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Die letzte Apenrader Hinrichtung

Die letzte Apenrader Hinrichtung

Die letzte Apenrader Hinrichtung

Apenrade/Aabenraa
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Der Blick vom „Galgebakken“ über die Stadt auf die Förde Foto: arkiv.dk

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Am 10. Oktober ist der „Welttag gegen die Todesstrafe“. Wir haben dazu in den Archiven geforscht und berichten jetzt über die letzte Hinrichtung in Apenrade.

Am 10. Oktober ist „Welttag gegen die Todesstrafe“. Weltweit gibt es die Todesstrafe noch in 55 Ländern. In 110 Staaten ist sie vollständig abgeschafft, in 7 in Friedenszeiten und in 27 in der Praxis.

Das dänische Strafgesetz von 1866 ließ die Todesstrafe bei Mord und Verbrechen gegen den Staat zu. Im Königreich gibt es diese Strafmethode seit 1930 nicht mehr. Die letzte zivile Hinrichtung Boden fand allerdings im Jahr 1892 statt. Die letzte öffentliche Hinrichtung war 1882.

Letzte „offizielle“ Hinrichtung in Apenrade

In Apenrade dagegen ist zuletzt 1767 ein Mensch hingerichtet worden. Die Todesstrafe wurde auf dem Marktplatz öffentlich vollzogen. Allerdings kam nicht, wie zuvor viele Jahre lang, der Galgen zum Einsatz. Der Straftäter ist mit der Axt enthauptet worden.

Anfänglich (ab 1335) wurden die Menschen in der Stadt hingerichtet – nach Flensburger Vorbild. Dann folgten Richtstätten auf dem „Klinkberg“ (Klinkbjerg), dem „Kapelberg“ südlich der Stadt und dann auf dem „Arnbjerg“ (heute: Galgebakken). 1728 ist der Galgen übrigens umgekippt, wurde aber ein Jahr später wieder aufgebaut.

Auch vor dem alten Apenrader Rathaus haben in einigen Jahren Exekutionen stattgefunden.

Hinrichtungen in der Kriegszeit

Zu Kriegszeiten gab es auf dänischem Boden allerdings wieder Hinrichtungen. Der letzte Mensch, der in Dänemark kriegsrechtlich zum Tode verurteilt und hingerichtet worden ist, war Ib Birkedal Hansen. Er wurde am 20. Juli 1950 in Kopenhagen exekutiert, weil er während des Zweiten Weltkrieges als höchster dänischer Gestapo-Mann für die deutschen Besatzer gearbeitet hatte. Dabei hat er unter anderem verhört und Menschen gefoltert.

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