Kulturkommentar

„Wie Bibliotheken die Welt retten können“

Wie Bibliotheken die Welt retten können

Wie Bibliotheken die Welt retten können

Claudia Knauer
Claudia Knauer
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:

Ein Kulturkommentar von Claudia Knauer, Büchereidirektorin des Verbandes Deutscher Büchereien Nordschleswig.

Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Menschen, z. B. der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt, einen farbigen Kreis am Revers tragen? Es geht dabei nicht um eine neue Gay-Parade, wenngleich  deren Regenbogenfarben dem ähneln.

Nein, es handelt sich um 17 Farben, die für die 17 Weltziele für nachhaltige Entwicklung stehen. Im August 2015 haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen nach über dreijährigen Verhandlungen auf eine neue Agenda geeinigt  – die „2030 Agenda“!  In den nächsten 15 Jahren sollen Hunger und extreme Armut auf der ganzen Welt beseitigt werden. Die Lebensqualität soll steigen, Gleichberechtigung muss forciert werden. Menschen müssen Arbeit haben, Zugang zu sauberem Wasser, ihre Energieversorgung muss gesichert werden, und alles muss nachhaltig mit Rücksicht auf den Klimawandel und die Artenvielfalt in den Meeren und an Land geschehen.

Die Agenda dafür ist einzigartig und extrem ambitioniert, denn mithilfe der 17 Ziele und 169 Unterpunkte wollen die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt nicht weniger als die Zukunft des Planeten rundum verbessern. Und die Bibliotheken? Sie arbeiten mit unter Punkt 4: „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“ und Punkt 16: „Frieden, körperliche Unversehrtheit und Schutz durch ein stabiles Rechtssystem sind unabdingbare Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand. Zu viele Menschen sind auf zu schwache Institutionen angewiesen und sind ohne Zugang zu Justiz, zu Informationen und zu anderen Grundfreiheiten.“

In Dänemark sind diese Punkte weitgehend erfüllt. Weltweit nicht. Die Bibliotheken sind deshalb  in der IFLA  (International Federation of Library Associations and Institutions) zusammengeschlossen und haben sich mit der Lyoner Erklärung in den Prozess der Festlegung der 17 Weltziele eingebracht und arbeiten an ihrer Umsetzung mit. Denn hier ist Zugang zu Bildung und Information möglich, und die Büchereien, auch unsere deutschen in Nordschleswig, stellen das Wissen bereit, das man braucht, um die Welt besser machen zu können. Jede/r einzelne, jede kleine Institution kann dazu beitragen – egal, wo auf der Welt.

Mehr unter www.17ziele.de und www.verdensmaalene.dk

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