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In Nordschleswig lebt man gern allein oder zu zweit

In Nordschleswig lebt man gern allein oder zu zweit

In Nordschleswig lebt man gern allein oder zu zweit

Apenrade/Aabenraa
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Der überwiegende Teil der Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger lebt in Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Foto: Nybolig

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Die Menschen in Nordschleswig bevorzugen, ihre Wohnung mit niemandem oder nur mit der Partnerin oder dem Partner zu teilen. Drei oder mehr Personen finden sich nur in jedem vierten nordschleswigschen Haushalt. Damit liegt die Anzahl der Mehrpersonenhaushalte in Nordschleswig sogar noch unter dem Landesdurchschnitt.

In Nordschleswig wohnt mehr als jede dritte Person für sich allein. In den vier Kommunen des Landesteils leben im Durchschnitt 39,5 Prozent der Menschen in einem Einpersonenhaushalt. Ein Wert, der sich mit dem Durchschnitt für ganz Dänemark deckt. Dies geht aus Zahlen der dänischen Statistikbehörde hervor.

Etwas anders sieht es hingegen bei der Zahl der Haushalte mit zwei Personen aus. Sie liegen in den Kommunen Apenrade (Aabenraa), Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder) an zweiter Stelle und machen im Schnitt 35,5 Prozent aus. Damit gibt es in Nordschleswig etwas mehr Zweipersonenhaushalte als im Landesdurchschnitt. In ganz Dänemark liegt dieser Anteil nämlich nur bei 33 Prozent.

Vor allem kleine Haushalte in Nordschleswig

Damit wohnt der überwiegende Teil, nämlich drei Viertel aller Nordschleswigerinnen und Nordschleswiger, in Ein- oder Zweipersonenhaushalten.

Der Rest entfällt auf Haushalte mit drei oder mehr Personen. In Nordschleswig sind dies zusammengenommen 24,5 Prozent, während es landesweit 30 Prozent sind.

Die Zahl der Haushalte in Nordschleswig beträgt 108.862 und macht damit 3,9 Prozent der insgesamt knapp 2,4 Millionen Haushalte in Dänemark aus.

Hohes Wohlstandsniveau als Ursache

Laut der Maklerkette Nybolig sind vor allem zwei Gründe entscheidend für die hohe Anzahl an Ein- und Zweipersonenhaushalten.

„Entgegen der Kultur etwa in mehreren südeuropäischen Ländern, empfinden wir es in Skandinavien – und wohl vor allem in Dänemark – als Luxus, die eigenen vier Wände für uns selbst zu haben, oder sie nur mit unserer Partnerin oder unserem Partner zu teilen. Zugleich ermöglichen der dänische Wohnungsmarkt und unser hohes Wohlstandsniveau, dass zahlreiche Alleinstehende für sich wohnen können“, sagt Peter J. Mattsen, Direktor bei Nybolig.

Der dänische Wohnungsmarkt und unser hohes Wohlstandsniveau ermöglichen, dass zahlreiche Alleinstehende für sich wohnen können.

Peter J. Mattsen, Direktor bei Nybolig

Hinter den Einpersonenhaushalten stehen vor allem Singles und Studierende. Vor diesem Hintergrund sieht Mattsen in den kommenden Jahren eine steigende Nachfrage nach kleineren Wohnungen.

„Der Umstand, dass so viele Däninnen und Dänen allein oder nur gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner wohnen möchten, wird in Zukunft in jedem Falle zu einer steigenden Nachfrage nach kleineren Wohnungen führen. Wir können diese Entwicklung bereits heute feststellen“, so Mattsen.

Auch in Deutschland viele Einpersonenhaushalte

Zum Vergleich: In Deutschland gab es im Jahr 2020 laut dem Statistischen Bundesamt etwas mehr als 40,5 Millionen Haushalte.

Einpersonenhaushalte machten davon knapp 41 Prozent aus, die Zahl der Zweipersonenhaushalte lag bei 34 Prozent. Der Anteil der Haushalte mit drei oder mehr Personen betrug knapp 26 Prozent.

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