Kulturkommentar

„Das Wort zum Jahresende“

Das Wort zum Jahresende

Das Wort zum Jahresende

Uffe Iwersen
Uffe Iwersen
Apenrade/Aabenraa
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Ein Kulturkommentar von Uffe Iwersen, Kulturkonsulent des Bundes Deutscher Nordschleswiger.

Minderheit ist, wer will. Dieser Spruch prägt unsere Minderheit seit 1955, und er ist ein wichtiger Bestandteil unserer Identität und der Definition der Minderheitenzugehörigkeit.

Zum Glück gibt es viele Menschen, die eben diese Minderheit wollen und sich daher ehrenamtlich oder hauptamtlich für sie einsetzen bzw. sie durch das Nutzen ihrer Institutionen und Angebote unterstützen. Daher ist Minderheit also auch, wie man will. Und viel wichtiger: Minderheit ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, zu der jeder auf seine Art und Weise positiv beitragen kann.

Mein Respekt gebührt daher denjenigen, die vor Ort ein Aalessen, ein Skatturnier, einen Adventsnachmittag, eine Musicaltour organisieren, mitgestalten oder auch nur an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Mein Respekt gebührt denjenigen, die Tag für Tag in unseren Institutionen und für unsere Verbände arbeiten. Mein Respekt gebührt denjenigen, die sich ehrenamtlich in Parteigremien, in lokalen Vorständen oder in unseren höchsten Gremien einbringen.

Mein Respekt gebührt denjenigen, die aus der Ferne unsere Minderheit verfolgen und sich weiterhin mit ihr verbunden fühlen. Mein Respekt gebührt denjenigen, die es wagen, mit neuen Ideen die Minderheit weiterzuentwickeln. Mein Respekt gebührt denjenigen, die sich positiv in unsere Minderheit einbringen und sich mit ihr kritisch, aber positiv auseinandersetzen.

Mein Respekt gebührt jedoch nicht denjenigen, die sich unsolidarisch gegenüber dem Geleisteten und gegenüber dem Mut zur Weiterentwicklung unserer Minderheitengesellschaft verhalten. Mein Respekt gebührt nicht denjenigen, die ihre Person über die gemeinschaftliche Aufgabe stellen. Mein Respekt gebührt nicht denjenigen, die rückwärtsgewandt denken und so die Zukunftsfähigkeit der Minderheit bremsen.

Zum Glück gibt es mit Abstand viel mehr Menschen in unserer Minderheit, die durch ihre Arbeit und ihren Einsatz positiv zum gemeinschaftlichen Wohl beitragen, als Personen, die dies eben nicht tun. Dies stimmt mich sehr positiv mit Blick auf das kommende Jubiläumsjahr, das wir als Grund zum Feiern ansehen sollten, jedoch auch als Aufgabe, sich weiterhin für das gemeinschaftliche Minderheitenwohl – jeder auf seine Art und Weise – einzusetzen.

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