Lokale Wirtschaft

Lundsbjerg Marked: Bekannter Secondhandladen öffnet wieder

Lundsbjerg Marked: Bekannter Secondhandladen öffnet wieder

Lundsbjerg Marked: Secondhandladen öffnet wieder

Apenrade/Aabenraa
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Michael Jørgensen vor dem „neuen“ Lundsbjerg Marked Foto: Karin Riggelsen

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Der Gebrauchtwarenmarkt direkt an der Apenrader Zufahrtsstraße war seit einigen Jahren geschlossen. Jetzt öffnet das Geschäft wieder – allerdings mit einem etwas veränderten Konzept, wie der Inhaber berichtet. Er rechnet auch wieder mit vielen Kunden aus Deutschland. „Der Nordschleswiger“ durfte schon vorab einen Blick hineinwerfen.

Das markante Gebäude an der Landstraße 170 auf Höhe Lundsberg ist ein Hingucker. Halbrund ragt es einige Meter über der Straße. Das schwarz geteerte Dach und die große, breite Glasfront bieten einen seltenen Architekturanblick.

Das markante Gebäude ist ein Blickfang auf der Strecke nach Apenrade. Foto: Karin Riggelsen

In dem Gebäude befand sich bis 2015 der Gebrauchtwarenladen „Lundsbjerg Marked“. Dort gab es die unterschiedlichsten Dinge günstig zu kaufen. Das Geschäft war über die Landesgrenze hinaus bekannt, und viele Gäste aus Deutschland haben dort nicht nur nach Brauchbarem gestöbert, sondern sich auch eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen dazu gegönnt.

Den Besitzern wuchs die Aufgabe jedoch über den Kopf. Das Geschäft wurde geschlossen.

Nach sieben Jahren neues Leben im Gebäude

Jetzt kommt jedoch neues Leben in das halbrunde Gemäuer. „Lundsbjerg Marked öffnet wieder“, ist auf einem Schild zu lesen, das auf dem Rasen vor dem Gebäude steht. Wo zuvor noch fast blinde Fensterscheiben und eine vor sich hin rottende Fassade das Bild bestimmten, sind nun neue Fenster und frisch gestrichenes Holz zu sehen.

„Am 9. Juli ist es so weit“, freut sich Michael Jørgensen, während er die letzten Waren auf den Platz bringt. Er ist der neue Chef des Secondhandladens und ist sicher, dass er damit den Geschmack der Kunden treffen wird. Ganz neu ist er nicht im Geschäft, wie er sagt. Einen ähnlichen Laden betreibt er schon seit einigen Jahren in Sonderburg. „Dort gibt es alles, vom gebrauchten Kartoffelschäler für eine Krone bis zum antiken Sekretär, der mehrere Tausend Kronen kostet“, erzählt der gebürtige Seeländer.

Neues Konzept hält Einzug

Doch das Konzept in Lundsberg sei ein anderes. „Ich verkaufe hier vorrangig hochwertigere Produkte“, erklärt er.

Möbelstücke nehmen den größten Teil der Ausstellungsfläche ein. Foto: Karin Riggelsen

Das ist in den Geschäftsräumen zu merken. Edles Holz reiht sich nebeneinander. Im Angebot ist sogar ein Auto, ein kleiner Fiat Baujahr 1990, „der nur wenige Kilometer gefahren worden ist“, wie Jørgensen anmerkt. „Einkaufen hier soll ein Erlebnis sein. Man soll durch tolle Sachen stöbern“, so der Wunsch des Inhabers. Um die Waren ins rechte Licht zu rücken, sind die neuen Fenster eingebaut worden. Sie lassen viel Sonne hinein und erhellen den Verkaufsraum.

Unikate sind im „Lundsbjerg Marked“ zu finden. Foto: Karin Riggelsen

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kunden wieder mehr auf Qualität achten“, berichtet Jørgensen. „Vorher wurden 500 Dinge für eine Krone gekauft, jetzt ist eine hochwertige Sache für 500 Kronen“, fährt er fort. Das heißt jedoch nicht, dass die Stücke, die es dort zu erwerben gibt, teuer sind. „Nur teurer als andere gebrauchte Gegenstände. Qualität kostet eben etwas mehr“, sagt Jørgensen.

Großes Interesse an Wiederöffnung

Das Interesse an der Wiederöffnung vom „Lundsbjerg Marked“ ist groß. Auf Facebook hat Michael Jørgensen eine Seite für sein neues Geschäft eingerichtet. „50.000-mal ist sie inzwischen angeklickt worden“, berichtet er stolz.

Der Gedanke, „Lundsbjerg Marked“ zu mieten, bestand bei Michael Jørgensen schon seit einigen Jahren. Es fehlte nur am richtigen Augenblick. Der kam mit dem Kontakt zum neuen Besitzer des Gebäudes, einem Investmentunternehmen. „Die Chemie zwischen uns stimmte, und mein Konzept gefiel. So sind wir uns schnell einig geworden“, erinnert er sich.

Shop-in-Shop-Konzept

Neu ist im „Marked“, dass sich dort auch andere Anbieter einmieten können. 13 Boxen, wie Jørgensen sie nennt, gibt es dort. Im Angebot stehen neben Möbeln viele weitere Artikel, die die Händler an die Frau und den Mann bringen wollen.

Eine der „Boxen“, in denen andere Anbieter ihre Waren präsentieren können Foto: Karin Riggelsen

Es sind, im Gegensatz zu anderen Gebrauchtwarenläden, langfristige „Mieter“, „die ihre eigenen kleinen Geschäfte im Markt haben“, so der 37-Jährige. Eine Art Shop-in-Shop also, der die Kundinnen und Kunden erwartet.

Internationaler Kundenkreis – und deutschsprachige Angestellte

Und auch die sollen wieder aus Deutschland kommen. „Ich habe auch in Sonderburg Kunden, die aus anderen Ländern zu mir kommen“, berichtet er. Er selbst könne kein Deutsch. „Aber meine drei Angestellten können Deutsch.“

Kaffee und Kuchen dürfen die Gäste allerdings nicht mehr erwarten. „Die Auflagen haben sich seit der Schließung des Marktes verändert, und die Küche entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen“, erklärt Michael Jørgensen seine Entscheidung.

Seine Ware bezieht der Geschäftsmann vorrangig aus Nachlässen. Drei Fahrzeuge hat er, die in ganz Nordschleswig unterwegs sind, um Wohnungen und Häuser aufzulösen. Die besten Sachen kommen dann in seinen Laden.

Am Sonnabend, 9. Juli, ist Eröffnung. Danach hat „Lundsberg Marked“ am Lundsbergmøllevej immer sonnabends und sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

 

Wer gerne stöbert, wird sich im „Lundsbjerg Marked“ wohlfühlen. Foto: Karin Riggelsen
Lundsbjerg Marked Foto: Karin Riggelsen
Michael Jørgensen läutet bald den Geschäftsstart ein. Foto: Karin Riggelsen
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