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Überfall im Januar: Sechs Jahre Gefängnis für Apenrader Messerstecher

Überfall im Januar: Sechs Jahre Gefängnis für Apenrader Messerstecher

Sechs Jahre Gefängnis für Apenrader Messerstecher

Apenrade/Aabenraa
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Die Polizei war am 26. Januar schnell mit großer Mannschaft am Tatort, der weiträumig abgeriegelt wurde. Der flüchtige Täter wurde schon kurze Zeit später gefasst (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Ein 60-jähriger Mann überfiel Ende Januar seine Ex-Frau vor dem Jobcenter am Kallemosen mit einem Messer. Nun wurde ihm in Sonderburg der Prozess gemacht.

Obwohl er auch im Gericht in Sonderburg (Sønderborg) an seiner Erklärung festhielt, an jenem Januartag nie die Absicht gehabt zu haben, seine Ex-Frau töten zu wollen, wurde ein inzwischen 60-jähriger Mann nun wegen versuchten Totschlags zu sechs Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Er muss seinem Opfer zudem 100.000 Kronen Schmerzensgeld zahlen.

Das Gericht blieb damit ein Jahr unter der Forderung der Anklagevertretung, die – laut „JydskeVestkysten“ – sieben Jahre Gefängnis beantragt hatte. Es handele sich nicht um eine Affekttat, da der damals 59-Jährige zwei Stunden auf die 52-jährige Mitarbeiterin gewartet und auch ein Messer mit 12 Zentimeter langer Klinge mitgebracht hatte.

Tatmotiv: Eifersucht

Täter und Opfer kannten sich 19 Jahre, waren 14 Jahre verheiratet, hatten gemeinsame Kinder, ließen sich jedoch im August 2022 scheiden. Treibende Kraft war hierbei offensichtlich das spätere Opfer gewesen.

Als er erfuhr, dass seine Ex-Frau inzwischen einen neuen Partner gefunden hatte, habe ihn das sehr traurig gemacht, gab der 60-Jährige an. Dass er selbst schon vorher eine neue Liebe gefunden hatte, wie sich im Prozessverlauf herausstellte, spielte für ihn offenbar keine Rolle. Er sei in jener Zeit sehr depressiv gewesen, war seine Entschuldigung.

Zwei oberflächliche Stiche

Seine Verteidigerin hatte zudem als Gegenargument zur Forderung der Anklagevertretung in die Waagschale geworfen, dass zwei der insgesamt drei Messerstiche in der Halsregion nur oberflächlich gewesen seien. Zudem habe die Frau die Strecke von ihrem Auto, in dem die Tat stattfand, selbst zum Eingangsbereich des Jobcenters gehen können, um das Wachpersonal auf sich aufmerksam zu machen.

Der damals 59-Jährige konnte flüchten, wurde aber kurze Zeit später im Raum Lügumkloster (Løgumkloster) von der Polizei festgenommen. Er wohnte damals in Hoyer (Højer). Die Tat ereignet sich am 26. Januar dieses Jahres gegen 11.30 Uhr.

Personal unter Schock

Obwohl die Messerstecherei keine Verbindung zu ihrem Arbeitsplatz hatte, standen die Kolleginnen und Kollegen nach der Tat doch unter Schock. Die Kommune Apenrade reagierte und bot den Mitarbeitenden Krisenhilfe an. Mehrere Personen nahmen das Angebot in Anspruch.

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