Corona-Schließung

Veranstalter: Bitte um Auskunft von der Staatsministerin

Veranstalter: Bitte um Auskunft von der Staatsministerin

Veranstalter: Bitte um Auskunft von der Staatsministerin

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Peter Autzen, Pächter von Musik- & Teaterhuset Sønderjyllandshallen, vor leeren Rängen. Vor Weihnachten fand die vorläufig letzte Vorstellung statt. Nun hat er gemeinsam mit mehr als 500 Kultureinrichtungen in Dänemark Regierungschefin Mette Frederiksen aufgefordert, einen Plan zu erstellen, damit das Kunst- und Kulturleben seine Zukunft vorbereiten kann. Foto: Paul Sehstedt

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Coronabedingte Zwangspausen legten den Betrieb der Sønderjyllandshalle weitgehend lahm. Pächter Peter Autzen hat einen offenen Brief an Regierungschefin Mette Frederiksen mit unterschrieben.

„Die dänischen Kunst- und Kulturstätten stehen nicht an erster Stelle, wenn die Aufhebung der verschiedenen Covid-19-Restriktionen in der Regierung diskutiert wird“, erklärt Peter Autzen, Pächter von Musik- & Teaterhuset Sønderjyllandshallen in Apenrade, gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Daher haben wir, die Organisationen des dänischen Kulturlebens, einen offenen Brief an Regierungschefin Mette Frederiksen geschrieben, um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen und um einen Perspektivplan zu bitten“, sagt Autzen.

Er sitzt im Vorstand des Branchenverbandes „Danske Koncert- og Kulturhuse“ und ist daher auch Mitunterschreiber des Briefes an die Staatsministerin.

Nur möglich durch Kompensation

„Unser Jahresresultat, das bei plus/minus null liegt, wurde nur möglich, weil wir auf verschiedene Unterstützungsangebote der Regierung zurückgreifen konnten“, erläutert Autzen weiter. „Wir konnten unsere Mitarbeiter dank der Lohnkompensation bei vollem Gehalt nach Hause schicken, und mein eigener Lohn wurde auch gedeckt.“

Wann neue Plakate Veranstaltungen in der Sønderjyllandshalle wieder anpreisen werden, steht für Pächter Peter Autzen noch in den Sternen. Mit einer mehrstufigen Kampagne wollen er und seine Kollegen der dänischen Kulturszene die Regierung auf die prekäre Lage der Unterhaltungsveranstalter und Museen sowie Büchereien aufmerksam machen. Foto: Paul Sehstedt

 

Augenblicklich liegt die 66 Jahre alte multifunktionale Halle dunkel und stumm dar. Keine Werbebanner hängen an der Westfassade. Sie liegen auf dem Fußboden des Foyers. An der Eingangstür der Publikumshinweis, dass den offiziellen Anweisungen Folge geleistet wird und eine Wiedereröffnung nach dem 6. April angepeilt wird.

 

Optimistischer Blick in die Zukunft

„Während der Zwangspausen haben die Bürger deutlich gespürt, wie wichtig die Kunst und die Kultur im Alltag sind“, sagt der Pächter. „Unsere letzte Veranstaltung war ein Gospelkonzert, das virtuell ausgestrahlt wurde. Das war vor Weihnachten.“ Seitdem ist gespenstische Ruhe eingetreten, doch Autzen bleibt optimistisch: „Ich glaube daran, dass wir die Türen bald wieder öffnen können, doch wir brauchen einen Plan von Mette Frederiksen, damit unsere Ökonomie tragbar wird und uns Ruhe gibt, bis die letzten Corona-Restriktionen verschwinden.“

Dem offenen Brief haben sich Vertreter von über 500 Kulturinstitutionen in Dänemark angeschlossen. Der vollständige Wortlaut ist in der Rubrik „Leserbriefe“ zu sehen.

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