Leben auf dem Land
Behrendorf mit internationalem Flair
Behrendorf mit internationalem Flair
Behrendorf mit internationalem Flair
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der sogenannte Entwicklungsrat hat viele Pläne, um das Dorf attraktiver zu machen. Wir haben das kleine Örtchen in unserer Reihe „Leben auf dem Land“ besucht und mit Ratsmitglied Michael Erbs gesprochen. Er zeigt das neueste Projekt, das am 18. Juni mit einem großen Fest eingeweiht werden soll.
Eine große Grünfläche präsentiert sich dem Besucher, wenn er von der Bjerndrupgade aus um eine große Hecke herumgeht. Ein Teich mit hohen Uferpflanzen ziert die Mitte. Im Hintergrund sind zwei Naturhütten (Shelter) zu erkennen. Im südlichen Teil des etwa zwei Fußballfelder großen Geländes ist zu sehen, dass dort gearbeitet wird.
„Der Nordschleswiger“ trifft sich hier mit Michael Erbs. Es ist der „Bjerndruper Bypark“ (Behrendorfer Stadtpark), in dem wir uns mit ihm verabredet haben. Vor knapp fünf Jahren hat die Dorfgemeinschaft das Gelände inmitten des Ortes, direkt neben dem Gemeinschaftshaus, gekauft, um dort einen zentralen Treffpunkt für die Behrendorferinnen und Behrendorfer zu schaffen. „Wir wollten einen Ort, wo wir zusammenkommen können“, so Erbs.
Auf dem Platz sind inzwischen Dorffeste, Ringreiten und andere Aktivitäten gefeiert und begangen worden. Das große internationale Nimbus-Treffen, das sich über ein Wochenende erstreckte, machte dazu den Auftakt und diente als Feuertaufe, „die richtig gut gelaufen ist“, so der Behrendorfer. Der Platz hat sich inzwischen zu einem anerkannten Treffpunkt entwickelt und zeigt, „dass wir Erfolg damit haben“. Bei der jüngsten Sankt-Hans-Feier waren fast 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei. „Und das Schöne ist, dass wir auch die Jüngeren hier treffen – und nicht nur uns Mittelalte und Ältere“, wie Michael Erbs hinzufügt.
Doch Erbs und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Entwicklungsrat haben viele Ideen, um das Dorf, gelegen zwischen Klipleff (Kliplev) im Osten, Tingleff (Tinglev) im Westen sowie Uk (Uge) im Norden und Baistrup (Bajstrup) im Süden, attraktiver zu machen und sind weiterhin aktiv dabei, das umzusetzen.
Eine dieser Ideen steht inzwischen kurz davor, fertig zu werden. Es handelt sich um einen Minigolf-Platz. Es war Michael Erbs, der vor knapp drei Jahren den Vorschlag dazu machte und auf große Zustimmung unter seinen Ratsfreunden traf. „Es sollte eine Aktivität für alle sein, und mit dieser Sportart erreichen wir fast alle Altersgruppen“, erklärt er.
Jetzt, etwa 2.000 Arbeitsstunden später, sind zehn „MOS-Bahnen“ fertig. Die Abkürzung MOS steht für Minigolf Open Standard und ist eine international anerkannte Minigolf-Kategorie, wie Michael Erbs wissen lässt. Weitere acht Bahnen sollen in den kommenden Tagen zu Ende gebaut werden. „Denn am 18. Juni wollen wir die Anlage mit einem großen Fest einweihen“, erklärt der Behrendorfer.
Treffpunkt für Behrendorfer und Gäste
Die Hoffnung des Entwicklungsrates ist, dass sich Behrendorfer und auch Gäste aus dem gesamten Grenzland hier treffen, um sich auf den Bahnen im Minigolfen auszuprobieren. „Wir sind auch dabei, eine internationale Zulassung zu bekommen, damit hier auch die dänische Meisterschaft und sogar eine Weltmeisterschaft ausgeführt werden kann“, sagt Erbs, und der Stolz ist ihm anzusehen.
Neuer Zusammenhalt
Es sei kein einfacher Weg gewesen, so Erbs. „Aber so viele haben das Projekt unterstützt. Allein knapp 50 Behrendorfer haben ehrenamtlich mitgeholfen, die Bahnen zu bauen. Das ist ein fantastisches Gefühl“, findet er. Die Finanzierung der Anlage, mehr als 300.000 Kronen, ist übrigens durch Spenden und Stiftungsmittel gesichert worden.
Neue Pläne
Östlich der Minigolf-Bahnen steht eine Hütte. In der sollen Gäste an den Wochenenden Getränke und kleine Snacks kaufen können. Den „Kiosk“ sollen Behrendorfer ehrenamtlich betreiben. Doch so weit sei es noch nicht, sagt der Projektleiter. „Wir werden eine Arbeitsgruppe bilden, die sich um die Planung kümmert.“
Parallel zum Minigolf-Projekt hecken die Mitglieder des Entwicklungsrates schon neue Pläne aus. „Wir haben den alten Kaufmannsladen übernommen. Dort soll ein Gründer-Haus entstehen, also ein Ort, wo sich Gewerbetreibende günstig einmieten können“, erklärt Erbs. Und dort soll es bald auch wieder möglich sein, Lebensmittel zu kaufen. „Ein kleines Sortiment aus lokaler Produktion“, wie er hinzufügt. Man sei auf der Suche nach Geldern dafür, berichtet er.
Ziel: Mehr Behrendorfer
Die Einwohnerzahl habe sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. „Das ist zum einen gut, weil wir andere Orte sehen, wo die Menschen wegziehen, aber andererseits möchten wir es natürlich auch schaffen, neue Behrendorfer bei uns begrüßen zu können“, sagt das Ratsmitglied.
Das Minigolf-Projekt habe sehr zum Zusammenhalt im Dorf beigetragen. Auch wenn es Arbeit war, so haben wir es uns auch gemeinsam gut gehen lassen, und jetzt haben wir ein – fast – fertiges Projekt, das wir zusammen geschaffen haben und auf das wir alle stolz schauen können“, sagt Michael Erbs, der hinzufügt, dass Leute auf diese Weise in die Dorfgemeinschaft integriert werden und diese zudem gestärkt werde.
„So stärken wir das Leben auf dem Land und zeigen, dass es auch außerhalb der größeren Städte schön und attraktiv sein kann“, schließt Michael Erbs.