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MTV: Neuer Vereinsname und die Frage nach dem Gründungsjahr

MTV: Neuer Vereinsname und die Frage nach dem Gründungsjahr

MTV: Neuer Vereinsname und die Frage nach dem Gründungsjahr

Apenrade/Aabenraa
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Gespannt lauschen unter anderem Versammlungsleiter Andreas Cornett (l.) und der MTV-Vorsitzende Gösta Toft (2. v. l.) dem, was die Mitglieder zu sagen haben. Foto: Jan Peters

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Bei der Generalversammlung standen einige wichtige Punkte auf der Agenda. Es wurde viel diskutiert, unter anderem reichlich Änderungen an der Satzung. Bei den meisten Neuerungen gab es Einigkeit, es wurden jedoch auch Entscheidungen um ein Jahr vertagt.

Jeder weiß: Es ist der Männerturnverein (MTV) Apenrade, der für die deutschen Minderheitlerinnen und Minderheitler eine erste Anlaufstelle in der Fördestadt ist, wenn es um Sportangebote geht. Was bisher jedoch kaum jemandem aufgefallen ist: Der Verein heißt laut Satzung Männerturnverein von 1888.

Wo ist Apenrade?

„Von Apenrade fehlt jede Spur“, erklärt der Vereinsvorsitzende Gösta Toft. Das musste geändert werden, fand er und setzte die Satzungsänderung auf die Tagesordnung bei der Generalversammlung, die am Mittwochabend im Haus Nordschleswig stattfand.

Doch was so einfach klang, war es gar nicht, denn die Namensänderung in den Statuten gab Anlass zur Diskussion. So fand MTV’er Jürgen Petersen nach Recherchen über die Vereinsgeschichte heraus, dass der Verein schon 1864 gegründet worden ist. „Und nicht, wie es der Vereinsname glauben macht, im Jahr 1888“, sagte der Vorsitzende in seinem Jahresbericht. Sollte also nicht nur, wie Toft es vorschlug, das Wort „Apenrade“ hinzugefügt, sondern auch gleich noch das 1888 in 1864 geändert werden?

Mehrere Änderungsvorschläge kamen hinzu

Hinzu kam noch ein Vorschlag von Vorstandsmitglied Maike Minor: Statt Männerturnverein könnte doch die zeitgemäßere Bezeichnung „Turnverein“ verwendet werden. Alle Änderungen zusammengenommen seien ein zu weitreichender Eingriff in die Statuten, fand MTV-Mitglied und Versammlungsleiter Andreas Cornett und schlug vor, diese Änderungen weiterhin zu diskutieren und bei der nächsten Generalversammlung einen Beschluss darüber zu fassen.

Die Versammlung einigte sich darauf, den Vereinsnamen, wie Toft es vorschlug, in „Männerturnverein Apenrade von 1888“ umzubenennen.

Kurioses aus der Vereinsgeschichte

Eine kuriose Anmerkung konnte Toft sich nicht verkneifen. Wie es nämlich in den Statuten des MTV aus dem Jahr 1864 heißt, „dürfen Mitglieder nur eine Frau mit zum Ball bringen. Passive Mitglieder haben diese Einschränkung allerdings nicht. Sie konnten so viele Damen mitbringen, wie sie wollten“, las Toft vor und brachte die Versammlung zum Lachen.

Auch die weiteren Satzungsänderungen hat die Versammlung fast ausschließlich einstimmig gutgeheißen. So kann die Generalversammlung von nun an auf Beschluss des Vorstandes auch ganz oder teilweise in elektronischer Form durchgeführt werden.

Diskussion über Vermögensverwendung

Eine längere Diskussion löste der Vorschlag von Anja Eggert aus. Sie wollte die Satzung dahingehend geändert haben, dass das Vereinsvermögen im Falle einer Vereinsauflösung an den Deutschen Jugendverband für Nordschleswig (DJN) geht. Bisher heißt es in der Satzung, dass „das Vermögen des Vereins einem deutschen Sportverein  in Apenrade“ zufällt. Auch in diesem Fall einigten sich die Anwesenden darauf, über diesen Punkt bei der Generalversammlung im Jahr 2023 zu entscheiden.

Herausforderungen

In seinem Jahresbericht ging Gösta Toft besonders auf die Herausforderungen des Vereins ein, bekannter zu werden. „Wir haben tolle Angebote, doch werden wir zu wenig wahrgenommen“, präzisiert Toft. Ein Kommunikations-Defizit nennt er es. Doch verfolge der Vorstand eine Strategie, in deren Zuge die Vorstandsmitglieder sich fortbilden, um den Verein besser zu vermarkten.

Sehr zufrieden zeigt er sich jedoch mit dem Blick auf die Corona-Pandemie. „Trotz Corona waren wir ein sehr aktiver Verein. Es gab verhältnismäßig wenig Ausfälle“, so Toft.

Einheitliche Mitgliedsbeiträge

Einigen konnten sich die Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer auch auf den Vorschlag von MTV-Kassiererin Anja Eggert. Statt bei Kindern und Jugendlichen einer Familie die Beiträge zu staffeln, schlug sie vor, für jedes Kind 300 Kronen pro Jahr festzusetzen. Damit, so hofft sie, können mehr Schülerinnen und Schüler des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) als Mitglieder gewonnen werden. Bisher zahlt eine Familie für das erste Kind 450 Kronen im Jahr. Dieser Vorschlag fand Gefallen und wurde mehrheitlich angenommen.

Wahlen

Zwei Vorstandsmitglieder, die Kassiererin, die Jugendvertreterin und die Rechnungsprüferin standen außerdem zur Wahl. Alle bis auf die Jugendvertreterin Frauke Lorenzen, die sich nicht erneut zur Wahl stellte, wurden wiedergewählt.

Der Vorstand, bestehend aus Gösta Toft, Hans Hell, Anja Eggert, Pierot Alemany und Jan Peters, wird sich bei der kommenden Vorstandssitzung, die am Montag, 28. Februar, stattfindet, konstituieren. Antje Beckmann wurde als Revisorin bestätigt. Eine Jugendvertreterin oder ein Jugendvertreter wird gesucht.

 

 

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