung im o.g. Sinne im Argen liegen. Aber dabei so sehr darauf zu schauen, wie die Zusammensetzung von z.B. Vorständen ist, grenzt für mich an Feigheit. Viel wichtiger wäre es, gleichberechtigte Bedingungen und gleichen Dank sicherzustellen, damit jeder die Aufgaben übernehmen kann, mit denen er für das Gemeinwohl der Gesellschaft beitragen kann.

Und übrigens, lieber Nordschleswiger, Ihr bekommt das mit der Gleichberechtigung schon sehr gut hin: DER Nordschleswiger – DIE deutsche Tageszeitung in Dänemark. Nach der Betitelung am Weltfrauentag sollte es zum Männertag vielleicht heißen Der Nordschleswiger – Der deutsche Tagesanzeiger in Dänemark.

Ute Eigenmann, Bjerndrup

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