Spendensammlung

Josephines Weihnachtswunsch geht in Erfüllung

Josephines Weihnachtswunsch geht in Erfüllung

Josephines Weihnachtswunsch geht in Erfüllung

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Josephine hat einen Wunsch: Auch andere sollen ein schönes Weihnachtsfest mit Geschenken haben. Dafür backte sie Kekse und sammelte Spenden. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die fünfjährige Josephine wollte allen Kindern ein schönes Weihnachtsfest ermöglichen. Mithilfe der Familie hat sie jetzt so viel Geld sammeln können, dass Kinder im Krankenhaus und einige Familien Geschenke unter dem Tannenbaum haben.

„Ich möchte, dass alle ein schönes Weihnachtsfest haben“, sagt Josephine und stellt sich stolz vor den kleinen Verkaufsstand, den sie zusammen mit ihrem Vater Steffen Schreiber gebaut hat. Dort stehen, in weihnachtlicher Dekoration, kleine, nett eingepackte Tüten mit selbst gebackenen Keksen, die sie gegen eine Spende verkauft.

Das Geld, das durch den Verkauf gesammelt wird, sollte bedürftigen Familien zugutekommen, „damit die Kinder dort auch etwas zu Weihnachten bekommen“, erklärt die Fünfjährige.

Über 3.300 Kronen sind dabei inzwischen schon zusammengekommen.

Andere haben nicht genug

Die Idee, eine Spendenaktion zu starten, entstand eines Tages im November. Josephine plünderte ihr Sparschwein und fragte, ob alle Geld hätten, um sich schöne Dinge zu kaufen. „Wir erklärten ihr, dass das nicht der Fall ist und dass es Menschen gibt, die nicht mal Geld hätten, um zu Weihnachten Geschenke zu kaufen“, erinnert sich Mutter Trine Schreiber.

Josephine mit ihrer Mutter Trine vor dem Verkaufsstand, den sie mit ihrem Vater gebaut hat Foto: Karin Riggelsen

Das fand Josephine nicht gerecht und sprach mit Vater Steffen über Möglichkeiten, wie sie solchen Menschen helfen könnten. So entstand die Idee, Kekse zu backen und für den guten Zweck zu verkaufen. Vater und Tochter waren Feuer und Flamme für das wohltätige Projekt und schmiedeten gemeinsam Pläne.

Familie zieht gemeinsam am Sammel-Strang

Vor dem Haus der Familie Schreiber am Posekærvej bauten Jospehine und Vater Steffen – ein gelernter Handwerker –  schließlich eine kleine Verkaufsbude aus Holzresten, die aus Umbauarbeiten im und am Haus übrige geblieben waren. Dort werden seit Anfang Dezember nun kleine Tüten mit Keksen verkauft, die von Josephine in der Familienküche mit Mutter Trine oder Vater Steffen gebacken wurden. „Es kommen wirklich viele auf ihrem Spaziergang am Abend vorbei und nehmen eine Tüte mit“, berichtet Trine Schreiber.

Gemeinsam mit Vater Steffen und der kleinen Schwester Emmilie wurde fleißig gebacken. Foto: Privat
Josephine bei der Zubereitung der Kekse Foto: Privat

Kleine Aufkleber – eine Spende der Firma „Lasertryk“ – zieren die Klarsichttüten, in denen die Kekse dann verpackt werden. „Josephines Juleønske“ steht darauf.

Spenden können nachvollzogen werden

Auf Facebook richtete Mutter Trine außerdem eine sogenannte Pop-up-Seite ein: „Josephines Juleønske“. Dort wird beschrieben, welchen Wunsch Josephine hat und wie der in Erfüllung gehen soll. Über die Seite kann auch auf ein Mobilepay-Konto gespendet werden, das Trine Schreiber, als Bankkauffrau bei Sydbank gut für solche Fälle ausgerüstet, eingerichtet hat. „So kann jede Spende nachvollzogen werden“, erklärt sie, denn die Familie will dokumentieren können, dass jede Öre dem guten Zwecke zufließt.

Spenden von weit her

So kamen Spenden nicht nur aus dem Verkauf der Kekse vor der Familienhaustür zusammen, sondern auch von Menschen, die auf die Seite gestoßen sind. „Sogar aus Hamburg, Tondern, Hokkerup und Holstebro kamen Spenden“, freuen sich Josephine und ihre Mutter.

Täglich stellt Josephine die Kekse in die kleine Verkaufshütte. Foto: Karin Riggelsen

Über die Facebook-Seite konnten sich auch die Familien melden, denen es an Mitteln für Weihnachtsgeschenke für die Kinder fehlt. Fünf Familien sind es nun, die durch Josephines Spendensammlung mit Weihnachtsgeschenken bedacht werden können. Obendrein ist die Familie mit der Kinderstation des Apenrader Krankenhauses in Kontakt getreten. Dort wird es zu Weihnachten ebenfalls einige Geschenke für diejenigen Kinder geben, die dann die Zeit dort verbringen müssen.

Viel gelernt

Und die Familie denkt zudem lokal. Statt Geschenke über das Internet zu bestellen, werden sie beim Apenrader Spielzeugladen ausgesucht und gekauft, von wo sie dann weihnachtlich verpackt abgeholt und in den kommenden Tagen verteilt werden.

„Es hat uns viel Freude bereitet, das Projekt zu machen. Jospehine hat gelernt, dass sie mit anfassen muss, damit es gelingt, und dass Geldverdienen mit Arbeit verbunden ist“, erzählt Trine Schreiber, und Josephine nickt zustimmend.

Auf die Frage, ob sie auch im kommenden Jahr wieder Spenden sammeln wollen, sind sich Mutter und Tochter einig: „Ja, das wollen wir gerne wieder machen“, sagen sie.

 

 

Mehr lesen

Leserinnenbericht

Nina Wickerath
„Kindergärten Wilsbek und Feldstedt auf Piratentour“