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Geplantes Sommerhausgebiet ohne Zukunft

Geplantes Sommerhausgebiet ohne Zukunft

Geplantes Sommerhausgebiet ohne Zukunft

Paul Sehstedt
Scherriff/Skarrev
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Im westlichen Sommerhausgebiet herrschte eifrige Bauaktivität (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Grundbesitzer Peter Jacob Jacobsen hat die umstrittene Fläche jetzt verkauft. Die Zukunft für das Gebiet in Scherriff ist ungewiss.

Jahrelang hat der Sommerhausbesitzer Ole Ottosen gegen die Pläne der Kommune Apenrade (Aabenraa), an der östlichen Seite des Skarrevvej ein Sommerhaus-Neubaugebiet auszuweisen, gekämpft. Durch intensive Forschung in Akten, deren Einblick ihm die Kommune oft erschwert habe, so Ottosen, ist er zu dem Resultat gelangt, dass das Vorhaben gleich gegen mehrere Gesetze und Bestimmungen verstößt.
 

Ole Ottosen (Archivbild) Foto: Paul Sehstedt

Laut Ottosen erwägt die Planschiedsstelle (Planklagenævnet, PKN) augenblicklich, das von ihm eingebrachte Klageverfahren wieder aufzunehmen. Außerdem hat die PKN ein zusätzliches Verfahren eingeleitet, das die kommunale Sachbearbeitung unter die Lupe nehmen soll.

In dem rot gekennzeichneten Gebiet sollten laut Plan neue Sommerhäuser entstehen (Bildschirmfoto). Foto: Google

Gelände verkauft

Peter Jacob Jacobsen gilt als Besitzer der Fläche. Auf Anfrage des „Nordschleswigers“ teilte er mit, dass er das gesamte Gelände verkauft hat und aus diesem Grund kein Interesse an einem Bebauungsplan zeigt. Jacobsen wollte den Namen des Käufers nicht preisgeben.

Keine Informationen

John Mols, Vorsitzender des Sommerhausbesitzkurvereines Skovskifte Grundejerforening, hatte auch nur gerüchteweise vom Verkauf gehört, konnte aber keine weiteren Angaben machen. „Wir sind daran interessiert, was mit dem Gelände geschehen soll, aber den Namen des neuen Besitzers kennen wir nicht“, erklärt Mols.

Ausschussvorsitzender überrascht

Vizebürgermeister Erik Uldall Hansen (Soz.) ist überrascht, vom Verkauf zu hören. Als Vorsitzender des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung fällt die Ausweisung neuen Baulandes in sein Ressort. „Ich weiß, dass ein Sommerhausbesitzer sich gegen ein neues Gebiet ausgesprochen und auch umfangreiches Aktenmaterial zusammengetragen hat, aber im Augenblick liegt kein Antrag für einen neuen Flächennutzungsplan vor“, erläutert Uldall Hansen.

„Die Verwaltung soll dem Kläger den Zugang zu den Akten erschwert und in einem Fall die Existenz von Dokumenten bestritten haben, obwohl diese online zugänglich waren.“

„Die Sachlage ist sehr kompliziert, weil sie weit zurückreicht. Da haben wir einen Nachholbedarf“, sagt der Vizebürgermeister.

Ottosen hält an Protest fest

Trotz des Verkaufs hält Ottosen an seinem Protest fest, den er mit Hinweisen auf alte Beschlüsse der Kommune, des ehemaligen Amtes Nordschleswig und des Umweltministeriums untermauert. Auch er ist gespannt auf die Pläne, die der neue Besitzer haben sollte.

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