Kriminalität
„Es war der blanke Horror“
„Es war der blanke Horror“
„Es war der blanke Horror“
Eine Gruppe Maskierter hat Mittwochabend das Internat des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig in Apenrade umlagert und versucht, die Tür einzuschlagen.
Zum Ortstermin im Internat des Deutschen Gymnasiums. Am Vorabend ist das Internat von einer Gruppe Maskierter angegriffen worden. Im Gespräch mit dem Nordschleswiger erzählen vier betroffene Schüler von den Ereignissen der vergangenen Tage. Die Schüler S. und N., die Internatssprecher, sowie J. und L. (die Namen sind der Redaktion bekannt).
Im Aufenthaltsraum steht der Billardtisch vor der Glastür. Chips und Sprudelflaschen stehen drauf. „Das sieht aus als hätten wir eine Party gefeiert. Aber das ist eine Barrikade“, erklärt J. Eine großen Stein aus dem Garten haben die Internatler ins Gebäude geholt, damit der nicht zum Einschlagen der Glastür dienen kann. In der Halterung für die Billard-Queues hängen seit Mittwochabend Eishockeyschläger.
Denn eine Gruppe junger Apenrader ist offenbar auf Krawall gebürstet. Doch was genau ist am Mittwoch passiert? Die 17-jährige S. befand sich Mittwochabend mit anderen im Erdgeschoss und sah fern. Dann öffnete sie das Fenster. „Ich sah etwa 15 maskierte Männer im Gänsemarsch am Schulgebäude entlangschleichen. Die haben sich formiert. Es war der blanke Horror.“
Die seien dann im Schutz der Hecke ans Internat gerückt. Die Männer machten sich mit immenser Kraft daran, die Tür zum Gebäude aufzubrechen Es gibt sichtbare Spuren. Laut der Schüler handelte es sich Mittwoch um „ältere“ Männer, das schlossen sie aus deren Kraft. Es könnten die großen Brüder der polizeibekannten Kerngruppe sein.
Internatsleiterin verständigt
Internatsleiterin Nadja wurde verständigt. Sie rief sofort die Notrufnummer 112 an. Als sie zehn Minuten später im Auto mit ihrem Hund ankam, machten sich die Angreifer davon. „Wir haben dann alle Schüler abgeholt. Einige waren im Kino, andere bei Freunden. Die sollten nicht unvorbereitet nach Hause kommen.“
Die Polizei traf nach Aussage der DGN-ler 45 Minuten nach dem ersten Notruf ein. „Das hat viel zu lange gedauert“, so S. Internatsleiterin Nadja ist um etwa 23 Uhr noch einmal die Umgebung abgefahren. Da war der Spuk vorbei.
Können die Schüler sich im Augenblick überhaupt auf die Schule konzentrieren? „Ja“, so J., „aber die Gedanken wandern immer wieder zu den Ereignissen zurück. Wir haben drei Tage lang das Gespräch gesucht. Am vierten dann haben wir uns verbarrikadiert. Was kommt wohl als nächstes?“